Aktuelles aus der Kultur - heute: Ausstellungen

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker
Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 
Thema heute: Ausstellungen



Aachen gibt Einblick in geplante Ausstellung zum Karlsjahr 2014
 
Aachen - Unter dem Titel "Karl der Große. Macht Kunst Schätze" präsentiert die Stadt Aachen zum Karlsjahr 2014 eine großangelegte, dreiteilige Ausstellung. Die Schau werde vom 20. Juni bis zum 21. September nächsten Jahres zu sehen sein, hieß es in einer Mitteilung der Stadt. 2014 wird im In- und Ausland das 1200. Todesjahr Karls des Großen begangen.
Die Aachener Ausstellung wird im Rathaus, im Centre Charlemagne und in der Domschatzkammer das Leben und Wirken des Frankenkönigs entfalten, der am 28. Januar 814 in seiner Lieblingspfalz in Aachen starb. Zu der Ausstellung erwartet die Stadt Aachen mindestens 100 000 Besucher. 
 
 
Plakatausstellung in Solingen zum 60. Jahrestag des DDR-Volksaufstandes
 
Solingen - Das Kunstmuseum Solingen eröffnete am vergangenen Mittwoch eine Ausstellung zum 60. Jahrestag des Volksaufstandes am 17. Juni 1953 in der DDR. Damals gingen rund eine Million Menschen in mehr als 700 Städten und Gemeinden in der DDR auf die Straße, um gegen die miserablen Lebens- und Arbeitsbedingungen zu demonstrieren, teilte ein Sprecher des Museums mit. Was als sozialer Protest auf den Straßen Berlins begann, entwickelte sich binnen weniger Stunden zum Massenprotest gegen die kommunistische Diktatur im ganzen Land, hieß es in der Ankündigung der bis zum 29. September angelegten Schau.
Die Streiks und Demonstrationen wurden von politischen Forderungen nach Freiheit, Demokratie, Menschenrechten und der Wiedervereinigung Deutschlands bestimmt. Die ohnmächtige Führungsspitze der DDR floh ins militärische Hauptquartier der sowjetischen Besatzungsmacht nach Berlin-Karlshorst. Durch die Verhängung des Ausnahmezustands und den Einsatz sowjetischer Panzer wurde der Aufstand schließlich gewaltsam niedergeschlagen. Der Volksaufstand forderte über 50 Todesopfer und unzählige Verletzte.
In den Tagen und Wochen danach wurden etwa 15.000 Personen verhaftet. Bis 1955 gab es 1.800 politische Urteile im Zusammenhang mit dem Juniaufstand. Für die Staats- und Parteiführung der DDR bedeutete der Volksaufstand vom Juni 1953 ein schweres Trauma, das bis 1989 nie vollständig überwunden wurde. Der Juni 1953 wurde zum Sinnbild für die tiefe Legitimationskrise, in der sich die Partei und der von ihr geplante "Aufbau des Sozialismus" befanden. In der Ausstellung, die sich vor allem an die Schulen wendet, findet man umfangreiche Informationen zur Geschichte des Aufstands.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Kunstsammlung Düsseldorf präsentiert Schau zu Tomas Saraceno
 
Düsseldorf - Die Kunstsammlung NRW-K21 in Düsseldorf zeigt ab dem 19. Juni eine Ausstellung zum Werk des Künstlers Tomás Saraceno. In mehr als 20 Metern Höhe über der Piazza des Museums spannt Saraceno eine Konstruktion aus Netzen, in denen sich die Besucher scheinbar schwerelos bewegen können. Die insgesamt 2.500 Quadratmeter hochmoderner Sicherheitsnetze breiten sich in drei Ebenen unter der gewaltigen Glaskuppel des Museums aus, hieß es in einer Vorankündigung. 
Die Netze werden von einem halben Dutzend "Sphären" - luftgefüllten PVC-Kugeln von bis zu 8,50 Metern Durchmesser - auf Abstand gehalten. Saracenos auf drei verschiedenen Schichten begehbare Netzkonstruktion erscheint nach Museumsangaben wie eine wolkenartige Landschaft. Die Mutigen, die die Installation betreten, nehmen aus luftiger Höhe die Museumsbesucher in der Tiefe wie eine winzige "Modellwelt" wahr. Von unten, aus den Zwischengeschossen des Ständehauses und vor dem Hintergrund der Glaskuppel erscheinen die Menschen wie "Schwimmer" am Himmel, so die Kuratoren.
Der Raum in der Schwebe wird für den Künstler zu einem schwingenden Netz von Beziehungen, Nervenbahnen, Resonanzen und synchroner Kommunikation – eine neue digitale Geographie, die physisch erlebbar wird. Mit dieser bislang größten und technisch komplexesten Arbeit schließt der 40-Jährige Künstler nicht nur an die "Cloud-Cities" im Hamburger Bahnhof in Berlin und seine Arbeit auf dem Dach des Metropolitan Museums in New York an. Vielmehr sei ist die Düsseldorfer Groß-Installation für ihn auch ein neuer wichtiger Schritt zur Verwirklichung seines sozialutopischen Projektes der "Air-Port-City", einer schwebenden Stadt.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 10 bis 18 Uhr, samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr und jeden 1. Mittwoch/Monat von 10 bis 22 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung "Avante Brasil" startet in Düsseldorf
 
