Aktuelles aus der Kultur - heute: Ausstellungen

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 
Thema heute: Ausstellungen


Heide Simm im Glasmuseum Rheinbach
 
Rheinbach - Das Glasmuseum Rheinbach zeigt seit Freitag eine Ausstellung mit Schmuckobjekten, Kleinodien und Skulpturen der Künstlerin Heide Simm. Dabei handelt es sich um Unikate aus edlen Metallen, Edelsteinen aber auch Kompositionen aus Fossilien, antiken Relikten oder Treibhölzern. Eine besondere Affinität verbindet die Künstlerin, die in letzter Zeit zunehmend figurativ arbeitet, mit der Feinheit der Glasgravur.
Meisterwerke der Literaturgeschichte inspirierten Simm in jüngerer Zeit zur Gestaltung von plastischen Kunstwerken aus Silber, Kupfer und Eisen, die zu einer bemerkenswerten Erweiterung ihres Schaffensspektrums führten. Die Ausstellung ist bis zum 17. Juni terminiert.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 10 bis 17 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung über Chinabilder und John Rabe in Wuppertal
 
Wuppertal - Das China der 1930er Jahre steht bei zwei Ausstellungen im Mittelpunkt, die am Sonntag im Historischen Zentrum in Wuppertal eröffnet wurden. Das Museum für Frühindustrialisierung zeigt Fotos eines deutschen Wissenschaftlers und eine Ausstellung über John Rabe, der Tausende von Chinesen vor dem Angriff der Japaner rettete, hieß es am Montag in einer Mitteilung der Stadt Wuppertal. 
"Jenseits von Schanghai" heißt die Fotoausstellung mit Aufnahmen von Eugen Flegler. Der Wissenschaftler fing von 1936 bis 1939 mit seiner Leica chinesisches Alltagsleben ein und vermittelt damit einen Blick auf eine ganz andere Welt. Die Ausstellung über den deutschen Helden in China trägt schlicht seinen Namen: John Rabe. Der deutsche Kaufmann konnte 1937 während des Massakers von Nanking eine Schutzzone durchsetzen. Damit rettete er etwa 200.000 Chinesen das Leben und ist deshalb heute noch einer der bekanntesten Deutschen in China und wird hoch verehrt. Beide Ausstellungen sind bis zum 8. Juli terminiert.
 
Die Ausstellungen sind dienstags von 13 bis 18 Uhr, mittwochs, freitags, samstags und sonntags von 10 bis 18 Uhr und donnerstags von 10 bis 20 Uhr geöffnet.
 
 
Kunstmuseum Bonn zeigt deutschlandweit erste Retrospektive zu Lewis Baltz
 
Bonn - Das Kunstmuseum Bonn zeigt seit Donnerstag die erste Retrospektive zum Werk des amerikanischen Fotografen Lewis Baltz. Der 1945 in Kalifornien geborene Fotograf sei bereits in den frühen 70er Jahren durch Bilder hervorgetreten, die ihn zu einem der wesentlichen Wegbereitern einer neuen künstlerischen Fotografie gemacht hätten, hieß es im Vorfeld der bis zum 2. September terminierten Ausstellung.
An die Stelle umfangreicher Serien kleinformatiger Schwarzweiß-Fotografie trat seit den 90'er Jahren die Farbfotografie in großformatigen Einzelbildern. Doch inhaltlich sei Balz sich immer treu geblieben. Stets sei es ihm um eine Auseinandersetzung mit dem urbanen Raum, mit Architektur, Landschaft und Ökologie gegangen, so die Aussteller weiter. Schon in seinem Frühwerk verblüffte der Fotokünstler mit einer formal ungeheuer strengen, oft die Fläche des Fotos betonende Formensprache, die aber innerhalb jeder Serie auch vielfach gebrochen wurde.
Seine historisch innovative Landschaftsfotografie dokumentiert Orte, die Produkt der industriellen Zivilisation sind, wie etwa Brachlandschaften, Industriegebiete oder Lagerhallen. Ihre räumliche Gestalt offenbart in der präzisen Form der Schwarzweiß-Fotografie eine unverkennbare Analogie zur Kunst des Minimalismus: Ästhetisches Wohlgefallen und Entsetzen über den Preis des vermeintlichen Fortschritts markieren die beiden konträren Pole der Wahrnehmung der Baltz-Fotografien. Mit zahlreichen Leihgaben aus privaten und öffentlichen Sammlungen aus den USA, der Schweiz, Frankreich, Belgien und Deutschland ermöglicht die Ausstellung einen breiten Überblick über das Werk eines zentralen Künstlers der neueren Fotogeschichte, so die Kuratoren.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr sowie mittwochs von 11 bis 21 Uhr geöffnet.
 
