Aktuelles aus der Kultur

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 



Katholischer Medienpreis geht an Lara Katharina Fritzsche und Heidi Specogna
 
Bonn - Der diesjährige Katholische Medienpreis geht in der Kategorie Printmedien an Lara Katharina Fritzsche und in der Kategorie Elektronische Medien an Heidi Specogna. Die Preise sind mit jeweils 5.000 Euro dotiert und sollen am 28. Oktober in Bonn verliehen werden, teilte die Deutsche Bischofskonferenz in Bonn mit, die den Preis seit 2003 zusammen mit der Gesellschaft Katholischer Publizisten und dem Katholischen Medienverband vergibt.
Die 1984 geborene Fritzsche erhält den Preis für ihren Beitrag "Das Leben nach dem Tod in Utøya", in dem sich mit den Folgen des Amoklaufs von Norwegen auseinandersetzt. Sie fragt in ihrem Beitrag danach, was mit den Überlebenden geschieht, die dem Tod ins Angesicht sehen mußten und begleitet die 18 Jahre alte Sofie, die im Jahr nach dem Massaker auf der Ferieninsel um ihre beste Freundin Lejla trauert. Die Autorin schafft nach Auffassung der Jury einen "tiefen Einblick in die Kommunikation der Facebook-Generation," allerdings keinen oberflächlichen, sondern einen existenziellen, ohne dabei Problematisches zu verschweigen.
Die Jury zitierte aus dem Brief von Sophie an die tote Lejla. "Ich lebe so, wie ich es dir versprochen habe. Ich lebe und genieße das Leben so gut ich kann. Es ist hart, das ohne dich zu tun, aber ich hoffe, du siehst auf mich herunter und bist stolz auf mich." In der Sprache der klassischen Theologie würde man das nach Ansicht der Jury "Gemeinschaft der Lebenden und der Toten". Auch im Titel des Beitrags klinge die religiöse Dimension des Textes an, hieß es weiter.
Die 1959 geborene Specogna erhält den Preis für ihren Fernsehbeitrag "Carte Blanche", ausgestrahlt in TV-Sender Arte und der das Thema Gewaltlosigkeit thematisiert. Es geht um Frauen, Männer und Kinder, die vergewaltigt wurden, Dörfer, die geplündert, Existenzen, die ausgelöscht wurden. Dies alles geschah zwischen 2002 und 2003 in der Zentralafrikanischen Republik. Den Befehl für diese Grausamkeiten soll Kongos Ex‑Vizepräsident Jean-Pierre Bemba gegeben haben, der seinen Soldaten eine "Carte Blanche"- einen Freibrief zum Plündern, Töten und Vergewaltigen gab. 
Der Film zeigt nach Ansicht der Jury in dokumentarischer Form, was Gewalt anrichtet. "Er zeichnet das Leben von Menschen, die gebrochen sind. Männer, Frauen, Kinder – durch Vergewaltigung ihrer Würde und damit ihrer Zukunft beraubt. In seiner Schonungslosigkeit ist dieser Film geradezu ein Plädoyer für Gewaltlosigkeit, für ein friedliches Miteinander, für ein Ende kriegerischer Auseinandersetzungen", so die Jury weiter. Die Preisträger wurden aus insgesamt 214 Beiträgen ermittelt.
 
Internet: www.dbk.de
 
 
Filmfestival "Alles inklusiv" über das Leben von Menschen mit Behinderungen
 
Herne - Der Paritätische Wohlfahrtsverband in Herne veranstaltet ab dem 8.  September ein Filmfest, das sich dem Thema Inklusion widmet. Unter dem Motto "Alles inklusiv" zeigen vier Dokumentar- und Spielfilme, wie die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderung gelingen kann, hieß es in der Ankündigung des bis zum 29. September terminierten Festivals. Auf dem Programm in der Filmwelt Herne stehen Produktionen wie "Alles wird gut", "Gold – Du kannst mehr als du denkst" und "Hasta La Vista". Auch der Dokumentarfilm "Berg Fidel – eine Schule für alle", wird gezeigt.
 