Düsseldorf - Unter dem Titel "Avante Brasil" startete am Samstag im Düsseldorfer Museum Kunst im Tunnel (KIT) eine Ausstellung mit brasilianischer Kunst aus den 1950er und 1960er Jahren. Nach Angaben der Aussteller gibt die bis zum 8. September terminierte Schau einen Einblick in die lebendige Kunstszene Brasiliens. Die damalige Kunst in dem südamerikanischen Land zeigte einen radikalen Aufbruch in die Moderne, hieß es in der Ankündigung weiter.
Die Wurzeln der brasilianischen Kunst führen zurück nach Europa, wo sie sich vom Konstruktivismus und Bauhaus inspirieren ließ. Während die europäischen Künstler eine utopische Sprache geprägt von Symbolen und Formen entwickelten, weiteten die Brasilianer das Feld der Abstraktion in eine weitere Richtung aus. Ihr Ansatz war nach Darstellung der Kuratoren poetischer, sensorischer und persönlicher. Auch heute noch beziehen sich viele zeitgenössische Künstler auf diese Avantgarde und setzen sich kritisch mit ihr auseinander.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung "Innocent" mit Werken von Catharina de Rijke in Köln
 
Köln - Die japanisch-deutsche Kulturwerkstatt Tenri in Köln zeigt ab dem 21. Juni Werke der Künstlerin Catharina de Rijke. Sie beschäftigt sich nach Angaben eines Sprecher der Kulturwerkstatt seit vielen Jahren mit der asiatischen, insbesondere der japanischen Kultur. Bei den Arbeiten entdeckt der Betrachter im Pinselduktus, dem Schwung des Farbauftrages, Ähnlichkeiten mit der japanischen Kalligraphiekunst. Parallel zu dieser entwickeln sich Formen eruptiv, aus einer starken inneren Konzentration heraus. Die Schau ist bis zum 16. Juli terminiert.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 13 bis 20 Uhr geöffnet.
Internet: www.tenri-kw.de
 
 
Ausstellung "Der schöne Schein" startet in Köln
 
Köln - Aus Anlaß des 125jährigen Jubiläums der Museums für angewandte Kunst in Köln zeigt das Haus seit Freitag erstmals den reichen Bestand an deutschen Fayencen. Der Titel der Ausstellung lautet "Der schöne Schein - Deutsche Fayencekunst. Nach Angaben des Museums gehören zum Bestand rund 200 Objekte. Das Geschirr und die figürlichen Exponate stammen aus zahlreichen deutschen Fayence-Manufakturen des 18. und frühen 19. Jahrhunderts, hieß es in der Ankündigung weiter. Darunter befinden sich auch seltene Einzelstücke und Fayencen mit Hausmalereien.
Die bis zum 29. September angesetzte Schau beinhaltet auch weitere Sammlungsgebiete des Museums, die einbezogen werden, um die gehobene Lebenskultur des 18. und frühen 19. Jahrhunderts zu dokumentieren. Neben den zur Bemalung verwendeten Vorlagen werden Objekte anderer Sammlungsbereiche wie etwa Textilien, Kleinmöbel, Tafelgeschirr aus Metall, Gläser oder Bestecke als Ergänzung präsentiert. Der "schöne Schein" ist ein Leitmotiv des barocken Zeitalters. In dieser Zeit der Repräsentation, des Glanzes, der Üppigkeit und Lebenslust gehörte die Fayence neben dem Silber im Bereich der höfischen und adligen, aber auch der bürgerlichen Tischkultur seit der Mitte des 17. und bis weit in das 18. Jahrhundert hinein zum begehrten Prunkgeschirr für Tafel und Etagere.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr sowie jeden 1. Donnerstag/Monat von 11 bis 22 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung zum Werk von Katharina Sieverding im Museum Schloß Moyland
 
