Mal wieder nach Irland!

Reise-Tips

von Judith von Rauchhaupt

Mal wieder nach Irland!
 

Gastfreundschaft ist Trumpf.
 
Die Stadt Kilkenny im Südosten Irlands mit ihrer mittelalterlichen Burg und den kopfsteingepflasterten Gassen gilt nicht nur als gemütlichste der Republik, sie ist auch die feierfreudigste. Die Leser des britischen Conde Nast Travelmagazine haben ihr das gedankt und sie zur freundlichsten Stadt
Europas gewählt. Für ihre Gastlichkeit und vielen Festivals rangiert sie in der Gunst des Publikums auf Platz 9 in der Welt und wird für ihre saubere Luft und die schönen Pubs gelobt. Und neben allem mittelalterlichen Flair gilt sie den Lesern als kosmopolitisch, hip und ideal zum Ausgehen. Eine der Top Destinationen Irlands also, bestätigt das Magazin Conde Nast. Kommentare der Leser lauten: „Man wird immer gegrüßt“, oder „Charmante Menschen, stolz und freundlich, die immer ihr Bestes geben“. Das Beste kommt auch bei den Festivals zum Vorschein. Kilkenny hat mit seinem Arts Festival und dem Cat Laughs Comedy Festival einen Spitzenplatz im gesamtirischen Festkalender. In diesem Herbst geht es zudem deftig bis verrückt zu. Vom Kilkenny Food Festival, über das Thrillkenny Zombiefest und das Rockfall Music Festival bis hin zum Halloween Karneval, für den Kilkenny angeblich besonders magische Kräfte entwickelt. Beim Savour Kilkenny Food Festival kommt man bereits auf den Geschmack (25.-29. Oktober). Neben dem Feinsten aus den Küchen kommt ein „fliegender“ Gourmet-Markt in die nächtlichen Gassen, bei dem das berühmte Kilkenny Bier gefeiert und ein Cider-Carnival ausgerufen wird: http://www.kilkennytourism.ie/


Dublin bibliophil: Exquisite Raritäten der Guinness-Family
 
Exquisite and Rare“ – die Ausstellung mit diesem Titel kündigt die Buchbindekunst aus der Bibliothek des Benjamin Guinness an, der bis zu seinem Tod im Jahr 1992 an die 5000 Bücher als eine wahrhaft exotische Variante der Sammlerleidenschaft sein Eigentum nennen konnte. Auch mit dem Titel 3. Earl of Iveagh versehen, war der Mann gewiss selbst ein Exot und interessierte sich
besonders für das 18. Jahrhundert, in dem Dublin das Epizentrum der Buchbindekunst der Welt war. Nicht von ungefähr hält die Stadt das älteste bibliophile, von Hand illustrierte Book of Kells in seiner Schatzkammer des Long Room im Trinity College. Ein handverlesener Ausschnitt der Sammlung des Earl of Iveagh von nur 64 Glanzstücken wird nun bis Juni 2014 in Marsh‘s Library, der ältesten öffentlichen Bibliothek Irlands zu besichtigen sein.
Die Bindearbeiten dokumentieren nicht nur die ausgefallene Schöpfergabe der damaligen Buchbinder, sie sind auch Ausdruck einer nahezu an Dekadenz grenzenden Leidenschaft das adligen Patriarchats, sich Kopien von großen Werken der Weltliteratur in individueller Manufaktur anzueignen. Die edelste, eine Ausgabe der „Reden des Demosthenes“ von 1756, erscheint in rotem marokkanischem Lederband mit Blattgoldpatina und verspielten Verzierungen aus Blattmotiven, Pfauen und Narwalzähnen. Was der einstige Besitzer dafür aufgewendet hat, bleibt ein Geheimnis, ebenso wie der Wert der Guinness-Sammlung des Earl of Iveagh. Marsh´s Library hinter der ehrwürdigen St. Patrick‘s Cathedral wurde 1707 für die Allgemeinheit eröffnet und ist nahezu unverändert im Interieur zum Meilenstein in der Geschichte der heutigen Dublin City of Literature geworden. Selbst ein Juwel, hütet die Bibliothek mehr als 25.000 Bücher der „Dubliner rare old times“.
www.marshlibrary.ie


