Aktuelles aus der Kultur - heute: Ausstellungen

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 
Thema heute: Ausstellungen

Museum Kunstpalast zeigt "Das rätselhafte Weib"
 
Düsseldorfer Museum präsentiert seit Samstag zwei umfangreiche graphische Zyklen des Künstlers Max Klinger
 
Düsseldorf - Unter dem Titel "Das rätselhafte Weib" zeigt das Düsseldorfer Museum Kunstpalast seit Samstag zwei umfangreiche graphische Zyklen des Künstlers Max Klinger. Der Maler, Bildhauer und Graphiker Klinger (1857-1920) beschäftigte sich in seinem Leben immer wieder mit den

Max Klinger, Bestürmung
gesellschaftlichen Bedingungen von Liebe und Sexualität, erklärte Kuratorin Gunda Luyken zum Start der bis zum 6. Januar nächsten Jahres terminierten Schau.
In dem frühen Werk "Ein Handschuh", dessen insgesamt elf Blätter im Jahre 1882 entstanden, schildert Klinger einen (Alp-)Traum, den der Fund eines Handschuhs, eines Symbols für die Frau, bei dem männlichen Protagonisten auslöst. In seinem letzten, 1915 entstandenen Zyklus mit dem Titel "Zelt", erfand Klinger auf insgesamt 46 Blättern  ein fantastisches Märchen, in dem detailliert die unterschiedlichsten Formen der Liebe bis hin zu Gewalt und Tod dargeboten werden. "Die Gegenüberstellung beider Folgen verdeutlicht nicht nur Klingers innere sondern auch seine enorme stilistische und technische Entwicklung", erklärte Lyken zum Auftakt der Ausstellung.
Der in Leipzig geborene Klinger erzielt bereits ab seinem 6. Lebensjahr Zeichenunterricht und begann 1874 mit seinem Studium, zunächst in Karlsruhe, dann an der Berliner Akademie. Der Künstler, der finanziell immer von seiner Familie unterstützt wurde, lebte und arbeitete danach unter anderem in Brüssel, Paris und Florenz, wo er die Villa Romana für junge Künstler mit begründete. Für das wilhelminische Deutschland waren die Darstellungen Klingers von unehelichen Liebesbeziehungen, Prostitution, Vergewaltigung, Schwangerschaft und Abtreibung schockierend neu, betonten die Ausstellungsmacher.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr, donnerstags von 11 bis 21 Uhr geöffnet. Dienstags ist der Eintritt frei.
Internet: www.smkp.de

Schon 10.000 Besucher bei "1912 Mission Moderne"
 
Köln - Die neue Sonderausstellung mit dem Titel "1912 Mission Moderne" im Wallraf-Richartz-Museum in Köln hat bereits nach einer Woche über 10.000 Besucher anziehen können. Die Retrospektive der legendären Sonderbundausstellung von 1912 mit Meistern wie Cézanne, Gaugin, van Gogh, Munch und Picasso habe als erste Ausstellung in der Geschichte des Museums nach sieben Tagen diese Menge an Zuschauern erreicht, hieß es in einer Mitteilung des Museums.
Die Schau zeigt 115 Meisterwerke aus führenden Museen der ganzen Welt, darunter alleine 15 Gemälde von Vincent van Gogh. Das Spektrum der Schau reicht vom Postimpressionismus über den deutschen Expressionismus, vertreten durch die jungen Maler der Brücke und des Blauen Reiters, bis hin zum frühen Kubismus. Die Retrospektive ist noch bis zum 30. Dezember zu sehen.
 
Die Ausstellung ist dienstags, mittwochs, freitags, samstags und sonntags von 10–18 Uhr, donnerstags von 10-21 Uhr und jeden 1. Donnerstag/Monat von 10-22 Uhr geöffnet.
 
 
Polnisches Institut zeigt Arbeiten des Künstlers Roman Lipski
 
Düsseldorf - Unter dem schlichten Titel "Malerei" präsentiert die Galerie des Polnischen Instituts in Düsseldorf seit Freitag Arbeiten des polnischen Künstlers, der seit 1989 in Berlin lebt. Seine Bilder stecken voller poetischer Melancholie. Zentrales Element im künstlerischen Schaffen Lipskis ist die Landschaft. Seine in Acryl gehaltenen Arbeiten transponieren nach Angaben der Kuratoren Elemente wie Zeit- und Ortlosigkeit, Stillstand und Monumentalität.
Natur und architektonische Elemente dienten dem Künstler als Symbole, um seine Empfindungen über die Gefühlsebene in das Medium der Malerei zu übertragen. Auch wenn ein bestimmter Ort oder eine Fotografie als Ausgangspunkt diene, seien sie für Lipski nur der Auslöser für die Entstehung des Bildes. So sind die zahlreichen Schnappschüsse, die der Künstler mit seiner Digitalkamera macht, nur eine Stütze, um Stimmungen festzuhalten. Oftmals reicht ein Dutzend auf die Schnelle geschossener Bilder zur Anregung für ein halbes Jahr Arbeit, hieß es in der Ankündigung der bis zum 16. November terminierten Schau.
 