Bedburg-Hau - Das Museum Schloß Moyland im niederrheinischen Bedburg-Hau zeigt ab dem 28. Juli eine Ausstellung zum Werk von Katharina Sieverding. Die Künstlerin gehöre international zu den herausragenden Künstlerpersönlichkeiten der zeitgenössischen Kunst, hieß es in einer Ankündigung der bis zum 24. November geplenten Schau mit dem Titel "Weltlinie 1968-2013". Sieverdings Ausdrucksmedium ist die experimentelle Fotografie sowie deren multimediale Transformationen.
Die Künstlerin entwickelt für das Museum Schloß Moyland eine Ausstellung, die sich aus verschiedenen multimedialen Projektionen und fotografischen Arbeiten zu einer umfassenden Installation zusammensetzt. Das Zentrum der Ausstellung bildet die Arbeit "Die Sonne um Mitternacht schauen", für die Sieverding von Mai 2010 bis Juni diesen Jahres kontinuierlich etwa 100.000 visuelle Informationsdaten der NASA herunterlädt und zu einem dynamischen Bild der Sonnenoberfläche künstlerisch verdichtet.
Der aus der Relativitätstheorie stammende Begriff der Weltlinie charakterisiert nach Angaben des Museums den Kern des künstlerischen Werks von Sieverding, in dessen Mittelpunkt zentrale Fragen der menschlichen Existenz stehen. Dabei spielt die kritische Auseinandersetzung mit dem naturwissenschaftlich-rationalen Denken eine ebenso große Rolle wie dessen Umdeutungen ins Mythische. Die Vorstellung einer Ausweitung der physikalischen Raum-Zeit-Dimension in den geistigen Raum verbindet Katharina Sieverding mit Joseph Beuys, dessen Meisterschülerin sie in den 1960er Jahren an der Kunstakademie in Düsseldorf war.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 11 bis 18 Uhr sowie samstags und sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Internet: www.moyland.de
 
 
Josef Albers Museum präsentiert Ausstellung zum Werk von Robert Adams
 
Der Titel der Schau lautet "The Place We Live"
 
Bottrop - Das Josef Albers Museum in Bottrop präsentiert ab dem 30. Juni eine Ausstellung zum Werk des amerikanischen Fotografen Robert Adams. Der Titel der bis zum 29. September geplanten Schau ist "The Place We Live". Der 1937 in New Jersey geborene Adams gilt heute mit Lee Friedlander und Robert Frank als Klassiker der künstlerischen Fotografie der letzten Jahrzehnte. Obwohl sein Werk in jüngerer Zeit auch in Europa zunehmend bekannt geworden ist, kommt es doch erst jetzt zu einer ersten umfassenden Präsentation seiner Arbeit.
Die Ausstellung zeigt über 300 fotografische Originalabzüge und wurde von der Yale University Art Gallery gemeinsam mit dem Künstler konzipiert. Wie kein anderer Fotograf des 20. Jahrhunderts hat sich Adams nach Angaben von Museumsdirektor Heinz Liesbrock mit der Landschaft des amerikanischen Westens auseinandergesetzt. In schwarz/weißen Fotografien, die oft mit einer großformatigen Plattenkamera aufgenommen sind, zeigt er die urbanen Zentren und ländlichen Gebiete Colorados, Kaliforniens und Oregons. Die Bilder zeigen unter anderem auch, welche Wunden der Landschaft durch die Zivilisation geschlagen wurden.
Doch entgegen den unübersehbaren Zeichen des Niedergangs, lassen Adams' Fotografien genauso Momente der Hoffnung erkennen. Denn auch die Weite und Stille der amerikanischen Landschaften, die Majestät der Gebirge und die üppige Gestalt der über Jahrhunderte gewachsenen Wälder sind noch gegenwärtig. Sie halten die Erinnerung wach an das, was der Westen einst für seine frühen Siedler war: Ein Reich der Freiheit, das jedem, der es betrat, Raum bot zur Entfaltung des Lebens nach seinen Vorstellungen.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis samstags von 11 bis 17 Uhr sowie sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet.
Internet: www.bottrop.de
 
Redaktion: Frank Becker