Aktuelles aus der Kultur - heute: Ausstellungen

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker
Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 
Thema heute: Ausstellungen



Filmmuseum Düsseldorf würdigt Gerd Fröbe mit Ausstellung und Filmreihe 
 
Der Charakterdarsteller wäre im Februar nächsten Jahres 100 Jahr alt geworden
 
Düsseldorf - Aus Anlaß des im Februar kommenden Jahres anstehenden 100. Geburtstags des deutschen Charakterdarstellers Gerd Fröbe zeigt das Filmmuseum Düsseldorf ab dem 9. Oktober eine Studioausstellung über den Mimen. Wie ein Sprecher des Museums mitteilte, werden zudem einige von Fröbes erfolgreichsten Filme gezeigt. In den 1930er Jahren begann Fröbe an der Staatsoper in Dresden zunächst als Theatermaler. Schnell wurde allerdings sein Talent als Schauspieler, vor allem als Komiker entdeckt, hieß es in der Ankündigung der bis zum 28. Februar nächsten Jahres laufenden Ausstellung. 
Zeitlebens galt der als „Otto Normalverbraucher“ noch hagere, später schwergewichtige Fröbe als Mann der 1000 Gesichter, finstere Rollen lagen ihm ebenso, wie die Rolle der Titelfigur in "Räuber Hotzenplotz". Bis zu seinem Tode 1988 stand Gert Fröbe auf der Bühne und vor der Kamera, seine Rezitationsabende waren legendär. Die Studioausstellung, die in Zusammenarbeit mit dem Dortmunder Sammler Markus Grieb entstand, zeichnet Fröbes komplette Karriere nach. Zu sehen sind nach den Worten des stellvertretenden Museumsleiters Matthias Knop unter anderem zahlreiche, wenig bekannte Fotos aus Fröbes Jugend und von Bühnenauftritten, private Aufnahmen sowie Setfotos von diversen Filmproduktionen.
Originaldrehbücher (etwa von „Goldfinger“ und „Es geschah am hellichten Tag“) und Briefe werden ebenso präsentiert, wie das Originalkostüm zu Räuber Hotzenplotz und Reproduktionen von Bildern des Hobbymalers Gerd Fröbe. Begleitend zur Ausstellung zeigt das Kino Black Box im Filmmuseum eine Auswahl von Filmklassikern mit Fröbe. So wird am 1. Oktober "Berliner Ballade" gezeigt, am 3. Oktober "Das Mädchen Rosemarie" von 1958, am 7. Oktober läuft der ebenfalls 1958 entstandene Film "Nasser Asphalt" und am 24. Oktober gibt es den Streifen "Es geschah am hellichten Tag", in dem Fröbe neben Heinz Rühmann die Hauptrolle spielte.
 
Die Ausstellung ist dienstags sowie donnerstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr und mittwochs von 11 bis 21 Uhr geöffnet.
 
 
Foto-Ausstellung "Tango.Momente." in Krefeld
 
Krefeld - Unter dem Titel „Tango. Momente." zeigt die Fotogalerie Heeder in Krefeld seit vergangener Woche Fotografien der Künstlerin Zerrin Aydin-Herwegh. In der Türkei geboren, lebt und arbeitet Aydin-Herwegh heute in Düsseldorf. Seit 2006 widmet sie der Tanz- und Bühnenfotografie den Schwerpunkt ihrer Arbeit. Für die Fotografin ist der Tango aus Buenos Aires ein Gefühl des intensiven Erlebens, eine gesteigerte Intensität der Kommunikation der Geschlechter, hieß es vor dem Start der bis zum 25. November geplanten Schau. Es ist die Präsenz zweier Menschen im Einklang mit den wechselnden Rhythmen und Tempi der Musik, die sie in ihren Fotografien festhält.
 
Die Ausstellung ist bei freiem Eintritt montags bis mittwochs von 8 bis 16 Uhr, donnerstags von 8 bis 17.30 Uhr, freitags von 8 bis 12.30 Uhr sowie nach Vereinbarung zu sehen.
 
