Aktuelles aus der Kultur - heute: Ausstellungen

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 
Thema heute: Ausstellungen


Schokoladenmuseum zeigt "Kunst des Alltags in Lateinamerika
 
Köln - "Protagonista: Alltag der Kunst - Kunst des Alltags in Lateinamerika" lautet der Titel einer Sonderausstellung, die ab dem kommenden Mittwoch im Schokoladenmuseum Köln zu sehen ist. Die Schau zeigt bis zum 29. September, so Museumsdirektorin Maria Mrachacz, Malereien der peruanischen Künstlerin Barbara Ilse Petzold Horna. Dargestellt wird die Alltagssituation von Menschen in Guatemala, Mexiko, Ecuador und Peru – Länder in denen schon seit Jahrtausenden Kakao angebaut wird. 
Das Projekt "Protagonista" ist nach Angaben des Museums das Resultat eines intensiven, autobiographisch geprägten Ergründens der soziokulturellen Realität Lateinamerikas. Mittels der Malerei werden unterrepräsentierte Bevölkerungsgruppen als selbstbestimmte Persönlichkeiten herausgestellt. Im Rahmen der Ausstellung findet am 6. und 7. Juli ein Aktionswochenende im Museum statt. Das Programm wurde von der Künstlerin in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern des Instituts für Archäologie und Kulturanthropologie der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn während eines Studienseminares entwickelt.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 10 bis 18 Uhr sowie samstags/sonntags von 11 bis 19 Uhr geöffnet.
 
 
"Heiter bis göttlich. Die Kultur des Spiels im Kloster"
 
Ausstellung im Landesmuseum für Klosterkultur in Lichtenau-Dalheim
 
Lichtenau-Dalheim - "Heiter bis göttlich. Die Kultur des Spiels im Kloster" lautet der Titel einer Ausstellung, die seit Samstag im Landesmuseum für Klosterkultur in Dalheim-Lichtenau im Kreis Paderborn gezeigt wird. Exponate aus Museen, Bibliotheken, Archiven, Klöstern und privaten Sammlungen aus dem In- und Ausland konnten für die Sonderausstellung gewonnen werden, die erstmals einen umfassenden Querschnitt der klösterlichen Spielkultur vom Mittelalter bis in die Gegenwart zeigt, hieß es am Freitag bei der Präsentation der bis zum 3. November angesetzten Schau.
Schriftliche Quellen, archäologische Funde und Objekte gehen zum Teil bis ins Frühmittelalter zurück. Es wird berichtet von Billard-Zimmern und Tafelrunden an Spieltischen, von geistlicher Lotterie und Freiluft-Kegeln, aber auch von virtuosen musikalischen Aufführungen, szenischen Darstellungen im Gottesdienst und vom Theater im Kloster. Insgesamt rund 300 Exponate sind zu sehen, darunter  Spielkarten, Jetons, Schachfiguren und Würfel. Eine ganze Abteilung in der Ausstellung widmet sich dem Thema Kloster im Spiel. Da sind aufziehbare Plastiknonnen oder auch das Spiel "Mönch ärgere dich nicht" zu sehen.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung in Marl zeigt Skulpturen aus Privatbesitz
 
Marl - Das Skulpturenmuseum Glaskasten in Marl zeigt seit Sonntag eine Ausstellung mit Skulpturen der Sammler Siegfried Gnichwitz und Manfred Moors. Nach Angaben des Museums leben beide Sammler mit Kunst, die sie in mehreren Jahrzehnten gesammelt haben. Die Werke wurden teils gekauft, teils waren sie Geschenke von Künstlern oder aber sie kamen in einem Tausch Arbeit gegen Arbeit in den Besitz der Sammler. Mal gab es ein Kunstwerk im Tausch mit einem Katalogbeitrag, mal für eine Rede zu einer Ausstellungseröffnung, hieß es vor dem Start der bis zum 8. September geplanten Schau.
Die Skulpturen und plastischen Objekte mittlerer Größe stammen von rund 20 Künstlern und werden in einer eigens entworfenen Installation präsentiert, die wie ein flexibles Regalsystem funktioniert. Die Ausstellung will aber nicht nur die einzelnen Kunstwerke zeigen, sondern auch über "die Haltung zur Kunst ohne spekulative, finanzielle Beweggründe" informieren. Damit werde private Leidenschaft zur Kunst im Museum erlebbar, hieß es weiter.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags bei freiem Eintritt von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung "überkreuz" im Museum Abtei Liesborn verlängert
 
