No reason to be worried

Das Michael Borner Trio im Bistro der Katt

von Frank Becker

Thomas Sauerborn, Stefan Rey - Foto © Frank Becker
Fusion und Lyrik,
Hardbop und Bossa
 
Das Michael Borner Trio
im Bistro der Katt
 
 
Guitar Jazz“ war für den Donnerstagabend im Bistro des Wermelskircheners Kulturtempels Kattwinkelsche Fabrik angekündigt, doch das gut gelaunte und zahlreiche Publikum bekam in der angenehmen Club-Atmosphäre weit mehr als „nur“ das. Der auch über die Region hinaus bekannte Gitarrist, Komponist und Hochschul-Dozent Michael Borner hatte zwei Nachwuchskünstler eingeladen, mit ihm ein Trio zu bilden - den Kontrabassisten Stefan Rey und den Schlagzeuger Thomas Sauerborn, beide noch Studenten an der Musikhochschule Köln und beide mit bemerkenswertem Talent ausgestattet.

Die Musik brachte Borner mit, denn alle acht Stücke des abwechslungsreichen Abends stammten aus seiner Feder. Nach schnellem, dynamisch drängendem Einstieg mit dem Fusion-betonten „Where do you come from“, das wie ein Ausrufezeichen am Anfang stand, ließen es die drei mit „That´s because“ ruhiger angehen, lyrisch und beinahe verträumt. Das Intro gab der gestrichene Kontrabass, melodiös und unaufgeregt folgt eine eingängige Melange aus Hardbop und Fusion, die in kleinen Features die drei Instrumente vorstellte. „No chance“ Michael Borners frühes Stück spiegelt die Unruhe und Nervosität eines Chancenlosen – schnell, fiebrig, mit einem schönen, redenden Solo des gestrichenen Kontrabasses, den Stefan Rey sensibel behandelt und dem ersten kraftvollen, kompromisslos harten Feature des ausgezeichneten Drummers. Da tritt die Gitarre bescheiden zurück.


Michael Borner Trio - Foto © Frank Becker

Doch schon beim Blues „No reason to be worried“, einem echten Fußwipper, kehrt die Ibanez Borners als Protagonistin zurück, swingt und spielt mit Standards der vielzüngigen Jazz-Sprache im Borner-typischen Sound. Funky das Solo-Intro Borners zu „On“ – und funky bleibt die ausgeprägte Rhythmik des Stücks auch, als Schlagzeug und Bass einsteigen. Völlig entspannt präsentierte sich die Ballade „Mermaid´s lullaby“ – von ausgeglichener Ruhe, fast schleppend und vom Schlagzeug sanft mit den Besen gespielt. Da war man schon bereit, sich zurückzulehnen und noch ein Viertelstündchen mitzuschweben. Doch „Let´s go to the bar“, das zunächst letzte Stück, holte temporeich in die Wirklichkeit zurück. Eine Zugabe aus der Abteilung „Montgomery meets Jobim“ zeigte mit wohligen Bossa-Rhythmen eine weitere Facette Borners und seines Trios. Wird man in der von Michael Regenbrecht organisierten Jazz-Reihe gerne wieder hören.

 
Michael Borner Trio - Foto © Frank Becker