Bilder aus der DDR

Erinnerungen an eine Schimäre

von Sabine Kaufmann und Robert Sernatini

Zentralstadion Leipzig 1983 - Foto © Stöhr

Es gab einmal ein Vaterland, das hieß DDR. Es nannte sich "Arbeiter- und Bauernstaat", war aber eine waffenstarrende Diktatur der kommunistischen Nomenklatura. Das ist seit 1990 Geschichte. Für die Deutschen, die in diesem Vaterland gelebt, geliebt, gearbeitet und geatmet haben, war es Heimat. In Rostock, Schwedt und Berlin, Magdeburg, Guben und Leipzig, so wie Nürnberg, Detmold, Lüneburg, Rosenheim, Leer, Köln, Mainz oder Hof für die Deutschen westlich des Stacheldrahts, der Minenfelder und Todesstreifen. Alle in Ost und West waren Deutsche, die durch politische Interessen auseinandergerissen waren. Nach dem ersten spontanen Löschen aller Erinnerungen an das System der brutalen technokratischen Unterdrückung haben Historiker in West und Ost begonnen, die deutsche Geschichte (Ost) aufzuarbeiten und zeitgeschichtliche Dokumente zu bewahren. Der Verlag Bild und Heimat  trägt seinen Teil durch Publikationen über diese Epoche bei. Eine Serie von Postkarten aus der schönen Werbe- und Propagandawelt der DDR gehört dazu. Der Verlag hat uns freundlicherweise erlaubt, Ihnen Bilder aus seinem Archiv (Sie können diese und andere Motive dort übrigens bestellen) zu zeigen. Wir beginnen heute mit einer Reihe von Bildern aus dieser idealisierten DDR-Propaganda-Welt und laden Sie ein, einen Blick auf das zu werfen, was den Bürgern der DDR Alltag sein sollte. Denn auch in der DDR waren wie beim Klassenfeind Werbung und Wirklichkeit zwei Paar Schuhe. Schuhe, die in der Rückschau durchaus die "Ostalgie"-Gefahr der süßlichen Verklärung bergen. Das wollen wir nicht. Wir wollen zeigen, was damals war.

 
DDR-Versanhauskatalog 1973 - Foto © Naumann
 

Illustrationen mit freundlicher Erlaubnis des Verlags Bild und Heimat
Redaktion: Frank Becker