Aktuelles aus der Kultur

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker
Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt




Festival "Theaterlandschaft Neues Arabien" in Mühlheim/Ruhr
 
Mühlheim/Ruhr - "Theaterlandschaft Neues Arabien" lautet der Titel eines Festivals, das vom kommenden Mittwoch an fünf Tage in Mühlheim/Ruhr stattfindet. Nach Angaben der Veranstalter will das Festival zur Diskussion stellen, in welche Richtung sich die Gesellschaften der verschiedenen arabischen Länder nach den politischen Umwälzungen bewegen. Sechs signifikante Theaterproduktionen aus Tunesien, Syrien, Libanon und Palästina hat das renommierte Theater an der Ruhr eingeladen.
Diese Produktionen zeigen aktuelle Reaktionen auf die Umwälzungen, ahnen diese voraus oder thematisieren die überkommenen politischen Verhältnisse als Ursache der arabischen Krisen. Nach den Umwälzungen in der arabischen Welt haben sich die Lebensumstände vieler Menschen fürs erste weiter verschlechtert. Die Proteste gehen fast täglich weiter. Noch ist niemand bereit, die Revolution an die Islamisten oder ans Militär verloren zu geben, hieß es vor dem Start des Theaterfestivals.
Teil der Veranstaltung ist eine Kooperation mit dem Institut für Theaterwissenschaft der Kölner Universität, in der sich der Hochschule verbundene Wissenschaftler und Künstler aus der arabischen Region begegnen. Das Festival wird finanziell unterstützt vom NRW-Kulturministerium sowie von der Kulturstiftung des Bundes. Vor den jeweiligen Theateraufführungen findet eine Einführung, jeweils nach dem Stück eine Publikumsdiskussion statt.
 
 
 
Kinder- und Jugendtheaterfestival "hellwach" startet am 3. November
 
Hamm - Zum 5. Mal lädt das Helios-Theater in Hamm gemeinsam mit acht Städten und Gemeinden der Region Hellweg - Ahlen, Bergkamen, Bönen, Erwitte, Holzwickede, Lippstadt, Lünen und Schwerte - zum internationalen Kinder- und Jugendtheaterfestival "hellwach" ein. Vom 3. bis zum 11. November  zeigen Ensembles aus Europa und dem außereuropäischen Ausland innovative Theaterarbeiten aus dem Bereich Objekt- und Materialtheater, Figuren- und Schattenspiel sowie Tanz für alle Altersgruppen, teilten die Veranstalter mit.
Spannende Materialuntersuchungen wie "Herr Satie", ein Theaterstück für die Allerkleinsten des jungen polnischen Teatr Atofri, stehen neben Klassikern wie Barbara Mélois’ Spektakel "Aluminiaturen", das der Alufolie aus ihrem Küchengefängnis verhilft, oder "Keine Angst vor großen Tieren" von Peter Ketturkat, einem der Begründer des deutschen Objekttheaters. Mit "Küchengarten" der niederländischen Compagnie sQueezz wirft das Festival zudem einen Blick auf die beginnende Entwicklung des europäischen Tanzes für die Allerkleinsten.
Ein besonderes Highlight erwartet die Zuschauer in der Martin-Luther-Kirche in Hamm: Der französische Künstler "Flop" zeigt während des gesamten Festivals die Ausstellung "Glückliche Lichter – Optische Andeutungen". Dabei handelt es sich nach Angaben der Veranstalter um eine begehbare Installation aus Licht, Projektionen und Reflektionen. Neben rund 40 Vorstellungen gibt es Fachgespräche und Diskussionen sowie Workshops zu Objekttheater und neuen Medien.
 