Die Ausstellung ist dienstags und mittwochs von 11 bis 20 Uhr sowie donnerstags und freitags von 11 bis 17.30 Uhr geöffnet.
 
 
Kunst im Tunnel in Düsseldorf zeigt junge Künstler aus Moskau
 
Düsseldorf - "I am who I am" lautet der Titel einer Ausstellung mit Werken junger Künstler aus Moskau, die ab 15. September im Museum KIT (Kunst im Tunnel) in Düsseldorf gezeigt wird. Auf der Suche nach unabhängigen Wegen, befreit von alten Traditionen, entwickele sich in Moskau und St. Petersburg eine neue russische Kunstszene, hieß es am Montag in einer Ankündigung der bis zum 18. November laufenden Schau. Präsentiert werden aktuelle Künstlerpositionen aus Moskau in Fotografie und Videokunst. Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit dem MAMM Moskau und der Rodchenko Moscow School of Photography and Multimedia und findet statt im Rahmen des kulturellen Austausches zwischen Moskau und Düsseldorf.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Erste Internationale Ausstellung zeitgenössischer Kunst über die Menschenrechte
 
Im belgischen Mechelen ist seit Samstag die Schau "Newtopia: The State of Human Rights" zu sehen
 
Mechelen - Im belgischen Mechelen nahe Brüssel ist seit einer Woche die Schau "Newtopia: The State of Human Rights" zu sehen. Bei der bis zum 10. Dezember laufenden Schau handelt es sich nach Angaben der Veranstalter um die erste Internationale Ausstellung zeitgenössischer Kunst zum Thema Menschenrechte. Präsentiert werden Werke von über 70 renommierten Künstlern aus aller Welt. Viele von ihnen kommen aus Ländern, in denen die Wahrung der Menschenrechte ein besonders umstrittenes Thema darstellt, wie etwa Syrien, China oder Rußland. 
Unter den Künstlern sind etwa Kader Attia (Frankreich/Algerien), Marina Naprushkina (Weißrußland), Eduardo Gil "El Siluetazo" (Argentinien), Yael Bartana (Israel), Simon Starling (England), Taryn Simon (USA), Lina Khatib aus dem Libanon oder Ai Wei Wei (China). Gezeigt werden auch Karikaturen und Streetart. Zum Beispiel von dem Karikaturisten und Kritiker der Autokratien im Nahen Osten Ali Ferzat (Syrien) und von dem Künstler Ganzeer, der mit seinen Graffiti und Aufklebern eine wichtige Rolle innerhalb der Ägyptischen Revolution gespielt hat.
Zu sehen ist auch die neueste Arbeit des deutschen Künstlers Thomas Kilpper: Ein Holzschnitt mit dem Titel "Auswanderung nach Europa via Lampedusa”. Beeindruckend auch die Skulptur des Spaniers Diango Hernández mit dem Titel "The Only Book". Sie besteht aus einem riesigen Bücherregal, in dem als einziges Werk "Che Guevara's Guerilla Warfare" steht. Ganz aktuell die Arbeit von Lina Khatib aus dem Libanon. Sie zeigt unter dem Titel "Fallin' Dictators 2011-2012" Porträts von Muammar Gaddafi, Hosni Mubarak und Assad. 
Ob Freiheitsrechte, Meinungsfreiheit oder Gleichberechtigung der Geschlechter - auch 60 Jahre nach der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte durch die Vereinten Nationen, ist deren Wahrung noch immer eine drängende globale Angelegenheit, betonte die Kuratorin Katerina Gregos bei der Eröffnung von "Newtopia". Die Ausstellung ist als Parcours angelegt, der durch verschiedene kulturelle Institutionen im Stadtzentrum von Mechelen führt. Zudem gibt es zwei Werke im öffentlichen Raum, eine großformatige Videoinstallation des international anerkannten polnischen Künstlers Krzysztof Wodiczko, die das Schicksal von in Mechelen lebenden Flüchtlingen auf der Fassade des Rathauses thematisiert und ein Wandgemälde des Streetart-Künstlers Ganzeer.
"Newtopia" behandelt die verschiedenen Facetten der Menschenrechte - bürgerliche und politische Rechte, aber auch soziale, ökonomische und kulturelle Rechte. Zudem werden auch das Recht auf nachhaltige Entwicklung, auf Frieden und intakte Umwelt thematisiert. Im Rahmen von "Newtopia" in Mechelen wird im kommenden November auch die dortige neue Kazerne Dossin – Gedenkstätte, Museum und Dokumentationszentrum zum Holocaust und den Menschenrechten eröffnet. Unter den Nationalsozialisten waren in den Jahren 1942 bis 1945 von der früheren Kaserne aus insgesamt 24.161 belgische Juden in die Vernichtungslager deportiert worden. Amnesty International und Human Rights Watch sind beide Partner der Kunstausstellung, die nach den Worten von Kuratorin Gregos "auch die Dimension Hoffnung" berücksichtigt. 
 