 
Ausstellung "Gemalt für den König" in Kleve eröffnet
 
Kleve - Unter dem Titel "Gemalt für den König. B.C. Koekkoek und die luxemburgische Landschaft" zeigt das B.C. Koekkoek-Haus im niederrheinischen Kleve seit Sonntag voriger Woche Bilder des großen niederländischen Landschaftsmalers. Anlaß der bis zum 27. Januar nächsten Jahres laufenden Schau ist der 150. Todestag von Barend Cornelis Koekkoek (1803-1862). Im Mittelpunkt der Ausstellung steht sein Zyklus von neun Luxemburgischen Landschaften, die der Maler im Auftrag des niederländischen Königs Willem II. geschaffen hat und die zum ersten Mal überhaupt wieder zusammen zu sehen sind.
Koekkoek gilt als der größte niederländische Künstler des 19. Jahrhunderts vor Vincent van Gogh. Seine Luxemburger Landschaften zählen zu den Höhepunkten seiner Kunst und bilden zugleich den idealen Ausgangspunkt für die größte Ausstellung seiner Gemälde, die in den letzten fünfzehn Jahren ausgerichtet worden ist. Neben Koekkoeks Luxemburgischen Gemälden und anderen Werken aus der königlichen Sammlung von Willem II., sind auch zahlreiche weitere Gemälde, Graphiken und kunstgewerbliche Objekte aus der Zeit und über den Ort zu sehen.
Kurz nach der Vollendung des Zyklus verstarb der niederländische König 1849 und seine berühmte Sammlung wurde in einer spektakulären Kunstauktion in Amsterdam nur ein Jahr später versteigert. Auch Koekkoeks Gemälde wurden dabei in ganz Europa verstreut – und sind erst jetzt aus Anlaß der Ausstellung zum ersten Mal wieder gemeinsam zu sehen. Zugleich mit der Eröffnung der Ausstellung wurde auf dem Dach des Atelierturms "Belvedere" die Statue "Pallas Athene" enthüllt. Bei der Figur handelt es sich nach Angaben des Museums um eine Wiederherstellung der originalen "Göttin der Künste", die Koekkoek als Wahrzeichen durch den niederländischen Bildhauer Franz Ignatius Stracké erschaffen und auf dem Dach seines Atelierturms aufstellen ließ.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
August Macke Haus in Bonn würdigt den Maler Hans Thuar
 
Ausstellung "Im Garten der Kunst" aus Anlaß des 125. Geburtstages des Künstlers
Bonn - Das August Macke Haus in Bonn zeigt ab dem 3. Oktober die Ausstellung "Im Garten der Kunst" als Hommage an den Maler Hans Thuar. Anlaß ist nach Angaben des Museums vom Montag der 125. Geburtstag des Künstlers. Der 1887 geborene Thuar malte vor allem Landschaftsbilder und wird den Rheinischen Expressionisten zugerechnet.  Präsentiert werden bis zum 27. Januar nächsten Jahres rund 50 Exponate, vor allem Gemälde, die überwiegend aus Privatbesitz sowie aus dem Kunstmuseum Bonn stammen.
Nach einem Unfall im Alter von elf Jahren war Thuar an den Rollstuhl gefesselt. Inspiriert durch seinen besten Freund, den Künstler August Macke, wandte sich Thuar früh der Kunst zu und entwickelte in der Auseinandersetzung mit der Avantgardekunst seiner Zeit noch vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges eine seinem Naturell entsprechende, kraftvolle, expressive Malerei. 1919 ließ sich der Maler dauerhaft in Bonn nieder. Der Wunsch, ein Gärtner zu sein, der in und mit der Natur arbeitet, hat den Künstler sein Leben lang begleitet.
Da er wegen seiner Behinderung die körperliche Arbeit in der Natur nicht leisten konnte, malte er nach Angaben der Kuratoren so oft es ging vor der Natur. "Die Malerei wurde sein Garten", hieß es im Vorfeld der Ausstellung weiter. Titel der in Bonn präsentierten Bilder von Thuar lauten seiner Bilder lauten etwa "Blühende Obstbäume", "Gefällter Baum" oder auch "Stillleben mit Kapuzinerkresse".
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 14.30 bis 18 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Museum Haus Lange in Krefeld zeigt Kunst von Anne Chu  
 
