Jubiläumsspielzeit „PINA40“

Tanztheater Wuppertal feiert die Gründerin Pina Bausch zehn Monate lang

von Andreas Rehnolt

Foto © Jan Minarik
700.000 Euro vom Land NRW
für Jubiläumsspielzeit „PINA40“
 
Die 40. Spielzeit des Tanztheaters Wuppertal
feiert die Gründerin Pina Bausch zehn Monate lang
mit zahlreichen Veranstaltungen
 
Wuppertal - Für die im September startende Jubiläumsspielzeit des weltberühmten Tanztheaters Wuppertal gibt das Land NRW zusätzlich zu seiner regulären Förderung in Höhe von 1 Million Euro jährlich 700.000 Euro zusätzlich. Diese Summe nannte NRW-Kulturministerin Ute Schäfer (SPD) am vergangenen Freitag bei der Vorstellung des Jubiläumsprogramms in der bergischen Metropole. Die an der Jubiläumsspielzeit mit dem Titel "PINA40" beteiligten Städte Essen und Düsseldorf geben jeweils 100.000 Euro, die Stadt Wuppertal 50.000 Euro und eine Wuppertaler Stiftung gibt 100.000 Euro dazu.
Die legendäre Compagnie des Tanztheaters feiert bis zum Mai kommenden Jahres ihr 40jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlaß wird es insgesamt die erstaunliche Zahl von etwa 330 einzelnen Veranstaltungen als „Hommage an Pina Bausch“ geben, unterstrichen die Veranstalter. Die Gründerin des Tanztheaters war am 30. Juni 2009 verstorben, sei aber nach wie vor allgegenwärtig, so Robert Sturm von der Leitung „PINA40“ vor der Presse. Schäfer wies darauf hin, daß Bausch „eines der wichtigsten künstlerischen Werke der letzten 100 Jahre geschaffen“ habe. Die Choreographin habe den Tanz und das Ballett, aber auch das Musiktheater und das Schauspiel „ästhetisch verändert“, so die Kulturministerin.
 
Das Programm der 40. Spielzeit umfaßt neben Stücken von Pina Bausch auch ein umfangreiches Filmprogramm mit zum Teil bislang unveröffentlichtem Material, erklärte der Sohn der Künstlerin und Vorstand der Pina Bausch-Foundation, Salomon Bausch. Er kündigte unter anderem einen dreiteiligen Strawinsky-Abend unter dem Titel „Frühlingsopfer“ an, dessen Stücke entsprechend der Original-Uraufführung von 1975 „Wind von West/Der zweite Frühling/Das Frühlingsopfer“ aufgeführt werden. „Frühlingsopfer“ werde erstmalig seit 1979 wieder vollständig zu sehen sein, so der Bausch-Sohn weiter.
Außerdem wird es Ausstellungen, Workshops, Installationen und Gespräche mit internationalen Gästen geben. Am 8. September wird der amerikanische Choreograph Robert Wilson nach Wuppertal kommen. Außerdem werden die ebenfalls weltweit berühmten Choreographen Anne Teresa De Keersmaeker und William Forsythe im Jubiläumsjahr des Wuppertaler Tanztheaters zu Gast sein und auch über ihre Beziehung zu Pina Bausch sprechen. 
 
Weiterhin werden im Rahmen des begleitenden Konzertprogramms Musikfreunde des Tanztheaters aus der ganzen Welt in der bergischen Metropole sowie in den beiden ebenfalls beteiligten Städten Düsseldorf und Essen zu Gast sein. Für die Jubiläumsspielzeit hat die international renommierte Compagnie von Pina Bausch zahlreiche Kooperationspartner gewinnen können. Dabei sind die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf, das Tanzhaus NRW, das Theater und die Philharmonie Essen, die Folkwang-Universität der Künste mit ihrem Tanzstudio sowie PACT Zollverein in Essen. Vier Jahre nach dem Tod von Pina Bausch kündigte das Tanztheater zudem eine künstlerische Neuorientierung ab 2015 an.
 
Weitere Informationen: www.pina-bausch.de
 
Redaktion: Frank Becker