 
Ausstellung zum 150. Geburtstag der Stadt Oberhausen
 
Oberhausen - Unter dem Titel "Stadt der guten Hoffnung" präsentiert das LVR-Industriemuseum in der Revierstadt seit Sonntag eine Ausstellung zum 150-jährigen Jubiläum der Gemeindegründung. Die Kommune sei durch die Industrialisierung quasi aus dem Nichts zu einer prosperierenden Stadt geworden, hieß es in einer Mitteilung des Museums. Die bis zum 29. September terminierte Schau zeigt Highlights aus der Bildüberlieferung der Stadt. Die Ausstellung zeigt Menschen und Gebäude, aber auch Arbeitsstellen und Freizeitangebote.
Dabei geht es um die gebaute Stadt - Häuser, Fabriken, Straßen und Plätze - sowie um die Stadt als Gemeinschaft von Menschen. Zudem wolle man zeigen, wie sich in Bildern Hoffnungen, Erwartungen und Träume, aber auch Ängste und Enttäuschungen der Bürger offenbaren, betonten die Aussteller. Die Schau eröffnet dem Besucher auch einen Blick in das private Leben der Oberhausener. In "Omas Wohnung" etwa finden sich allerlei Bildzeugnisse des Lebens in der Stadt. Eine Bildergalerie präsentiert Gemälde, die Oberhausen zeigen, und es gibt unter anderem unterschiedlichste Fotoalben, in denen gestöbert werden kann.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 10 bis 17 Uhr sowie samstags/sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Installation des chilenischen Künstlers Cristián Salineros in Duisburg
 
Duisburg - Das Museum DKM in Duisburg zeigt ab dem 14. September eine Installation des chilenischen Künstlers Cristián Salineros. Der Titel der bis zum 26. November terminierten Schau lautet "Paisaje Ausentado" oder zu deutsch "Abwesende Landschaft". Seit dem Jahr 2006 beschäftige sich der 1969 geborene Künstler mit Überlegungen zu Landschaft und Natur sowie zu privaten und sozialen Raumgefügen, hieß es in der Ankündigung.
In Anlehnung an die Konstruktion von Vogelkäfigen entstand nun die zwölf Meter lange und etwa vier Meter breite, raumgreifende Stahlskulptur, aus der heraus der Gesang von Vögeln erklingt. Salineros löse mit seiner monumentalen Skulptur sowohl Naturassoziationen, als auch Erinnerungen an Landschaftseindrücke aus und lasse diese im Artifiziellen gegenwertig werden, so die Aussteller.
 
Die Installation ist montags, sowie freitags bis sonntags von 12-18 Uhr und dienstags bis donnerstags nach Vereinbarung zu sehen.
 
 
Internationale Kinderbuchausstellung Duisburg zum Thema "China"
 
Duisburg - Die diesjährige Internationale Kinderbuchausstellung (IKiBu) in Duisburg findet ab dem 19. November unter dem Titel "China" statt. Wie die Veranstalter mitteilten, findet die bis zum 24. November laufende IKiBu in der Zentralbibliothek sowie in den Zweigstellen der Duisburger Stadtbibliothek statt. Ein umfangreiches Literatur- und Kreativprogramm lade Kinder und Erwachsene zum Mittmachen ein, hieß es weiter.
Außerdem sollen Autoren- und Schauspielerlesungen, Theaterstücke und Werkstätten die traditionsreiche Veranstaltung wieder zu einem Erlebnis für kleine und Große Besucher machen. Ein zusätzliches Lese-Angebot für die Schulen in der Revierstadt, Stadtteil-Lesefeste für Familien sowie die Vergabe des Kinderbuchpreises NRW sollen die 6-tägige Veranstaltungsreihe ergänzen. Am 21. September wollen die Veranstalter auf einer Pressekonferenz weitere Einzelheiten zur IKiBu mitteilten.
 