Krefeld - Das Museum Haus Lange in Krefeld präsentiert seit Sonntag erstmals in Deutschland Werke der in New York geborenen Künstlerin Anne Chu. Die 1959 als Tochter chinesischer Immigranten geborene Künstlerin beschäftigt sich in ihren Bildern und Skulpturen überwiegend mit historischen Themen, wobei sie westliche und asiatische Kulturkreise in Dialog setzt. Ausgangspunkte ihrer Werke sind unter anderem chinesische Grabskulpturen, indische Tempelskulpturen, römische Figuren aus Pompeji und Herculaneum oder auch die Architekturmodelle von Antonio Gaudí, hieß es im Vorfeld der bis zum 7. April nächsten Jahres terminierten Ausstellung.
Dabei begnügt sich die Künstlerin nach Angaben der Kuratoren nicht mit historisierenden Darstellungen. Vielmehr sei das Formenrepertoire von Chu "ganz und gar zeitgenössisch." Die Künstlerin benutzt sowohl Keramik, Porzellan, Aluminium, Bronze, Pappmaché, Holz und Stoffgewebe, zuweilen verschmolzen in ein und derselben Figur. Die polychrome Farbigkeit stehe dabei mitunter auch "im produktiven Kontrast" zum skulpturalen Korpus, hieß es in der Ankündigung weiter.
Im Zentrum der Krefelder Ausstellung steht eine Gruppe von dreizehn schwebenden "Putti" aus glasierter Keramik, die an römische Fresken erinnern. Flankierend dazu ein lebensgroßer Torso aus Nickel-Silber - ebenfalls auf eine römische Skulptur bezogen - der an die Sterblichkeit des Menschen gemahnt. Wiederum begleitend stellen zwei Porzellan-Skulpturen von Kindern, die verschiedenen Gemütsverfassungen dar. So entsteht nach Angaben der Aussteller "ein irritierendes Gesamtkunstwerk", das unentwegt zwischen Gegenwart und historischer Vergangenheit changiert.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Zweiter Teil der Ausstellung "Von A bis Z. Fotografie im Ruhr Museum"
 
Essen - Das Ruhr Museum Essen zeigt seit vergangenem Montag den zweiten Teil seiner Galerieausstellung mit dem Titel "Von A bis Z. Fotografie im Ruhr Museum." Wie es in der am Dienstag veröffentlichten Ankündigung weiter hieß, folgt die Schau dem ersten Teil mit Kapiteln wie Anfängen, Dokumentation oder Inszenierungen. Nun werden Aufnahmen zu Themen wie "Klassiker", "Manipulation", "Werksfotografie", "Werbung" oder "Zerfall" präsentiert. 
Die Kuratoren versprachen im Vorfeld "überraschende Beispiele aus der über einhundertjährigen Überlieferung des Museums" und aus der auf drei Millionen Bilder angewachsenen Sammlung, hieß es im Vorfeld der bis 14. April nächsten Jahres terminierten Ausstellung weiter. Unter anderem wird die in der Sammlung sehr umfangreich vertretene Pressefotografie wird an Reportagen über Arbeitskämpfe und Demonstrationen, eine Entführung sowie eine Hochzeit thematisiert.
 
Die Ausstellung ist montags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung zum 20jährigen Bestehen der Internationalen Textilkunstgruppe Krefeld
 
Krefeld - "VerBindungen" lautet der Titel einer Ausstellung, die ab dem 3. Oktober im Haus der Seidenkultur in Krefeld zu sehen ist. Dabei handelt es sich um die Jubiläumsausstellung zum 20jährigen Bestehen der Internationalen Textilkunstgruppe Krefeld, sagte Kuratorin Ortrud Eckelboom. Die Schau lenke den Focus auf "Textil und Krefeld, die eng miteinander verwoben sind", so Eckelboom weiter. Krefeld war und ist über die Grenzen Deutschlands hinaus als Samt- und Seidenstadt bekannt, mit verschiedenen Epochen und den dazugehörenden Facetten.
Die bis zum 10. Januar kommenden Jahres terminierte Jubiläumsausstellung spiegelt nach ihren Worten nur einen Bruchteil jener VerBindungen wider, die in den letzten 20 Jahren entstanden sind während zahlreicher Präsentationen der Textilkunstgruppe im In- und Ausland entstanden sind. Die Exponate zeigen alte textile und handwerkliche Techniken, die durch künstlerische Bearbeitung verbunden und dadurch neu entdeckt und präsentiert werden. Die Disziplinen sind Bildhauen, Goldfadensticken, Malen, Keramiken, Papierschöpfen, Perlensticken, Textilgestaltung, Zeichnen, Weben, Sticken und Nähen.
 