Wadersloh-Liesborn - Die Ausstellung "überkreuz" im Museum Abtei Liesborn in Wadersloh-Liesborn ist nach Angaben der Veranstalter bis zum 16. Juni verlängert worden. Ursprünglich hätte die seit dem 5. Mai laufende Schau am Sonntag zu Ende gehen sollen. Zu sehen sind insgesamt 81 Kunstwerke - Grafiken, Gemälde, Objekte, Skulpturen und Fotografien - von insgesamt 39 Künstlern. Die Mitglieder des Künstlervereins waren aufgefordert, die Begrifflichkeit "überkreuz" künstlerisch zu bearbeiten. Die Ausstellung zeigt, wo überall man im konkreten und übertragenen Sinn dem Kreuz begegnet und wie das Kreuzen oder Überkreuzen zu interpretieren ist. 
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 9 bis 12 und von 14 bis 17 Uhr sowie samstags/sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung mit Zeichnungen von Bea Emsbach in Mülheim/Ruhr
 
Mülheim an der Ruhr - Das Kunstmuseum Mülheim/Ruhr zeigt ab dem 6. Juni eine Ausstellung mit Zeichnungen der Künstlerin Bea Emsbach. In ihren Zeichnungen thematisiert die Künstlerin die medizinisch-wissenschaftliche Durchdringung und Besetzung des Körpers und die Gefahr möglicher Abgründe und Entgleisungen. Verweise auf Schöpfungsmythen und naturwissenschaftliche Erkenntnisse finden sich in den Arbeiten von Emsbach ebenso wie Bezüge zur Gentechnologie und zu Science Fiction-Themen, hieß es in der Ankündigung der bis zum 18. August dauernden Schau. 
Die Zeichnungen, die in einigen Fällen an frühe anatomische Studien denken lassen versteht die Künstlerin nach Angaben des Museums als "Forschungsergebnisse eines subjektivistischen Naturstudiums". Bevölkert sind ihre Bildwelten mit seltsamen Kreaturen, Mischwesen zwischen Mensch, Tier und Pflanze, deren Organe nach außen dringen. 
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellungen über Schausteller und Maskeraden in Düren
 
Düren - Das Leopold-Hoesch-Museum in Düren präsentiert zum 375-jährigen Bestehen der Annakirmes historische Objekte und Requisiten des Schaustellergewerbes. Die am 9. Juni startende Ausstellung gebe Einblick in die Entwicklung dieses Traditionsjahrmarkts, der für Düren und die Region von herausragender kultureller Bedeutung ist, hieß es in einer Ankündigung der bis zum 18. August angesetzten Schau. Neben mechanischen Instrumenten und typischen Dekorationen werden vom 28. Juni bis zum 7. Juli 2013 auf dem Vorplatz des Museums historische Karussells, Stände und eine Drehorgel betrieben werden. Gleichzeitig zeigt das Museum die Ausstellung "Maskeraden" mit Zeichnungen, Aquarellen und Künstlerbüchern von Hans Beckers.
Im Jahr 1952 wurde das Leopold-Hoesch-Museum mit der Ausstellung “Von Macke bis Menzel. Meisterzeichnungen aus der Sammlung Beckers” wiedereröffnet. Mit einem Schwerpunkt in der Kunst der Klassischen Moderne setzen die Werke bis heute wertvolle Akzente im Bestand des Hauses. Mit geschultem Blick trug der selbst als Künstler tätige Hans Beckers (1898 bis 1951) eine exzeptionelle Sammlung zusammen. In seinem eigenen künstlerischen Schaffen widmete er sich immer wieder dem Künstlerthema Zirkus und Artistenleben. Zahlreiche Selbstbildnisse zeigen ihn als melancholischen Clown.
 
Die Ausstellungen sind dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr sowie donnerstags von 10 bis 19 Uhr geöffnet.
 
 
August Macke Haus zeigt "Schätze aus der Sammlung"
 
Bonn - "Schätze aus der Sammlung" lautet der Titel einer Ausstellung, die am 13. Juni im August Macke Haus in Bonn eröffnet wird. Die bis zum 29. September dauernde Schau zeigt rund 120 Werke – Landschaften, Bildnisse, Tierdarstellungen, plastische und kunsthandwerkliche Arbeiten. Zu sehen sind Exponate unter anderem von Max Beckmann, Heinrich Campendonk, August Macke, Helmuth Macke, Franz Marc, Else Meidner, Carlo Mense und Heinrich Nauen.
Die Sammlung des Museums umfaßt inzwischen rund 3.800 Werke von 64 Künstlerinnen und Künstlern. Den Schwerpunkt des Bestandes bilden Arbeiten von August Macke und von jenen 15 Künstlerinnen und Künstlern, die sich 1913 an der von ihm initiierten "Ausstellung Rheinischer Expressionisten" in Bonn beteiligten. Darüber hinaus erstreckt sich das Spektrum auf andere wichtige Protagonisten der rheinischen Kunstszene der ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts, die erste und die zweite Expressionisten-Generation sowie auf Künstlerinnen und Expressionisten anderer Gruppierungen, die in einer engen Beziehung zum Rheinland, vor allem zu August Macke standen, wie beispielsweise Franz Marc oder Wassily Kandinsky.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 14.30 bis 18 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung zeigt Helden und Schurken im Kinderzimmer
 