 
Deutsches Plakatmuseum zeigt "100 beste Plakate"
 
Essen - Das Deutsche Plakatmuseum in Essen zeigt seit Samstag unter dem Titel "100 beste Plakate 11" die Ergebnisse des Plakatwettbewerbs 2011 aus Deutschland, der Schweiz und Österreich. Zu sehen sind die Exponate im ChorForum Essen, teilte ein Sprecher des Museums am Mittwoch mit. Der Wettbewerb gilt über die Grenzen Deutschlands hinaus als wichtige Institution aktuellen Plakat-Designs. Die 100 besten Plakate wurden aus über 1.600 eingereichten Beiträgen von einer Jury ausgesucht.
53 der ausgewählten Plakate für die bis zum 30. September laufende Schau stammen aus Deutschland, 45 aus der Schweiz und 2 aus Österreich. An dem Wettbewerb hatten sich insgesamt 548 Einreicher beteiligt. Die Sieger-Plakate werden in den Kategorien Auftragsarbeiten, Eigenwerbung und studentische Projektaufträge ausgewiesen. Das ChorForum Essen hat seinen Sitz in der Kirche St. Engelbert.
 
 
Kunsthalle Recklinghausen präsentiert "Kunst trotz-t Demenz"
 
Recklinghausen - "Kunst trotz-t Demenz" lautet der Titel einer Ausstellung, die ab dem 16. September in der Kunsthalle Recklinghausen gezeigt wird. Die von Andreas Pitz im Auftrag der Diakonie in Hessen und Nassau kuratierte Schau wurde für ihre Präsentation in der Ruhrgebietsstadt deutlich erweitert und zeigt nun über 120 Werke, hieß es am Mittwoch in der Ankündigung der bis zum 28. Oktober terminierten Ausstellung. Dabei handelt es sich um Menschen, die in verschiedenen Stadien ihrer Demenzerkrankung noch eine Möglichkeit finden, sich gestalterisch mitzuteilen und anderen, die sich mit großem künstlerischen Engagement in das Leben Demenzkranker einfühlen.
So gelingt es nach Angaben eines Museumssprechers, eine vielfach tabuisierte und weggeschobene Welt aufzubrechen und Berührungsängste abzubauen. Zur Ausstellung liegt ein Katalog vor, der von der Stiftung Diakonie in Hessen und Nassau herausgegeben wurde. Allein in Deutschland erkranken laut Kunsthalle Recklinghausen jährlich etwa 250.000 Menschen neu an Demenz.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Römisch-Germanisches Museum Köln zeigt "Alles Gesichter"
 
Köln - "Alles Gesichter" lautet der Titel einer Ausstellung im Römisch-Germanischen-Museum der Stadt Köln, die seit Mittwoch zeigt, wie in der römischen Kunst Menschen abgebildet wurden. Dies habe zu den großen Themen der römischen Kunst gehört, hieß es zum Auftakt der bis zum 3. Februar kommenden Jahres terminierten Schau. Bildhauer, Erzgießer, Töpfer und Maler geben das Individuum in den verschiedensten Formen wieder, als Ganzfigur oder Büste, vollplastisch oder als Reliefbild, in Gravur oder in der Fläche gemalt.
Kopf, Gesicht und Augen haben dabei nach Angaben der Aussteller einen besonderen Charakter. Sie porträtieren den Menschen und sie bestimmen beim Betrachter die Sympathie oder Abneigung gegenüber dem Dargestellten. Die Ausstellung zeigt an ausgewählten, bisher selten öffentlich gezeigten Funden der Römerzeit aus den Sammlungen des Museums die Vielschichtigkeit menschlicher Gesichter.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr sowie jeden ersten Donnerstag/Monat von 10 bis 22 Uhr geöffnet.
 
