Aktuelles aus der Kultur - heute: Ausstellungen

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 
Thema heute: Ausstellungen


Josef Albers Museum zeigt Werke von Ian McKeever
 
Bottrop - Das Josef Albers Museum Quadrat Bottrop präsentiert ab dem 3. Juni Arbeiten des britischen Malers Ian McKeever. Der 1946 geborene Künstler gilt als ein zentraler Vertreter abstrakter Malerei, hieß es in einer Ankündigung der bis zum 2. September terminierten Schau. Ausdrücklich hat er sich gegen eine gegenständliche Bildsprache entschieden. Seine Abstraktionen verdanken sich nach Angaben der Ausstellungsmacher der Intuition und bilden vereinfachte, unregelmäßige Formen.
Die Schau bietet nun einem deutschen Publikum Gelegenheit, den in England und Skandinavien bisher vielfach vorgestellten Künstler kennen zu lernen. Gezeigt werden in Bottrop Gemälde, sowie schwarz-weiß Fotografien, die im Wohnhaus des Künstlers entstanden sind. Zeigt die Malerei die fremde Natur als große Szenerie, so berichten die Fotografien von der Hintergründigkeit im scheinbar Vertrauten eines Interieurs, hieß es in der Ankündigung weiter.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis samstags von 11 bis 17 Uhr sowie sonntags von 10 bis 17 Uhr zu sehen.
 
 
Ausstellung "We survive" über japanisches Tsunami-Katastropengebiet in Köln
 
Köln - Unter dem Titel "We survive" (Wir überleben) zeigt die Internationale Fotomesse Photokina in Köln ab dem 18. September erstmals außerhalb Japans eine beeindruckende Fotoausstellung mit Bildern, die im Laufe des Jahres nach der Tsunamikatastrophe im Nordosten Japans aufgenommen wurden. Die Bilder der Japan Professional Photographers Siciety zeigen nach Angaben der Messe vom Dienstag, wie die Menschen im Katastrophengebiet ihre Ängste überwinden und versuchen, ihr tägliches Leben wieder zu meistern. Die Ausstellung ist bis zum 23. September zu sehen.
Die Ausstellung wurde im März in Tokyo zum Jahrestag der Katastrophe erstmals gezeigt, anschließend wanderte die Schau nach Sendai in der japanischen Präfektur Miyagi, die von der Katastrophe am stärksten betroffen war. Kopien von 500 der Fotos gingen außerdem an öffentliche Bibliotheken der Katastrophenregion als Dauerleihgabe. Die Ausstellung besteht aus drei Teilen. Der erste Teil "The Disaster", besteht aus Bildern, die die vom Unglück betroffenen Menschen selbst gemacht haben und die bislang nicht in den Medien gezeigt wurden. Sie sind erschreckend lebendige Darstellungen des unbeschreiblichen Ausmaßes der Katastrophe.
Der zweite Teil, "unser Zuhause", ist ein fotografischer Gang in die Vergangenheit, der die Heimat der Menschen vor dem Tsunami zeigt und die durch ihre Darstellung der ursprünglichen Heimat besondere Betroffenheit auslöst und das Maß der Katastrophe erst verdeutlicht. Der dritte Teil mit dem Titel "We survive" bildet das Herz der gesamten Ausstellung. Hier werden die zum Teil unglaublich schwierigen Bedingungen gezeigt, unter denen die Menschen seit der Naturkatastrophe leben müssen und mit welcher Kraft sie versuchen, mit ihrem Leben fortzufahren.
 
Die Ausstellung ist während der Öffnungszeiten der Photokina zu sehen.
Internet: www.photokina.de.
 
 
Kölner Museum feiert 100 Jahre Sonderbundausstellung
 
Köln - Exakt 100 Jahre nach der Eröffnung der epochalen Sonderbundausstellung in Köln erinnert das Wallraf-Richartz-Museum in der Domstadt im kommenden Herbst mit einer Sonderpräsentation an das runde Jubiläum. Unter dem Titel "1912 – Mission Moderne" zeigt das Museum vom 31. August bis 30. Dezember die Retrospektive mit rund 120 Meisterwerken. Die Sonderbundausstellung trat am 25. Mai 1912 an, um dem konservativen Kaiserreich die moderne Kunst nahe zu bringen und hatte einen überwältigenden Erfolg, wie die Aussteller in ihrer Ankündigung betonten.
In Deutschland wurde die Sonderbundausstellung zur Wegbereiterin für die Moderne und gilt deshalb auch als eine der wichtigsten Kunstausstellungen des letzten Jahrhunderts. Besonders bestach sie durch die atemberaubende Qualität und Quantität ihrer Exponate. Rund 650 Kunstwerke – darunter allein 130 Gemälde von van Gogh, 26 von Cézanne, 25 von Gauguin, 32 von Munch und 16 von Picasso – waren damals in der eigens für die Schau in Köln errichteten Ausstellungshalle zu sehen.
Das Spektrum der ausgestellten Kunst reichte vom Postimpressionismus bis hin zum deutschen Expressionismus, den jungen Malern der Brücke und des Blauen Reiters. Zu den rund 120 Meisterwerken zählen diverse Bilder von Gauguin, van Gogh, Picasso, Munch und anderen Künstlern, die alle vor 100 Jahren in der Sonderbundschau zu sehen waren. Für die Rückschau kommen Exponate aus der ganzen Welt nach Köln.
 