 
Fotoausstellung über Archäologischen Park Xanten im Römer-Museum
 
Xanten - Unter dem Titel "Carpe Diem" präsentiert das Römer-Museum des Landschaftsverbandes Rheinland in Xanten seit Freitag eine Ausstellung mit Bildern des Fotografen Axel Thünker. Die Aufnahmen zeigen den Archäologischen Park im Wechsel der Jahreszeiten und Lichtstimmungen. Thünker fängt mit ausgeprägtem Gespür für besondere Augenblicke in seinen Bildern auch die Wirkung ein, die der Park im Zusammenspiel von Archäologie und Natur auf seine Gäste ausübt, hieß es in der Ankündigung der bis zum 18. November terminierten Schau.
Einen besonderen Platz im Fokus des Fotografen nehmen die römischen Bauwerke ein. Sie sind je nach Licht und Witterung teils stimmungsvoll romantisch, teil gestochen naturalistisch abgebildet. Das frühe Tageslicht an der winterlichen Stadtmauer beeindruckt ebenso wie das mediterrane Leuchten eines Sonnenuntergangs hinter den Säulen des Hafentempels. Auch die römische Herberge mit Wohnräumen, Kräutergarten und Badetrakt oder das Amphitheater in seinen kaum zu überblickenden Ausmaßen werden auf faszinierende Weise ins Licht gerückt.
Der 1958 geborene Thünker lebt in Bad Münstereifel und arbeitet hauptberuflich beim Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Bonn. Seine freien Arbeiten beschäftigen sich überwiegend mit der Landschaftsfotografie und archäologisch-historischen Denkmälern.
Die Ausstellung ist montags bis sonntags von 9 bis 18 Uhr geöffnet.
Internet: www.apx.lvr.de
 
 
Stadtmuseum zeigt Ausstellung "Bonn im Blick"
 
Bonn - Das Stadtmuseum Bonn präsentiert seit Sonntag die Ausstellung "Bonn im Blick", die die rheinische Stadt in druckgraphischen Ansichten vom 17. bis zum 20. Jahrhundert zeigt. Wie eine Sprecherin des Museums mitteilte, stammen die Exponate aus dem eigenen Bestand sowie aus der topographischen Sammlung des Stadtarchivs Bonn. Topographische Ansichten der Stadt sind nach Angaben von Kuratorin Sigrid Lange erst seit dem 16. Jahrhundert überliefert. Sie zeigen die Stadt inmitten kriegerischer Auseinandersetzungen meist aus dem Blickwinkel des gegenüberliegenden Rheinufers.
Noch hundert Jahre später ist es das nun stark befestigte, und mit Bastionen umgebene Bonn, dessen Aussehen in Druckgrafiken verbreitet wird. Mit dem Bau des alten Zollhauses und im 18. Jahrhundert des Residenzschlosses fällt der Blick vermehrt auf die kurfürstlichen Bauten und die südliche Stadtansicht, die zur neuen Schauseite Bonns avanciert. Im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert entdeckten Künstler dann neue Perspektiven. Vom Kreuzberg über das Poppelsdorfer Schloss auf die Stadt. Die Silhouette der Stadt Bonn ist dabei häufig nur noch Staffage inmitten einer blühenden Landschaft.
Die hohe Auflage von druckgrafischen Ansichten besonders im 19. Jahrhundert dokumentiert nach Angaben der Aussteller, wie Bonn von Reisenden und Besuchern wahrgenommen wurde und wie sich eine Stadt selbst präsentierte. Mit Hilfe dieser Graphiken läßt sich auch der Wandel einer Stadt nachzeichnen. In den frühesten Blättern spiegelt sich noch das mittelalterliche Stadtbild mit seinen herausragenden Kirchen und Fachwerkhäusern hinter einer schützenden Stadtmauer. Dieses mittelalterliche Bonn ist jedoch längst untergegangen, genauso wie die markante Rheinfront, die im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Prägnante Bauwerke – auch viele Kirchen, die heute längst nicht mehr existieren, sind durch diese alten Ansichten überliefert.