Nordirland Belle Isle Castle: Ein Rheinschiff mit Namen Trasna

Belle Isle Castle, das Schloss aus dem 18. Jahrhundert, liegt als Juwel des alten Landadels inmitten der Fermanagh Seenplatte des Lough Erne. Was dem perfekten Hideaway bislang fehlte, war ein Boot. Nun ist es angekommen.
"Trasna" ist nicht irgendein Boot, sie ist eine wahrhaftige Lady, entstammt dem frühen 20. Jahrhundert und hat eine weite Reise gemacht, um noch einmal in vollem Glanz aufzublühen. Vom Rhein bis nach Nordirland in die Seen- und Wasserlandschaft des County Fermanagh, wo sie mit ihrem schlanken Körper und einem quittengelben Schornstein lange am Pier lehnte und von Seerosen, Wasserkastanien und treibenden Gräsern umspielt wurde. Kurzum: Trasna ist ein Ausflugsdampfer mit Teakholzdeck, herrschaftlichen Lederbänken und allem antiken Gerät, das einen Oldtimer so charmant macht. Neuerdings wurde sie im Trockendock restauriert und dient ihrem Besitzer Charles Plunket nun für hochromantische Fahrten mit den Gästen des Schlosshotels oder mit kleinen Reisegruppen. So individuell wie das Anwesen Belle Isle Estate mit seinen 16 oldstylish gehaltenen Gästezimmern ist, so beschaulich sind die Fahrten durch die Seitenarme des Lough Erne in märchenhafter Landschaft, begleitet von Champagner und Kanapees oder einem Mittagsbuffet an Bord. Für standesgemäße Unterhaltung sorgt Charles Plunket mit historischen Betrachtungen über das Belle Isle Anwesen und Anekdoten über illustre Gäste des Hauses.



Belfast SS Nomadic: Kleine Schwester der Titanic gerettet
 
6 August 2013. Sie war die luxuriöseste Fähre ihrer Zeit und wurde in Belfast erbaut. Sieben Jahre dauerte ihre Restaurierung. Jetzt ist die SS Nomadic eine Touristenattraktion mehr im Belfaster Hafen.
 
Fast wäre sie abgewrackt worden, denn viel war von ihrer einstigen Pracht nicht mehr übrig. Die SS Nomadic, die als Zubringerschiff zur Titanic für die Passagiere der 1. und 2. Klasse eingesetzt war, wurde 1911 von denselben Konstrukteuren in der Werft von Harland & Wolff erbaut wie ein Jahr später die Titanic. Jetzt hat man ihr nach einer kompletten Restaurierung zu ihrer alten Pracht verholfen. Als Tenderboot zu den Flaggschiffen der White Star Line war sie mit mehr luxuriösem Komfort wie Polstersitzen, Porzellanspringbrunnen, Badezimmern und einer Bar ausgestattet als andere Fähren ihrer Zeit.
Nach dem tragischen Untergang der Titanic wurde das stolze Schiff jedoch in Le Havre in niedere Dienste gestellt, geriet während der beiden Weltkriege als Minensuchboot und Truppentransporter in Turbulenzen - bis sie als Restaurantschiff auf der Pariser Seine landete. Mehrmals wurde sie vor der Verschrottung gerettet und schlussendlich vom nordirischen Department of Social Development für 250.000 Euro ersteigert und 2006 in ihren Heimathafen zurückgebracht. Liebevoll nennt man sie in Belfast jetzt „Titanic´s little sister“ und hat sie nur einen Steinwurf von der Slipanlage der Titanic und dem Belfast Titanic festgemacht. Auf Touren durch den Hafen kommen Touristen nun der alten Zeit der Luxusliner fühlbar nahe, und als letztes überlebendes Glanzstück der White Star Schiffe ist die Nomadic eine Bereicherung des gesamten Titanic-Komplexes: www.nomadicbelfast.com


Weitere Informationen: www.discoverireland.com