 
 
Alte Synagoge Essen erinnert an Pogromnacht von 1938
 
Essen - Die Alte Synagoge Essen erinnert am 11. November an die Pogromnacht des Jahres 1938. Damals zerstörten und verwüsteten die Nationalsozialisten über 1.400 Synagogen und jüdische Gebetssäle. Es gelte nach 70 Jahren der Deportationen nach Izbica und Theresienstadt zu gedenken, die auch aus Essen erfolgten, teilte ein Sprecher der Alten Synagoge am Mittwoch mit. Der 9. November ist in der jüdischen Erinnerungskultur der spezifische Gedenktag an den Untergang des deutschen Judentums.
In der Nacht vom 9. auf den 10. November wurden damals deutschlandweit rund 30.000 Menschen verhaftet und 400 ermordet oder in den Tod getrieben. Auch in Essen wurden Synagogen, Gebetssäle, Geschäfte und Privathäuser jüdischer Mitbürger verwüstet. Zahlreiche Juden wurden in Konzentrationslager verschleppt. Da dieses Jahr der 9. November an einem Erew Schabbat (Freitagabend) stattfindet, wurde die Gedenkfeier auf Sonntag verlegt. Die Veranstaltung der Stadt Essen und der Jüdischen Kultur-Gemeinde Essen beginnt um 17.00 Uhr. 
 
 
Filmreihe "Das Ende der Welt" startet am 1. November
 
Düsseldorf - Unter dem Titel "Das Ende der Welt" findet im Filmmuseum Düsseldorf vom 1. November bis zum 29. Dezember eine Filmreihe statt. Laut dem Kalender der Maya geht die Welt im Dezember 2012 unter. Die gezeigten Filme beschäftigen sich mit dem Thema, teilte das Museum in einer Ankündigung mit. "Das Ende der Welt, zumindest einer Welt, wie wir sie kennen, hat seit der Frühzeit des Kinos immer wieder Filmschaffende inspiriert", so das Museum. In diesen Filmen ging und geht es einmal um die Bedrohung der Welt durch Außerirdische, aber auch um von Menschen gemachte Probleme.
Klimawandel, Ausbreitung von Viren oder Atomkrieg gehören ebenso zum Genre, wie der Kampf Überlebender in apokalyptischer Zeit. Das Ende der Welt kann sich aber auch auf den inneren Armageddon einer Person oder einer Gesellschaft beziehen, den totalen Zusammenbruch von Werten, Rahmungen oder Normen. Im November werden unter anderem die Streifen "Die Hamburger Krankheit" von Peter Fleischmann aus dem Jahr 1979, "Independence Day" von Roland Emmerich von 1996, "Armageddon" von Michael Bay von 1998 oder "Opfer" von Andrei Tarkowski aus dem Jahr 1986 gezeigt. Die Filmreihe wird im Dezember fortgesetzt.
 
 
 
Marcus Dekiert soll neuer Leiter des Wallraf-Richartz-Museums in Köln werden
 
Köln - Marcus Dekiert soll nach dem Willen von Kulturdezernent Georg Quander zum 1. März kommenden Jahres neuer Direktor des angesehenen Wallraf-Richartz-Museums in Köln werden. Dekiert werde Nachfolger von Andreas Blühm, der aus persönlichen Gründen die Leitung des Hauses aufgegeben hatte, hieß es in einer Mitteilung der Stadt. Dekiert stammt aus Bergisch Gladbach und ist unter anderem Verantwortlicher Referent für die Alte Pinakothek der Bayerischen Staatsgemäldesammlung in München.
Laut Quander bringt der designierte neue Museumschef "die erforderlichen Kompetenzen in allen drei wichtigen Bereichen mit: Forschung, Präsentation und Museumsmanagement." Dekiert hat nach seinem Abitur am Apostelgymnasium in Köln sein Studium an der Bayerischen Julius-Maximilians-Universität in Würzburg sowie an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn absolviert, das er als Magister Artium abschloß.
Er war wissenschaftlicher Volontär und Mitarbeiter an der Staatlichen Kunsthalle in Karlsruhe. Seit 2003 steht er in Diensten der Bayerischen Staatsgemäldesammlung/Alte Pinakothek, München, wo er zahlreiche erfolgreiche Ausstellungen kuratierte. Dekiert freut sich auf seine neue Aufgabe. Das Wallraf-Richartz-Museum sei "sehr gut aufgestellt, auch die Öffnung nach außen ist in den letzten Jahren gut gelungen."
 
Redaktion: Frank Becker