 
 
Autobahnschild für die Basilika St. Margareta in Düsseldorf
 
Düsseldorf - Ein Autobahnschild auf der A3 im Bereich Mettmann soll künftig auf die katholische Basilika St. Margareta im Düsseldorfer Stadtteil Gerresheim hinweisen. Einen entsprechenden Antrag hat die NRW-Landeshauptstadt jetzt bei der zuständigen Bezirksregierung gestellt. Dort soll in Kürze über die Genehmigung für ein entsprechendes touristisches Hinweisschild entschieden werden. "Durch die Ausschilderung wird der Bekanntheitsgrad der Basilika gesteigert. Sowohl der Stadtteil als auch die Landeshauptstadt insgesamt gewinnen an Ansehen", erklärte Düsseldorfs Oberbürgermeister Dirk Elbers gegenüber der Tageszeitung NRZ (Mittwochsausgabe).
Die Pfeilerbasilika wurde als Stiftskirche des Kanonissenstifts Gerresheim errichtet und vermutlich im Jahre 1236 geweiht. Die Kirche war wie das Stift dem Heiligen Hippolyt geweiht. Seit 1598 findet alljährlich die Blutprozession statt, zur Verehrung einer Blutreliquie, die die mit Christi Blut vermischte Erde vom Berg Golgatha enthalten soll. Die Basilika war ursprünglich ausschließlich den Stiftsdamen vorbehalten, erst seit dem 18. Jahrhundert wird sie als Pfarrkirche genutzt. Die Kirche wurde 1982 durch Papst Johannes Paul II. zur päpstlichen Basilica minor erhoben.
 


Kulturministerium NRW vergibt neun Stipendien für das Künstlerdorf Schöppingen
 
Düsseldorf - Neun Stipendiatinnen und Stipendiaten können in diesem Jahr ihre Projekte an der Schnittstelle von Kunst, Wissenschaft und Wirtschaft mit Stipendien der Stiftung Künstlerdorf Schöppingen verwirklichen. Das teilte NRW-Kulturstaatssekretär Bernd Neuendorf am Donnerstag mit. Diese interdisziplinären Projektstipendien sind nach seinen Worten sehr erfolgreich und haben Modellcharakter. Sie genießen inzwischen auch international einen immer größeren Zuspruch. "Das belegen die um 40 Prozent gestiegenen Bewerbungen gegenüber dem vergangenen Jahr", so der Staatssekretär.
In diesem Jahr sind bei der Stiftung insge­samt 286 Bewerbungen aus 46 Ländern eingegangen. "Bewerbungen aus fast allen europäischen Staaten, aus den USA, Australien oder Japan, aber auch Malaysia, den Philippinen oder Zimbabwe zeigen, daß dieses besondere Stipendienangebot inzwischen weltweit wahr­genommen wird", so Neuendorf. Die Stipendien im münsterländischen Künstlerdorf Schöppingen werden vom NRW-Kulturministerium mit 18.450 Euro pro Jahr gefördert. Sie sind mit monatlich 1.025 Euro dotiert und werden in der Regel für zwei Monate vergeben.
Ausgezeichnet wurden Künstlerinnen und Künstler oder Wissenschaft­lerinnen und Wissenschaftler, deren Projekte die hergebrachten Trenn­linien zwischen Kunst, Wissenschaft und Wirtschaft hinter sich lassen. Bewerben konnten sich Künstlerinnen und Künstler mit interdisziplinären Interessen sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Gradu­ierte, Ingenieure und Experten aus den Bereichen Wissenschaft und Wirtschaft, die künstlerische Erkundungen in ihren Projekten verfolgen.
 