Die Ausstellung ist mittwochs bis samstags von 13 bis 18 Uhr sowie sonntags von 11.30 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Glasmalereimuseum Linnich zeigt Arbeiten von Ludwig Schaffrath
 
Linnich - "Universum in Glas" lautet der Titel einer Ausstellung im Glasmalereimuseum Linnich, die ab dem 19. Mai Arbeiten des Künstlers Ludwig Schaffrath präsentiert. Der im vergangenen Jahr verstorbene Glasmaler, Maler und Zeichner wurde nach Angaben des Museums vom Mittwoch vor allem durch seine architekturbezogenen Glasfenster international bekannt. Schaffrath
hatte an einer Werkkunstschule für christliche Kunst Monumentalmalerei studiert. Die bis zum 28. Oktober terminierte Schau zeigt erstmals das komplette Spätwerk der autonomen Glasfenster, hieß es in der Ankündigung weiter.
Die farblich zurückhaltenden Kreuzgangfenster im Aachener Dom (Epitaph, 1962-65) begründen seinen Ruf als versierter Glasmaler. Es folgen zahllose Kirchenaufträge unter anderem für das Ulmer Münster und den Würzburger Dom. Schaffrath führte zudem zahlreiche Gesamtverglasungen für Kirchen aus, etwa für die katholischen Kirchen St. Lucia in Würselen, St. Josef in Aachen, St. Michael in Schweinfurt und St. Marien in Bad Zwischenahn. Seit den 1960er Jahren arbeitete er mit Dickglas und integrierte Prismengläser in seine Glasmalereien.
Seit 1975 lehrte der Künstler in England, 1976-88 in Amerika, 1981 in Australien und schließlich 1981-84 und 1997 in Japan, wo er Glasfenster im Bahnhof von Omyja, in Nagasaki und Yokohama entwarf. In Deutschland leitete er von 1985-93 den Lehrstuhl für Glasmalerei an der Akademie für bildende Kunst in Stuttgart und konnte seine gestalterischen Erfahrungen weltweit an die nächste Generation von Glasmalern weitergeben.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
 
Museum Folkwang zeigt Ausstellungen zum Erzählen in der Grafik
 
Essen - Das Essener Museum Folkwang eröffnet am 18. Mai zwei Ausstellungen, die sich mit dem Erzählen in der Grafik beschäftigen. Die Ausstellung mit dem Titel "Geschichten zeichnen" widmet sich erstmals der neuen Lust am Erzählen. Sie stellt das zeitgenössische Schaffen von zwölf Künstlern aus Europa, den Vereinigten Staaten und Kanada vor, die zu den interessantesten Vertretern einer erzählenden Zeichnung gehören.
Dabei werden verschiedene Erscheinungsformen des Erzählerischen einander gegenübergestellt, um Vielfalt und Möglichkeiten dieser künstlerischen Haltung anschaulich zu machen, hieß es über die bis zum 15. Juli terminierten Schauen weiter. Zeichnungen mit dokumentarischem Anspruch stehen neben fiktionalen Arbeiten wobei Figuration kein Muß ist, so die Kuratoren. Die narrativen Strukturen der einzelnen Werke zeigen sich sehr unterschiedlich.
Kurze, szenische Momentaufnahmen kommen ebenso vor wie die Darbietung einer längeren Handlung oder die zeichnerische Anverwandlung einer literarischen Vorlage. Präsentiert werden darüber hinaus animierte Künstlerfilme, denen Zeichnungen zugrunde liegen. Dies geschieht in der Ausstellung mit dem Titel "Static Movement", in der drei Filminstallationen von Darren Almond, David Claerbout und Anri Sala vorgestellt werden. Dabei hinterfragen die Filme ähnlich wie die Zeichnungen in der Ausstellung "Geschichten Zeichnen" das Erzählen als künstlerische Form
 
Die Ausstellungen sind dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr und freitags von 10 bis 22.30 Uhr geöffnet.
 
 
Museum Schloß Moyland zeigt die Ausstellung "Asche und Gold"
 
Bedburg-Hau - "Asche und Gold. Eine Weltenreise" lautet der Titel einer Ausstellung, die seit Sonntag im Museum Schloß Moyland in Bedburg-Hau zu sehen ist. Die bis zum 19. August terminierte Schau stellt zwei künstlerische Materialien einander gegenüber, die extrem gegensätzlich sind. Wie es im Vorfeld der Ausstellung am Mittwoch hieß, wird Gold seit jeher für seinen erhabenen Glanz und zeitlosen Wert geschätzt. Asche sei dagegen ein Stoff, der den Endpunkt eines zerstörerischen Prozesses der Materialumwandlung darstellt und somit als Symbol der Vergänglichkeit gilt.
Die Ausstellung zeigt etwa 50 Werke der zeitgenössischen Kunst und der Moderne, darunter Arbeiten von Künstlern wie Joseph Beuys, James Lee Byars, Marcel Broodthaers, Rebecca Horn, Yves Klein, Gerhard Richter, Sigmar Polke, Man Ray, Pawel Althamer oder Lawrence Weiner. Zuvor hatten im Museum Martha in Herford etwa 27.000 Besucher die Ausstellung gesehen. 
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 11 bis 18 Uhr sowie samstags und sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
 
