Wenn der Mond sich silbern schminkt

von Hanns Dieter Hüsch

Wenn der Mond sich silbern schminkt
 
Wenn der Mond sich silbern schminkt
Und der Petrus sich betrinkt
Dann sitzt immer ein Vagant
Irgendwo am Straßenrand
Wenn um elf ein Mädchen winkt
Und die Jazzband dabei swingt
Dann träumt immer ein Poet
Davon wie es weitergeht
Wenn ihn seine Muse küßt
Und der Kuß Gedichte macht
Geht er bis sie ihn verläßt
Trunken durch die halbe Nacht
Wenn die Welt dann leis erwacht
Morgenstund den Mund aufmacht
Dann erhebt sich ein Vagant
Irgendwo am Straßenrand.
 

Hanns Dieter Hüsch




© Chris Rasche-Hüsch
Veröffentlichung aus "Wir sehen uns wieder" in den Musenblättern mit freundlicher Genehmigung