 
Abtei Brauweiler präsentiert den belgischen Künstler Harold Ancart
 
Pulheim - In der Reihe "spiritual ground" präsentiert die Abtei Brauweiler im rheinischen Pulheim seit Freitag Werke des belgischen Künstlers Harold Ancart. Der 1980 in Brüssel geborene Künstler zeigt im Säulensaal der Abtei seine  eindrucksvollen Werke, die durch ihre Bildsprache und die ungewöhnliche Wahl der künstlerischen Mittel auch internationale Aufmerksamkeit erlangt haben. Im Zusammenspiel von poetischen Wandbildern aus Brandzeichen, luziden Zeichnungen, Collagen und Nylonfäden, die mit Kohlestaub bestäubt und frei im Raum verspannt sind, erschafft Ancart atmosphärische Inszenierungen, die die vorhandene Architektur nicht nur verändern, sondern ihre Möglichkeiten neu ausschöpfen, hieß es vor dem Start der bis zum 14. Oktober terminierten Schau.
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 14 bis 17 Uhr sowie nach Vereinbarung bei freiem Eintritt geöffnet.
 
 
 
Das erweiterte Museum Kurhaus Kleve öffnet am Sonntag wieder seine Pforten
 
Eröffnungsausstellung mit dem Titel "Mein Rasierspiegel" zeigt Arbeiten vom Mittelalter bis zur Gegenwart - Auch Atelier von Joseph Beuys wird präsentiert
 
Kleve - Das erweiterte Museum Kurhaus Kleve - Ewald Mararé-Sammlung öffnete am Sonntag wieder seine Pforten. Erstmals zu erleben ist nicht nur ein neuer Museumsteil, das restaurierte sogenannte "Friedrich-Wilhelm-Bad" mit dem Atelier von Joseph Beuys, sondern auch die Sammlung des Museums in allen ihren Facetten. Die Eröffnungsausstellung trägt den Titel "Mein Rasierspiegel - Von Fries Holthuys bis Joseph Beuys" und umfaßt nach Angaben der Aussteller vom Donnerstag Meisterwerke vom Mittelalter bis zur Gegenwart.
Das Museum Kurhaus Kleve wurde im April 1997 eröffnet und hat sich seitdem zu einer der ersten Adressen für moderne und zeitgenössische Kunst in Nordrhein-Westfalen entwickelt. Es ist untergebracht im ehemaligen Kurhaus der Stadt, einem klassizistischen Gebäudekomplex aus dem 19. Jahrhundert. Der zweite Bauabschnitt integriert mit dem Friedrich-Wilhelm-Bad ab sofort auch den ältesten Gebäudeteil und bedeutet die Vollendung des Museums, das nun rund 700 Quadratmeter Ausstellungsfläche mehr zur Verfügung hat. Wichtige Zugewinne sind der spektakuläre, acht Meter hohe Katharina von Kleve-Saal, der das bisherige Museum organisch mit dem neuen Teil verklammert, sowie ein unterirdisches Graphikkabinett.
Als besonderer Glücksfall muß gelten, daß das neu zu eröffnende Friedrich-Wilhelm-Bad die Räume birgt, die dem weltweit bekannten Beuys in einer entscheidenden Phase seines Lebens und Schaffens als Atelier dienten. Das Museum Kurhaus Kleve ist damit das einzige Museum für moderne und zeitgenössische Kunst weltweit, das in seinen Mauern mit den authentischen Atelierräumen einer für die Kunst des 20. Jahrhunderts derart zentralen Persönlichkeit aufwarten kann, hieß es.
Nach seiner tiefen Krise Mitte der 1950er Jahre erfand Beuys sich in seinem Klever Atelier als Künstler neu. Hier legte er zwischen 1957 und 1964 den Grundstein für seine spätere Weltgeltung. Nach der Auflösung von Wohnung und Arbeitsplatz am Düsseldorfer Drakeplatz sind die Räume im Friedrich-Wilhelm-Bad (abgesehen von der Kunstakademie Düsseldorf) die letzte authentische Wirkungsstätte von Joseph Beuys, die in Nordrhein-Westfalen überhaupt noch existiert und öffentlich zugänglich ist.
Die Sammlungspräsentation unter dem Titel "Mein Rasierspiegel" ist bis zum 13. Januar nächsten Jahres terminiert und wurde vom früheren Leiter des Museums, Guido de Werd kuratiert. Die Ausstellung umfaßt sämtliche Säle des Museums und präsentiert zum ersten Mal überhaupt alle Aspekte der facettenreichen Bestände, beginnend mit der Skulptur des Mittelalters über den Barock und die große Zeit der Gartenkunst in Kleve, die Graphiksammlung Robert Angerhausen und das Kunsthandwerk bis hin zur Kunst der Moderne und der Gegenwart mit den beiden Schlüsselfiguren Ewald Mataré und Joseph Beuys.
 
Dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.