Freilichtmuseum Dorenburg in Grefrath präsentiert seit Sonntag Actionfiguren und ihre Geschichten
 
Grefrath - "Viel mehr als Plastik - Actionfiguren und ihre Geschichten" lautet der Titel einer Ausstellung, die am Sonntag im Freilichtmuseum Dorenburg in Grefrath im Kreis Viersen eröffnet wurde. Die bis zum 8. September zu sehende Schau zeigt Helden und Schurken im Kinderzimmer. Seit im Jahr 1964 G.I. Joe in den USA das Licht der Spielzeugwelt erblickte, eroberten im Laufe der Jahrzehnte auch die Ninja-Schildkröten der Teenage Mutant Hero Turtles, der Transormer Optimus Prime, der Acitionheld He-Man oder die Star-Wars-Figuren die Kinderzimmer. Die Ausstellung widmet sich der Herstellung und dem Vertrieb der Figuren sowie der Sammelleidenschaft der Fans.
Das Freilichtmuseum beschäftigt sich nicht zum ersten Mal mit der volkskundlichen Spielzeugforschung. Wohl zum ersten Mal in Deutschland wird das Thema Actionfiguren in einem wissenschaftlichen Rahmen umfassend aufbereitet, erklärte Kreis-Kulturdezernent Andreas Coenen bei der Eröffnung der Ausstellung. Die Schau belege auch, daß sich das Museum für junge Themen der Pop-Kultur öffnet, betonte Museumsleiterin Anke Wielebski zum Auftakt. Darüber hinaus vertieft die Ausstellung Themen des Spielzeugmuseums - etwa Spielzeug zur Vermittlung von Rollenmustern und Spielzeug als Instrument von Propaganda. Insgesamt sind mehr als 300 Exponate zu sehen.
Der US Soldat G.I. Joe war im Jahr 1964 die erste Actionfigur und der gelungene Versuch, Jungen für Spielzeugpuppen zu begeistern. Die Besucher der Ausstellung können sich über Entstehung, Hintergründe, Verkaufszahlen und die Einstellung beziehungsweise die Fortführung zahlreicher Spielzeug-Serien informieren. Die Schau zeigt auch unbemalte Prototypen von Helden-Figuren, die Kopie eines Patentes und verschiedene Kunststoffarten. Zudem widmet sich ein Bereich dem so genannten "Customizing" - Sammler bauen fehlende Helden oder Figuren nach eigenen Vorstellungen selbst aus Bauteilen.
Actionfiguren gaben aber auch Anlaß für Kritik - nicht nur bei besorgten Eltern. Auch diesem Aspekt gibt die Ausstellung Raum. Schön lassen sich anhand der Actionfiguren die gesellschaftlichen Strömungen nachzeichnen: So wurde in Zeiten des Vietnam-Kriegs und der Anti-Kriegsstimmung aus dem Soldaten G.I. Joe ein Abenteurer. Die "Ninja Turtles" waren dem europäischen Markt Anfang der 90er-Jahre zu brutal - sie wurden als "Hero-Turtles" vermarktet. Andere Actionfiguren erschienen überhaupt nicht in Deutschland. Bei manchen Reihen fehlten Waffen.
Anfang der 90er hielt ein neuer Held in den Spielzimmern Einzug: Captain Planet sagte gemeinsam mit Jugendlichen aus allen fünf Kontinenten Umweltsündern den Kampf an. "Zum ersten Mal sollte eine Actionfigur Kindern Umweltbewußtsein vermitteln", erklärten die Aussteller am Sonntag. Knapp die Hälfte der Actionfiguren haben Sammler für die Dauer der Ausstellung zur Verfügung gestellt. Die andere Hälfte steuert die im Museum beheimatete Sammlung der Stiftung Lore und Wolfgang Hoffmann für Spielzeug- und Kindheitsforschung bei.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Redaktion: Frank Becker