Die Ausstellung ist jeden ersten und dritten Sonntag im Monat von 11-16 Uhr sowie jeden 4. Donnerstag von 16-19 Uhr und nach Vereinbarungen geöffnet.
 
 
Museum Marta in Herford zeigt Werke des Norwegers Olav Christopher Jenssen
 
Heford - "Enigma - Werke 1985 - 2012" lautet der Titel einer Ausstellung, die am 5. Oktober im Museum Marta in Herford eröffnet wird. Zu sehen sind Arbeiten des 1954 in Norwegen geborenen Künstlers Olav Christopher Jenssen, hieß es in einer Ankündigung des Museums.  Seine Bildwelten verblüffen stets aufs Neue mit belebend frischen Abstraktionen, feinsten Liniengespinsten und kräftig getönten Farbwelten, erklärten die Kuratoren im Vorfeld der bis zum 13. Januar nächsten Jahres laufenden Schau.
Häufig wirken seine Bilder dabei wie Ausschnitte aus einem lebendigen Kosmos: Inwieweit der Betrachter darin Geheimnisse ahnt oder ihnen eine konstruktive Form des Unbekannten unterstellen möchte, bleibt ihm selbst überlassen. Die Ausstellung mit über 50 meist großformatigen Werken aus der Zeit von 1985 bis 2012 bietet einen lebendigen Querschnitt durch Jenssens beinahe gesamtes malerisches, zeichnerisches und skulpturales Schaffen.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung "Elftausend Jungfrauen" über Kölner Stadtpatronin
 
Das Kölner Stadtmuseum präsentiert Comic-Zeichnungen von Ralf König und historische Darstellungen der Heiligen Ursula
 
Köln - "Elftausend Jungfrauen" ist der Titel einer Ausstellung, die ab dem 14. Oktober im Kölner Stadtmuseum zu sehen sein wird. Die bis zum 9. Februar kommenden Jahres konzipierte Schau beschäftigt sich mit der Kölner Stadtpatronin, der Heiligen Ursula. Das Museum präsentiert Comic-Zeichnungen des renommierten Zeichners Ralf König sowie zahlreiche historische Darstellungen der Heiligen Ursula. So sind Gemälde, Skulpturen und Grafiken aus dem Mittelalter, dem Barock und dem 19. Jahrhundert ausgestellt, darunter Leihgaben aus dem Wallraf-Richartz-Museum und der Basilika St. Ursula. Diese Gegenüberstellung ermöglicht einen neuen Blick auf die altbekannte Kölner Legende und ihre Rezeption in den vergangenen Epochen.
Die Legende von der frommen britannischen Prinzessin Ursula, die nach einer Pilgerfahrt gemeinsam mit ihren Begleiterinnen vor den Toren Kölns den Märtyrertod durch die Hunnen erlitt, hat seit dem Mittelalter unzählige Künstler zu Bildern und Bildgeschichten angeregt. Noch heute ist das Schicksal der Jungfrauen in Form von elf Tropfen oder Flammen im Kölner Stadtwappen allgegenwärtig. Den vielen historischen Legendenversionen hat König eine ganz neue hinzugefügt: Gewürzt mit frommen und weniger frommen Klosterbrüdern, erotisch ausgehungerten Jungfrauen, einem umtriebigen Papst, einem zutiefst kölschen Oberbürgermeister – und wohlgeformten Barbaren.
 
Die Ausstellung ist dienstags von 10 - 20 Uhr, mittwochs bis sonntags von 10 - 17 Uhr und jeden 1. Donnerstag/Monat von 10 - 22 Uhr geöffnet.
 
Redaktion: Frank Becker