Internet: www.moyland.de
 
 
Photokina-Ausstellung zeigt Fotografien von Familien aus Europa
 
Köln - Der Fotograf Uwe Ommer präsentiert auf der diesjährigen Internationalen Foto-Messe Photokina in Köln Aufnahmen aus seinem neuesten Projekt "Teens & Families". Wie die Veranstalter der Messe mitteilten, werden 57 großformatige Fotografien von Familien aus Europa gezeigt. Dabei handelt es sich um eine Auswahl der besten Bilder des bislang rund 300 Aufnahmen umfassenden Projekts. Ommer hat die Familien und Teenager jedoch nicht nur ins Bild gesetzt, sondern mit allen auch Interviews geführt, die aktuelle Fragen und Probleme angehen.
Die Familien aus Europa sprechen beispielsweise über ihre Familie, nachhaltige Entwicklung, Umweltschutz, Europa und ihre persönliche Zukunft. So entstand eine Sammlung von interessanten, kreativen oder auch utopischen Ideen und Aktionen, die zum Nachdenken und Agieren anregen. Die Fotos und Texte zeigen das aktuelle Gesicht Europas und sollen dazu beitragen, unsere europäischen Nachbarn besser zu verstehen und kennen zu lernen, hieß es im Vorfeld der Photokina weiter. Nach der Messe möchte der Fotograf aus den Bildern eine Wanderausstellung entwickeln, die in allen Ländern gezeigt werden soll, in denen die Aufnahmen entstanden sind.
 
Die Ausstellung wird auf der Messe vom 18. bis zum 23. September zu sehen sein.
 
 
Freilichtmuseum Grefrath zeigt "Familienbande. Zusammenleben auf dem Lande"
 
Grefrath - "Familienbande. Zusammenleben auf dem Lande" lautet der Titel einer Ausstellung, die am Sonntag im Niederrheinischen Freilichtmuseum Grefrath eröffnet wurde. Die bis zum 25. November laufende Schau widmet sich insbesondere dem Zeitabschnitt zwischen dem 18. und 20. Jahrhundert, hieß es in einer Mitteilung des Museums. Im ländlichen Alltagsleben waren die Folgen der preußischen Agrarreform, die Auswirkung der Bevölkerungszunahme, die wachsende Mobilität sowie die Einflüsse von Agrarwissenschaft, Industriewirtschaft und Technisierung deutlich spürbar und spiegelten sich auch im familiären Miteinander wider. In der Ausstellung werden exemplarisch nicht nur die verschiedenen Familiensysteme auf dem Land nachgezeichnet, sondern im Speziellen die durch die beschriebenen Entwicklungen hervorgerufenen Veränderungen des Landlebens und damit auch des Familienlalltags in den letzten 200 Jahren betrachtet. "Zum Familienleben gehören an erster Stelle die Familienmitglieder. In der Ausstellung stellen wir diese vor – ihre Rolle in der Familie, ihre Position und ihre Aufgaben", erklärte der Kulturdezernent des Kreises Viersen, Andreas Coenen vor dem Start der Schau.
Doch Familienleben ist natürlich noch mehr. "Familie ist auch miteinander und nebeneinander leben. Familie begleitet ihre Mitglieder von der Geburt über die Geburtstage, die Hochzeiten bis zum Tod," so Coenen weiter. Nach den Worten von Museumsleiterin Anke Wielebski vom Donnerstag gibt es in der Rückbetrachtung oft einen zu romantischen Blick auf das Familienleben in alten Zeiten. Diese Sicht auf die Tage, an denen man noch frei von den Einflüssen der Medien unserer schnelllebigen Zeit war, klammert laut Wielebski häufig die Konflikte und Nöte aus, die den Alltag der Familien damals prägten und maßgeblich auf das Zusammenleben einwirkten.
Die Ausstellung zeigt auch die Zeit wenige Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg. Durch den Wiederaufbau und den Wohlstand in Deutschland erfuhr das Familienleben eine neue Bedeutung. "Geprägt von den Wirren des Krieges, auseinander gerissen durch Flucht und Vertreibung, Kriegsgefangenschaft und Tod, zog sich die deutsche Familie verstärkt ins Private zurück", so die Museumschefin. Wie schon im Bürgertum der Biedermeierzeit des 18. Jahrhunderts maß man dem Familienleben große Bedeutung zu. Der erste Kanzler der Bundesrepublik, Konrad Adenauer, brachte es auf den Punkt: "Der Vater ist das Haupt der Familie, die Mutter das Herz, und das Herz muß in der Familie schlagen."
Mit der neuen Ausstellung beteiligt sich das Freilichtmuseum an einer niederrheinischen Verbundausstellung zum Thema "Familie".
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung über "Labore der Sinne"
 
Museum Marta in Herford widmet sich der Nähe zwischen Künstleratelier und Küche
 
Herford - "Atelier + Küche = Labore der Sinne" lautet der Titel einer Ausstellung, die seit Samstag im Museum Marta Herford zu sehen ist. Während das Atelier als Arbeitsumfeld des Künstlers ein immer wiederkehrendes Motiv in der Kunst darstellt, fand die Küche abseits von Ausstellungen zu Essen und Lebensmitteln bislang kaum Beachtung, hieß es zum Start der bis zum 16. September terminierten Schau. Zu sehen sind unter anderem Werke von Pieter Breugel d.Ä., James Ensor, August Sander, Giorgio Mrandi, Emil Schumacher, Josef Beuys, Bruce Naumann, Cindy Sherman, Rodney Graham oder Aernout Mik.
Präsentiert werden rund 150 hochkarätige Werke von alten Holzschnitten der Berufsstände aus dem 16. Jahrhundert über Genremalerei, Stilleben des "Goldenen Zeitalters" und bedeutende Werke der Moderne bis hin zur Gegenwartskunst. Zu sehen sein werden auch Küchen und Ateliers als geheimnisvolle Tatorte, als Arbeitsräume zwischen Inspiration und Alchemie, zwischen kreativem Chaos und ordnendem Denken oder als soziale Repräsentations- und individuelle Rückzugsorte.
Verbunden durch das sinnesbetonte, lustvolle Arbeiten mit immer neuen Materialien und Zutaten, unterliegen beide Orte aber auch einem historischen Wandel: von den handwerklichen Meisterwerkstätten über das mysteriöse Atelier des genialen Schöpfers zum fabrikähnlichen Studio oder Multimedialab. Parallel kann man den Wandel der Küche von der archaischen Feuerstelle über die bäuerliche Wohnküche und die kleine Küche im Mietshaus bis zur offenen High-Tech-Einheit im Rahmen der Ausstellung nachvollziehen.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr und jeden 1. Mittwoch/Monat von 11 bis 21 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung über Eichmann-Prozeß in Jerusalem in Düsseldorfer Oberlandesgericht
 
Düsseldorf - "Der Eichmann-Prozeß in Jerusalem“ lautet der Titel einer Ausstellung, die am kommenden Mittwoch (morgen) im Oberlandesgericht in Düsseldorf eröffnet wird. Dann wird auch Michael Goldmann-Gilead, damals ermittelnder Polizeioffizier, über den Prozess berichten, hieß es am Freitag in einer Ankündigung der Ausstellung, die aus Anlaß des 50. Jahrestags des Eichmann-Prozesses (11. April bis 15. Dezember 1961) von der Holocaust-Gedenk- und Forschungsstätte Yad Vashem in Jerusalem entworfen wurde. 
Während die Schau bislang nur in englischer und hebräischer Sprache zu sehen war, wird die Ausstellung nun in Düsseldorf erstmals auch in deutscher Sprache in Deutschland gezeigt. Nach einer Begrüßung durch die Präsidentin des Oberlandesgerichts, Anne-José Paulsen, werden NRW-Landesjustizminister Thomas Kutschaty (SPD) und der 1. Stellvertretende Vorsitzende des Freundeskreises Yad Vashem in Deutschland, Christopher Freiherr von Oppenheim sprechen. Anschließend wird Michael Goldmann-Gilead, israelischer Polizeioffizier a.D., als Zeitzeuge über den Prozeß berichten, der weltweit für Schlagzeilen sorgte.
Die Familie des ehemaligen Polizeioffiziers war von den Nationalsozialisten ermordet worden. Er selbst war im Konzentrationslager Auschwitz, konnte 1945 während eines Todesmarsches aber entkommen, überlebte und emigrierte 1947 nach Palästina. Goldmann-Gilead war 1960 in der Ermittlungsgruppe im "Polizei-Büro 06", die den Prozeß gegen Adolf Eichmann vorbereitet hatte. Als Assistent des Generalstaatsanwalts Gideon Hausner verfolgte er dann den Prozess bis zur Vollstreckung der Todesstrafe gegen Eichmann am 31. Mai 1962.
 
Die Ausstellung ist bis zum 29. Juni montags bis freitags von 08.30 bis 15.30 Uhr im Oberlandesgericht Düsseldorf zu sehen.
 
Redaktion: Frank Becker