Die Essenz des Sommers
Diana Panton versammelt auf ihrem aktuellen Album bei In-Akustik 14 Songs, die einer wie der andere Legenden à la Brasil sind. Mit Stücken von Vinicius de Moraes, Antonio Carlos Jobim, Baden Powell, Roberto Menescal, Luiz Bonfa und Paulo Sergio Valle, in denen sich in einem köstlichen Cocktail sanfte Romantik, wunderbare Melancholie und sprühende Lebensfreude mischen, deckt sie bereits die Crème der brasilianischen Bossa- und Samba Musiker der 50er und 60er Jahre ab. Hinzu kommen im doppelten Wortsinn klangvolle Namen wie u.a. Henri Salvador, Charles Trenet, Norman Gimbel, John Lennon / Paul McCartney („And I Love Him“), George Moustaki und Buddy Bernier. Bescheiden reiht sie sich selber mit einer Vokal-Bearbeitung von Henri Salvadors „Dans mon île“ (hier brilliert Don Thompson am Kontrabaß) und der gemeinsam mit ihrem Lehrer Don Thompson geschriebenen Slow-Bossa „Is it really you?“ ein – übrigens eines der schönsten Stücke des Albums, bei dem sich Sheila Jordans Kommentar „Dianas Stimme ist der süßeste Vogel, den du je gehört hast“ wie schon bei den vorherigen und den noch folgenden Titeln bewahrheitet. Don Thompson brilliert an Klavier und Vibraphon.
Aber beginnen wir mit dem Opener „Samba Saravah“ von Baden Powell und Vinicius de Moraes, mit dem die Kanadierin Diana Panton und ihre Landsleute Reg Schwager an der Gitarre und Don Thompson am Vibraphon Brasilien und Bossa Nova in Reinkultur zelebrieren, während der ebenfalls in Kanada ansässige Brasilianer Maninho Costa vokal und an der Cuica für die „O-Töne“ sorgt. Es folgt ein hinreißender, bezaubernder Reigen von Ohrwürmern, die wie eine Essenz dieses phantastischen Sommers aus den Lautsprechern perlen. Ordentlich in die Füße geht Roberto Menescals nicht einmal zwei Minuten währender „Telephone Song“, Luiz Bonfas delikat schleppendes, berühmtes „Manha de Carnaval“ läßt für fünfeinhalb Minuten durch Diana Pantons Stimme und Don Thompsons Vibraphon förmlich die Zeit verschwinden und Pantons Interpretation von (nicht zu verwechseln mit dem einstigen Bobby Vee-Hit) „The Night Has a Thousand Eyes“ ist ein Muster-Beispiel für Eleganz. A.C. Jobims „Felicidade“ funktioniert auch hervorragend auf Französisch, besonders mit Bill McBirnie an der Querflöte. Den Schluß macht Charles Trenets „Que reste-t-il de nos amours?“(I Wish You Love) von Charles Trenet noch einmal mit der großartigen Kiki Misumi am Cello im zärtlichen Dialog mit Thompsons Vibraphon. Eine der schönsten jüngeren Veröffentlichungen aus dem zur Zeit wieder höchst populären Genre Bossa Nova. Dafür den Musenkuß!
(Veröffentlichung am 11. Oktober)
Diana Panton – „To Brazil With Love“
Diana Panton (voc) – Maninho Costa (voc, dr, perc) – Bill Mc Birnie (fl) – Kiki Misumi (cello) – Reg Schwager (g) – Silas Silva (dr, perc) – Don Thompson (b, p, vib)
Titel:
01. Samba Saravah 02. This Happy Madness 03. The Telephone Song 04. Manha de Carnaval 05. So Nice 06. Is It Really You? 07. The Night Has A Thousand Eyes 08. Dans mon Ile 09. Felicidade 10. Tu sais je vais t'aimer 11. Dreamer 12. And I Love Him 13. Fuis comme l'oiseau 14. Que reste-t-il de nos amours?
Gesamtzeit: 1:01:15
Weitere Informationen: www.in-akustik.com
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