Kunstmuseum Bochum zeigt Arbeiten von Johannes Brus
 
Bochum - "Frühe Fotos - Späte Schäden" lautet der Titel einer Ausstellung im Kunstmuseum Bochum, die ab dem 2. Juni Fotoarbeiten und Skulpturen des Künstlers Johannes Brus präsentiert. Der 1942 geborene Künstler lebt und arbeitet in Essen als Bildhauer und Fotograf, so das Museum in einer Ankündigung der bis zum 26. August terminierten Schau. Die gezeigten Exponate sind Arbeiten, die von den 70er Jahren bis heute entstanden sind.
In seinen Fotoarbeiten, die vielfältigen experimentellen Prozessen, Eingriffen und Einwirkungen des Zufälligen ausgesetzt sind, setzt Brus nach Angaben der Aussteller Bruchstücke von Vergangenem wie ein Archäologe zusammen. Wichtigster Fundus sind dem Künstler dabei die Bilder des kollektiven Gedächtnisses, die er mit scheinbar Realem und Gegenwärtigem vielfältig vernetzt. "Er verfremdet, seine Werke sind gewissermaßen Störfaktoren auf eingeübte Sehgewohnheiten", so die Kuratoren. 
Reisen durch Indien, die Beschäftigung mit indianischer Kultur sowie die Erforschung des Ruhrgebiets führten bei Brus zu Bildern und Skulpturengruppen, die vermeintlich Bekanntes als archäologische Fundstücke, Zeugnisse verloren gegangener archaischer Welten erscheinen lassen. Natur und Kultur, Tier und Mensch gehen in dem Schaffen des Künstlers "Beziehungen ein, die eine Welt hinter dem Sichtbaren eröffnen", hieß es in der Einladung zur Ausstellung weiter.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr sowie mittwochs von 10 bis 20 Uhr geöffnet.
 

Ausstellung über Träger des Alternativen Nobelpreises in Bonn
 
Bonn - Unter dem Titel "Bescheidene Helden" zeigt das Rheinische Landesmuseum Bonn ab dem 6. Juni Aufnahmen von Trägerinnen und Trägern des Alternativen Nobelpreises. Die Bilder der Berliner Fotografin Katharina Mouratidi sind bis zum 8. Juli zu sehen. Die Ausstellung der großformatigen Fotografien entstand in Zusammenarbeit mit der Stadt Bonn und der Gesellschaft für humanistische Fotografie, hieß es weiter. 
Zu sehen sind insgesamt 30 Trägerinnen und Träger des Right Livelihood Awards. International bekannt als der Alternative Nobelpreis, ehrt der Preis seit 1980 Menschen und Organisationen, die herausragende Lösungen für die dringendsten Probleme unserer Zeit entwickelt haben und für deren Umsetzung streiten. International gilt er als eine der wichtigsten Auszeichnungen für mutigen persönlichen Einsatz und sozialen Wandel. Die Schau begleitet den gleichzeitig stattfindenden internationalen Campus des Right Livelihood College in Bonn, an dem auch einige alternative Nobelpreisträger teilnehmen werden.
Der Preis wird jährlich am 5. Dezember - einen Tag vor dem Nobelpreis - im schwedischen Parlament in Stockholm verliehen. Er ermöglicht es den Ausgezeichneten, ihre oft bahnbrechenden Konzepte weltweit bekannt zu machen und mit ihren zukunftsweisenden Ideen ein großes Publikum zu erreichen. Außerdem biete er den Preisträgerinnen und Preisträgern vielfach einen lebenswichtigen Schutz vor Repression, Gewalt und Verhaftung in ihren Heimatländern.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags sowie sonntags von 11 bis 18 Uhr und samstags von 13 bis 18 Uhr geöffnet.
Internet: www.rlmb.lvr.de
 
