Aktuelles aus der Kultur - heute: Ausstellungen

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker
Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 
Thema heute: Ausstellungen


Ausstellung "Kampf dem Hakenkreuz" in Aachen
 
Aachen - Das Internationale Zeitungsmuseum Aachen (IZM) zeigt seit Freitag in Zusammenarbeit mit der Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung die Ausstellung "Kampf dem Hakenkreuz". Nach Angaben des Museums vom Montag wird  politische Graphik im antifaschistischen Abwehrkampf gezeigt. Unter dem Eindruck des kometenhaften Aufstiegs der Nationalsozialisten in der Septemberwahl 1930 änderte der Parteivorstand der SPD radikal seine publizistische Praxis, so die Aussteller weiter. Dem Parteiverlag J.H.W. Dietz Nachf. wurde die Aufgabe übertragen, in knappen Broschüren, optisch "gut gemacht", dem Kampf gegen die Nationalsozialisten eine völlig neue Dimension zu geben.
Kurze, gegen die NSDAP gerichtete Texte ersetzten lange Abhandlungen. Als illustratives Stilmittel setzten die Verantwortlichen auf einprägsame massenwirksame Illustrationen, Graphiken und eine neue politische Symbolik. Gemeinsam mit den antifaschistischen Karikaturen des sozialdemokratischen Satireblattes „Der wahre Jakob“ bildeten Massenbroschüren mit Auflagen von bis zu 90.000 Exemplaren und satirische Zeichnungen ein eindruckvolles graphischen Ensemble, das den Kampf von Sozialdemokraten und Gewerkschaftern gegen die tödlich Bedrohung illustriert. Die bis zum 31. Januar nächsten Jahres terminierte Schau zeigt authentische Materialien und Reproduktionen.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Internet: www.izm.de
 
 
Große Ausstellung zum Werk von Ewald Mataré in Aachen
 
Die am 24. November startende Schau ist eine Kooperation von "Kunst aus NRW" und dem Verein Mies van der Rohe-Haus Aache
 
Aachen - "Kunst aus NRW" in der ehemaligen Reichsabtei Aachen-Kornelimünster zeigt ab dem 24. November in einer Kooperation mit dem Verein Mies van der Rohe-Haus eine große Ausstellung zum Werk des Künstlers Ewald Mataré (1887-1965). Bereits in der frühen Zeit der staatlichen Künstlerförderung des Landes Nordrhein-Westfalen, die mit dem Ausstellungshaus in der ehemaligen Reichsabtei an die Öffentlichkeit tritt, war Mataré mit neun Ankäufen unterstützt und gefördert worden, hieß es am Dienstag in einer Ankündigung der bis zum 24. Februar nächsten Jahres terminierten Schau.
Viele Skulpturen, Holzschnitte und Aquarelle, in überwiegender Mehrzahl vom Museum Kurhaus Kleve Ewald Mataré-Sammlung als Leihgaben zur Verfügung gestellt, werden in der Ausstellung zu sehen sein. Darüber hinaus soll ein Aspekt der Präsentation sich im Sinne vor allem fotografischer Dokumentation den künstlerischen Spuren widmen, die der Künstler in seiner Heimatstadt Aachen hinterlassen hat. Zahlreiche öffentliche Aufträge haben Mataré weit über die Region hinaus bekannt gemacht, betonte die Kuratorin Maria Engels im Vorfeld der Ausstellungseröffnung. Der 1965 in Büderich verstorbene Mataré gehört zu den bedeutendsten Bildhauern des Rheinlandes.
 
Die Ausstellung ist dienstags und mittwochs von 10 bis 13 sowie von 15 bis 17 Uhr, samstags von 15 bis 18 Uhr und sonntags von 12 bis 18 Uhr geöffnet.
 

Oberschlesisches Landesmuseum Ratingen würdigt den Architekten Hans Poelzig
 
Ratingen - Das Oberschlesische Landesmuseum in Ratingen würdigt seit Sonntag den Architekten und Künstler Hans Poelzig (1869-1936). Die bis zum 3. März kommenden Jahres terminierte Schau würdige Poelzig zudem als Lehrer und Künstler, hieß es in einer Ankündigung. Der in Berlin geborene Künstler gilt als ein Wegbereiter der architektonischen Moderne, lange vor dem Bauhaus. Bei vielen neuen Bauaufgaben hat Poelzig vorbildliche Beispiele geschaffen, vor allem beim Industriebau und großstädtischen Verwaltungsbauten. Im Bauen wie beim Entwurf von Möbeln, Keramik, Porzellan, Bühnenbildern für Film und Theater und nicht zuletzt in der freien Malerei trat seine Begabung hervor.
Manche der von Poelzig entworfenen Bauten wie das Haus des Rundfunks in Berlin und das ehemalige I.G.Farben-Verwaltungsgebäude in Frankfurt am Main sind noch heute in ausgezeichnetem Zustand. In Krefeld baute der Architekt für die Textilfabrikantenfamilie Steinert ein großes Haus, in dem schon früh nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs Kunstausstellungen stattfanden. Im Treppenhaus werden regelmäßig Fotoausstellungen gezeigt. Als einer der führenden Baumeister der Weimarer Republik mißfiel er den Nationalsozialisten. 
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Bilderbuchmuseum Troisdorf zeigt Märchenwelten der Brüder Grimm
 