Clemens-Sels-Museum in Neuss schließt wegen Sanierungsarbeiten
 
Neuss - Das städtische Clemens-Sels-Museum in Neuss wird am 23. September für ein knappes Jahr seine Pforten schließen. Grund seien umfangreiche Sanierungsarbeiten an dem in den 1970er Jahren entstandenen Museumsbau, teilte ein Sprecher der Stadtverwaltung mit. Zu den geplanten Erneuerungsmaßnahmen zählen unter anderem die Heizungsanlage, die Brandschutztechnik sowie die Beleuchtung. Die Wiedereröffnung des Hauses ist zur Herbstsaison kommenden Jahres geplant.
Das Museum ist ein modernes Mehrspartenhaus. Kunst vom Mittelalter bis zum Barock und Malerei der Niederländer sind Teil der Dauerausstellung. Ferner bilden die Gemälde der Nazarener, der Präraffaeliten und der Symbolisten Frankreichs, Belgiens und Hollands eine in Deutschland einzigartige Sammlung. Zur Kunstsammlung zählt zudem ein reicher Bestand an Rheinischen Expressionisten sowie eine in Deutschland einzigartige Sammlung der Naiven und der Farbmalerei. Weiterhin beherbergt das Museum im historischen Obertor bedeutende archäologische, stadtgeschichtliche und volkskundliche Sammlungen, um die Geschichte von Neuss, das neben Trier zu den ältesten Städten Deutschlands zählt, zu dokumentieren.
 

 

Anmeldephase zum Kunstpreis "junger Westen" begann am Sonntag
 
Recklinghausen - Am Sonntag begann die Anmeldephase für den diesjährigen Kunstpreis "junger Westen". Eine Anmeldung ist dann bis zum 8. September möglich, teilte ein Sprecher der Stadt Recklinghausen am Donnerstag mit. Alle zwei Jahre wird ein Künstler mit dem Kunstpreis "junger westen" ausgezeichnet. 2013 wird der mit 10.000 Euro dotierte Preis für Malerei ausgeschrieben.
Der Kunstpreis "junger Westen" wird seit 1948 als Förderpreis für Bildende Kunst von der Stadt Recklinghausen vergeben. Er erinnert an die 1948 in Recklinghausen gegründete Künstlergruppe "junger westen". Im Anschluß an den Wettbewerb findet eine Ausstellung mit den Werken des Preisträgers und ausgewählter Bewerber statt. Zum Wettbewerb zugelassen sind alle Künstler und Künstlerinnen deutscher Staatsangehörigkeit und Künstler und Künstlerinnen, die ihren Wohnsitz in der Bundesrepublik Deutschland haben, ab Jahrgang 1978 einschließlich.
Es können maximal 5 Werke zur Einreichung vorgeschlagen werden.
 
Die Anmeldung erfolgt ausschließlich per Internet über die Homepage der Kunsthalle Recklinghausen: www.kunst-re.de. Nähere Angaben werden dort gemacht. Einreichungen per Post oder per E-mail können nicht berücksichtigt werden.


Stadt Köln schreibt Ideenwettbewerb für ein Zentrum für zeitgenössische Kunst aus

Köln - Die Stadt Köln hat einen Ideenwettbewerb für ein Zentrum für zeitgenössische Kunst ausgeschrieben. Das Zentrum solle Kooperation und Vernetzung fördern, hieß es am Freitag aus der Domstadt. Die neue Einrichtung soll ab 2014 als Identifikationsort für Kölner Künstler, Kuratoren, Kritiker, Kunstprojekte, junge Galerien, Verlage, Hochschulen sowie Vermittler dienen. Die Kulturverwaltung setzt nach der Realisierung auf ein Programm aus Ausstellungen, Projekten, Vorträgen und Workshops.
Die Idee eines Zentrums für zeitgenössische Kunst entstand aus den Diskussionen über das Förderkonzept für Bildende Kunst 2012. Darin heißt es: "Köln hat das Potenzial indirekter Nachbarschaft zu den Benelux-Staaten zum Kunstzentrum in Westeuropa zu werden." Gleichzeitig heißt es weiter, Köln habe "in den letzten 15 Jahren, durch den Wegzug von wichtigen Kunstzeitschriften und Popkulturmagazinen als Kunstkritikerstadt an Bedeutung verloren." Dadurch existiere weniger überregionale und internationale, aber auch lokale Öffentlichkeit für niveauvolle freie Kunstprojekte.

 

Die Ausschreibung zum Ideenwettbewerb steht im Internet unter www.stadtkoeln.

 


Redaktion: Frank Becker