Cache-Cache Jardins - Versteckspiel im Garten

Festival der Mischgärten im Park von Wesserling

Red.

Parc de Wesserling © Camillieri

Cache-Cache Jardins - Versteckspiel im Garten
 
Noch
bis 30. September 2012 findet zum zehnten Mal
das Festival der Mischgärten im Park von Wesserling statt
 
(cei) "Cache-Cache Jardins", Versteckspielen im Garten also, lautete das Motto der zehnten Ausgabe des Festivals der Mischgärten, das noch bis 30. September 2012 im Park von Wesserling in den elsässischen Südvogesen stattfindet. Während des Festivals können Besucher etwa zehn außergewöhnliche Gärten bewundern, die ebenso schön wie vergänglich sind. Die Künstler (Landschaftsgärtner, Architekten, Designer, Studenten, ...) schaffen zu einem vorgegebenen Thema einmalige Erlebnisgärten, in denen man sich frei bewegen kann. In diesem Jahr wird mit Blicken und Räumen gespielt: Sehen und gesehen werden, sehen, ohne gesehen zu werden, suchen, ohne zu finden, finden, ohne zu suchen, Geheimgärten, Gartengeheimnisse... Nach und nach entdecken die Besucher eine Landschaft, werden aber auch selbst entdeckt.
Vier neue Gärten wurden zu diesem Thema auf dem Gelände des Parks von Künstlern geschaffen:
"Partie de Cache-Cache" (Versteckspiel)
Pourron Lionel & Marc Delacourt (Lyon)
Dieser Garten ist ein riesiger Spielplatz für Groß und Klein. Verstecken kann man sich hinter 22 Strohballen, die zwischen 1,40 und 4,50 Meter hoch sind. Sie wurden mit Stoff verkleidet und bepflanzt.
"Claire voit trouble" (Schlechte Sicht für Claire)
Luc Meinrad (Illhaeusern), Denis Maloigne (Ermenonville), Paul Antoine Penneau (Paris)
Dieser Garten lädt ein zum Spiel mit den Blicken: ein Labyrinth aus Sichtschutzzäunen, Gänge aus Leinen und Hanf, Bohlenwege aus Holz, Mauern aus aufeinandergestapelten Paletten, die bepflanzt wurden...
"Nos amis, les voisins" (Die Nachbarn, unsere Freunde)
Nicolas Houdin, Josianne Rinn (Straßburg)
Einem alten französischen Sprichwort sinngemäß folgend, sollte jeder vor seiner Tür kehren und dann ist alles in Ordnung. Und dennoch blickt jeder gerne einmal aus dem Fenster oder über die Hecke, um den Nachbarn in seiner Initimität zu überraschen. Dieser Garten spielt mit dem Blick auf den Anderen, dem subjektiven Blickwinkel, bei dem der Schein oft trügt.
"Cache-Cache olfactif" (Versteckspiel mit Gerüchen)
Francois Travert (Lacapelle Marival)
1.200 Bambusse mit bis zu drei Metern Höhe bieten Räume und Verstecke für Blicke. Im Inneren des Bambuswaldes warten Pflanzen und Bodenbedeckungen, die unterschiedliche Düfte verströmen und den Besucher auf eine Reise durch berauschende Wohlgerüche schicken: Minze, Lavendel, Haselnuss, Zimt...
Die Geschichte des Parks von Wesserling ist eng verbunden mit der Tradition der Textilherstellung. Im Spannungsfeld von Industriekultur, Natur und Innovation ist es Aufgabe der Künstler, einen Dialog zu schaffen zwischen ihren Ideen und diesem Ort, der wie kein anderer im Elsass von der Textilindustrie geprägt wurde. Schon im 19. Jahrhundert waren die hier angelegten Gärten Mischgärten, in denen Gemüse, Blumen und Obstbäume räumlich nicht getrennt wurden. Zu der Zeit, als die evangelischen Herrscher die königliche Textilmanufaktur von Wesserling leiteten, mussten Ziergärten nämlich immer auch produktiv sein. Diese historisch bedingte, traditionelle Vermischung von Zier- und Nutzpflanzen wird von den Künstlern in ihren kreativen Gärten fortgeführt. Die goldenen Regeln des Festivals lauten: überraschen, den Ort mit seiner Geschichte erfahrbar machen und ein breites Publikum ansprechen. Außerdem warten auf Besucher eine Schnitzeljagd, ein Barfußpfad sowie viele Veranstaltungen. So finden an den Wochenenden vom 3. bis 19. August nächtliche Besichtigungen der Gärten statt, vom 16. bis 19. August werden zeitgenössische Theaterstücke gezeigt und am 26. August gibt es ein großes Fest im Gemüsegarten zu Ehren der Tomate.
In nur neun Jahren ist das Festival der Mischgärten im Osten Frankreichs zu einem unumgänglichen Event im Bereich der Gartenveranstaltungen geworden. 60.000 Besucher wurden im Jahr 2011 verzeichnet. Bisherige Themen waren: Dampfgärten, nächtliche Märchen, Gemüsegärten mit textilen Mustern, Wassergärten, Baumhäuser im Garten, Gärten, die sich drehen ...
Öffnungszeiten der Gärten: täglich von 10:00 Uhr - 18:00 Uhr, sonntags bis 18:30 Uhr
Eintrittspreise: 6€ (Erwachsene), 3€ (Jugendliche 11-18 Jahre), 1,50€ (Kinder 6-10 Jahre), freier Eintritt für Kinder unter 6 Jahren
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Der Park von Wesserling:
Als größter elsässischer Park, der zudem unter Denkmalschutz steht, verfügt der Park von Wesserling über fünf prächtige Gärten, die alle mit dem Label "Jardin remarquable", bemerkenswerter Garten, ausgezeichnet wurden. Im Park stehen bis heute Gebäude, die von der industriellen Vergangenheit und Stoffherstellung auf dem Gelände zeugen: Fabrikgebäude, Lagerhallen, Herrenschlösser und -häuser, Industriebrachen, Höfe... und heute eine neue Bestimmung gefunden haben. Junge Künstler haben hier zum Beispiel ihre Ateliers. Das ebenfalls zum Park gehörige Textilmuseum führt ein in die Technik des Stoffdrucks und verbindet die Geschichte des Ortes mit zeitgenössischer Kunst. Hier werden Werke international renommierter Designer und Künstler ausgestellt. www.parc-wesserling.fr  
 
Das Elsass:
Die kleinste Region Frankreichs erstreckt sich mit 190 Kilometern Länge und 50 Kilometern Breite über das Departement "Bas Rhin" (Unterelsass) im Norden und das Departement "Haut-Rhin" (Oberelsass) im Süden. Als direkter Nachbar Deutschlands grenzt das Elsass als einzige Region Frankreichs direkt an den Rhein. "Vielfalt" ist das Schlagwort, mit dem sich das touristische Angebot am besten beschreiben lässt und das jährlich um die 11 Millionen Besucher anzieht. Es reicht von abwechslungsreicher Landschaft - dem Ried in der elsässischen Ebene, Weinbergen und dem Vogesengebirge - über geschichtsträchtige Orte wie der Maginot-Linie bis zu einem breiten Angebot an Aktivitäten. www.elsass-tourismus.de