Troisdorf - Unter dem Titel "Es war einmal" präsentiert das Bilderbuchmuseum Buch Wissem der Stadt Troisdorf seit Sonntag die Märchenwelten der Brüder Grimm. Die bis zum 17. Februar kommenden Jahres laufende Schau zeigt zum einen Märchenausgaben des 19. Jahrhunderts, die einen historischen Einblick in die Märchenwelt der Grimms ermöglichen. Durch die hauseigene Rotkäppchen-Sammlung werden die Grimmschen Märchen dann erweitert und in die heutige Zeit übergeleitet, so das Museum in der Ankündigung der in der Ankündigung.
Vor allem die neueren Märchenillustrationen wie die vom "Froschkönig", von "Dornröschen" oder von "Rotkäppchen" würden den Betrachter durch ihre teils provokanten und ungewöhnlichen Bildfindungen in Erstaunen versetzen und fragen lassen, ob der das betreffende Märchen auch tatsächlich kennt, so die Aussteller. Die Schau findet aus Anlaß des diesjährigen Grimm-Jubiläums statt und vereint zahlreiche Originalillustrationen zu bekannten und unbekannten Grimm-Märchen. Die Grimmsche Märchen-Erstausgabe erschien am 20. Dezember 1812. Im Verlauf der Ausstellung gibt es zahlreiche Workshops, Vorträge und Führungen sowohl für Kinder, als auch für Erwachsene und speziell auch für Senioren.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 11 bis 17 Uhr sowie samstags und sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung zum Werk von Ernst Meister in Oelde

Oelde - "Der Lyriker als Maler" lautet der Titel einer Ausstellung zum malerischen Werk des Dichters und Schriftstellers Ernst Meister, die ab Donnerstag im Museum für Westfälische Literatur, Kulturgut Haus Nottbeck in Oelde zu sehen ist. Nach Angaben des Museums gehörte der in Hagen geborene Meister (1911-1979) zu den bedeutendsten Lyrikern seiner Zeit, der über drei Jahrzehnte zudem auch als Maler tätig war. "Seine Bilder stehen für sich, sind keine Illustrationen seiner Gedichte", hieß es in der Ankündigung der bis zum 3. März nächsten Jahres angesetzten Schau.
Die Auswahl der Arbeiten des Büchner-Preisträgers Meister - darunter Aquarelle, Pastellkreide- und Farbstiftzeichnungen - repräsentieren ein gut drei Jahrzehnte umfassendes bildnerisches Schaffen, so die Kuratorin Tanja Pirsig-Marshall. In der Ausstellung finden sich sowohl gegenständlich geprägte Werke als auch Abstraktes mit kaligraphischem Charakter. Seit den 1950er Jahren setzte sich Meister mit aktuellen Tendenzen der Kunst auseinander. Die Ausstellung entstand in Kooperation mit Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 14 bis 18 Uhr sowie samstags/sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 

Im Neanderthal-Museum sind seit Sonntag die Wölfe los
 
Große Sonderausstellung zeigt neben Leben und Rudelverhalten auch Vorurteile und Wiederansiedlungsversuche von Meister "Isegrim" in Deutschland und Westeuropa
 
Mettmann (epd) - Das Neanderthal-Museum im bergischen Mettmann zeigt seit Sonntag die Ausstellung "Wölfe im Neandertal". Die bis zum 17. März nächsten Jahres terminierte Schau beschäftigt sich sowohl mit dem Leben und Rudelverhalten der Raubtiere, als auch mit den zahlreichen Vorurteilen gegenüber Meister "Isegrim" sowie den Wiederansiedlungsversuchen in Deutschland und Westeuropa.
Die Ausstellung stammt aus dem Senckenberg-Museum für Naturkunde in Görlitz. Längst ziehen wilde Wölfe wieder ihre Jungen in den ostdeutschen Bundesländern auf. Auch dicht bei Berlin sind laut einer Pressemeldung von gestern wieder Wolfsrudel registriert worden. Begegnungen zwischen Mensch und Wolf seien jedoch ehr selten, da der extrem scheue Wolf den Menschen zumeist meidet. Aber das in früheren Zeiten neben dem Menschen am weitesten verbreitete Säugetier der Erde, hinterließ und hinterläßt Spuren, die seine Anwesenheit verraten, hieß es zum Start der Ausstellung.
Fast jeder kennt die Märchen der Brüder Grimm, in denen der Wolf Rotkäppchens Großmutter oder sie sieben Geißlein frißt. Die Schau erinnert auch daran, daß der Mensch wegen seiner schlechten Erfahrungen und der Angst vor dem Raubtier den Wolf immer schon erbittert jagte, die domestizierte Unterart - den Hund nämlich – hingegen zu seinem treuesten Begleiter machte. Dazwischen lagen Jahrtausende, betonten die Aussteller.
Am Beispiel der Lausitzer Rudel vermittelt die Schau zudem Erkenntnisse zur Biologie und Ökologie frei lebender Wölfe. Filmaufnahmen der Lausitzer Rudel, zahlreiche Modelle und Präparate, sowie akustische Installationen machen die Ausstellung zu einem Erlebnis für alle Sinne. Dazu gehört auch ein Spielbereich, in dem Kinder den Nachtwald und seine Stimmen kennen lernen und Geschichten über den Wolf hören. Der Wolf ist auch der Urahn unserer Hunde. Archäologische Funde belegen die Zähmung des Wolfes seit der Eiszeit. "Am Anfang all unserer treuen tierischen Gefährten stand der Wolf", hieß es vor dem Start der Ausstellung. 
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.


Redaktion: Frank Becker