 
Museum Kunstpalast Düsseldorf zeigt Werke aus der Sammlung Hanck
 
Düsseldorf - Unter dem Titel "Aus Passion" zeigt das Düsseldorfer Museum Kunstpalast seit Samstag zeitgenössische Werke aus der Sammlung des Neusser Pfarrers Wolfgang Hanck. Der hatte vor vier Jahren dem Museum seine insgesamt 1.800 Werke umfassende Kunstsammlung geschenkt, die Exponate von fast 400 Künstlerinnen und Künstlern beinhaltet, hieß es vor der Eröffnung der bis zum 12. August terminierten Schau. Das Hauptinteresse des Sammlers galt Zeichnungen oder Arbeiten auf Papier seit 1980, doch sind auch Gemälde, Fotos und Plastiken in seiner Sammlung vertreten. Die aktuelle Präsentation zeigt 70 Kunstwerke, darunter Arbeiten von Isa Genzken, Katharina Grosse, Candida Höfer, Leiko Ikemura, Chris Newman, David Reed oder Rosemarie Trockel. Wolfgang Hanck entdeckte seine Leidenschaft für die zeitgenössische Kunst auf der Suche nach Abbildungsmaterial für den Religionsunterricht.
Der Erwerb von Herbert Falkens Christuskopf im Jahr 1988 bildete den Grundstein seiner Sammlung und zog innerhalb kürzester Zeit weitere Ankäufe nach sich. Hanck war es ein Anliegen, die Entwicklung der vertretenen Künstler möglichst mit mehreren Arbeiten zu dokumentieren. Seine Sicht auf die Kunstwerke faßte der Sammler und Pfarrer einmal mit den Worten zusammen: "Einen sinnlichen Reiz müssen die Werke haben. (...) Besonders mag ich Bilder, die etwas Existenzielles ausdrücken was vielleicht auch mit meinem Beruf zusammenhängt."
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr sowie donnerstags von 11 bis 21 Uhr geöffnet.


Düsseldorfer Galerie Hans Mayer präsentiert Jürgen Klauke
 
Düsseldorf - Unter dem Titel "Sonntagsneurosen" zeigt die Düsseldorfer Galerie Hans Mayer am Rande der Altstadt ab dem 31. Mai Werke des Kölner Künstlers Jürgen Klauke. Wie die Galerie am Wochenende mitteilte, werden unterschiedliche Werke des 68jährigen multimedial arbeitenden Künstlers präsentiert. Klauke arbeitet vor allem plakativ, hieß es in der Ankündigung der bis zum 31. August terminierten Schau. Fotografien, Installationen, Performances und auch Schriften stellt der Künstler in seinen eigenen Kontext und baut nach Angaben der Galerie daraus postmoderne Kunstwelten zusammen. Mayer wurde 1943 in Kliding nahe Cochem an der Mosel geboren.
 
Die Ausstellung ist montags bis freitags von 10 bis 16 Uhr und samstags von 11 bis 14 Uhr geöffnet.
 
 
Glasmalereimuseum Linnich präsentiert Arbeiten von Ludwig Schaffrath
 
Linnich - Unter dem Titel "Universum in Glas" ist am Wochenende im Glasmalereimuseum Linnich eine Ausstellung mit Arbeiten des Künstlers Ludwig Schaffrath eröffnet worden. Der im letzten Jahr verstorbene Glasmaler, Maler und Zeichner wurde nach den Worten von Museumsleiterin Myriam Wierschowski vor allem durch seine architekturbezogenen Glasfenster international bekannt. Der 1924 in Alsdorf-Schaufenberg geborene Schaffrath hatte an einer Werkkunstschule für christliche Kunst Monumentalmalerei studiert.
Die bis zum 28. Oktober terminierte Schau zeigt erstmals das komplette Spätwerk der autonomen Glasfenster. Die farblich zurückhaltenden "Epitaph"-Kreuzgangfenster im Aachener Dom, die der Künstler in den Jahren von 1962 bis 1965 schuf, begründeten seinen Ruf als versierter Glasmaler. Es folgten zahllose Kirchenaufträge unter anderem für das Ulmer Münster und den Würzburger Dom. Schaffrath führte zudem zahlreiche Gesamtverglasungen für Kirchen aus, etwa für die katholischen Kirchen St. Lucia in Würselen, St. Josef in Aachen, St. Michael in Schweinfurt und St. Marien in Bad Zwischenahn. Seit den 1960er Jahren arbeitete er mit Dickglas und integrierte außerdem Prismengläser in seine Glasmalereien.
Seit 1975 lehrte der Künstler in England, 1976-88 in Amerika, 1981 in Australien und schließlich 1981-84 und 1997 in Japan, wo er Glasfenster im Bahnhof von Omyja, in Nagasaki und Yokohama entwarf. In Deutschland leitete er von 1985-93 den Lehrstuhl für Glasmalerei an der Akademie für bildende Kunst in Stuttgart und konnte seine gestalterischen Erfahrungen weltweit an die nächste Generation von Glasmalern weitergeben.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.


Museum Abtei Liesborn zeigt "Karls Pfennige"
 
Wadersloh-Liesborn - "Karls Pfennige - Das Geld der Karolinger" lautet der Titel einer Ausstellung, die seit dem Wochenende im Museum Abtei Liesborn im Kreis Warendorf zu sehen ist. Die neue numismatische Schau ist bis zum 5. Mai kommenden Jahres zu sehen und ist die sechste Ausstellung zur Münzgeschichte der Region. Nach der Eroberung des Gebiets des heutigen Kreises Warendorf führte Karl der Große nicht nur die christliche Religion ein, sondern auch neue Zahlungsmittel. Münzen aus der gesamten karolingischen Epoche werden gezeigt. Die Ausstellung wurde durch Privatleihgaben und Leihgaben aus dem LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte ermöglicht.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 9 bis 12 und von 14 bis 17 Uhr, samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Redaktion: Frank Becker