Operettenausstellung in München

- inkl. Kontroverse um „Axel an der Himmelstür“

von Kevin Clarke
Operettenausstellung in München
- inkl. Kontroverse um
„Axel an der Himmelstür“
 
In München hat im Theatermuseum am Hofgarten (Galeriestr. 4a) die Ausstellung Welt der Operette ihre Pforten eröffnet. Es handelt sich dabei um eine überarbeitete Version der gleichnamigen Ausstellung, die bereits erfolgreich in Wien zu sehen war.

"Überarbeitet" heißt nicht nur, daß für die anderen Räumlichkeiten in München die Objekte neu arrangiert wurden, sondern daß auch einige Themen neu in den Fokus gerückt wurden. In München gibt es beispielsweise eine eigene Abteilung zum "Heiteren Musiktheater" in der DDR - was die erste museale Beschäftigung mit dem Thema ist, das bereits im Katalog zur Ausstellung mit einem eigenen Essay von Ronald Dippel berücksichtigt wurde.

Außerdem bekommt das Gärtnerplatztheater in München einen eigenen Themenschwerpunkt, der verbunden ist mit den Exponaten zur NS-Zeit. In dem Zusammenhang wird auch das berühmte Fotoalbum gezeigt, mit Bildern vom Dachau-Besuch von Johannes Heesters 1941. Da die Familie Heesters behauptet, es gäbe keinerlei Beweise für einen Gesangsauftritt Heesters' in Dachau (trotz vieler gegenteiliger Zeugenaussagen, die in Biografien und Zeitungsberichten abgedruckt wurden), hat das Museum sich entschlossen, einem Rechtsstreit mit der Witwe von Heesters aus dem Weg zu gehen und die entsprechende Passage aus dem Katalog geschwärzt. Diese Passage betrifft Benatzkys „Axel an der Himmelstür“, da Heesters 1941 mit dem Ensemble genau dieser Produktion nach Dachau gekommen war.
Zur Eröffnung der Ausstellung kam viel Presse. Eine spannende Radiokritik findet sich beim BR2, wo auch auf die diversen Rössl-Exponate eingegangen wird - und auf die Causa Heesters.
 
 
Die Ausstellung ist noch bis zum März 2013 in München zu sehen. Weitere Infos: