Vergänglichkeit der Schönheit
Es wird der bleiche Tod mit seiner kalten Hand Dir endlich mit der Zeit umb deine Brüste streichen Der liebliche Korall der Lippen wird verbleichen; Der Schultern warmer Schnee wird werden kalter Sand Der Augen süßer Blitz, die Kräffte deiner Hand Für welchen solches fällt, die werden zeitlich weichen Das haar, das itzund kann des Goldes Glanz erreichen Tilgt endlich Tag und Jahr als ein gemeines Band. Der wohlgesetzte Fuß, die lieblichen Gebärden Die werden theils zu Staub, theils nichts und nichtig werden Denn opfert keiner mehr der Gottheit deiner Pracht. Diß und noch mehr als diß muß endlich untergehen. Dein Hertze kann allein zu aller Zeit bestehen Dieweil es die Natur aus Diamant gemacht. Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau
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