Aktuelles aus der Kultur - heute: Ausstellungen

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker
Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 
Thema heute: Ausstellungen


 
Cubus-Kunsthalle Duisburg zeigt das Werk von Sigrid Redhardt
 
Duisburg - Die Cubus-Kunsthalle in Duisburg präsentiert seit einer Woche das Werk der Malerin Sigrid Redhardt. Die Künstlerin hat in den vergangenen 30 Jahren zu einer eigenen Bildsprache gefunden, deren Ausgangspunkt unter anderem die Collage ist. Sigrid Redhardt entdeckte diese Technik, in den frühen 80er Jahren für sich und entwickelte diese stetig weiter, hieß es zum Start der bis zum 3. November angesetzten Schau.
Dabei sind ihre Collagen keine Collagen im engeren Sinne. Es sind keine gefundenen Gegenstände oder Papiere. Sie machen daher im Bild auch nicht der Malerei das Feld streitig. Sie sind selbst Malerei, allerdings eine unter besonderen Umständen. Redhardt beherrscht ihre Collagentechnik virtuos. Die vielfältigen technischen Möglichkeiten sichert ihr ein bereites Gestaltungs- und Anregungsfeld, aus dem ihr neue Impulse für Bildfindungen zuwachsen.
Neben den sogenannten shaped canvas zeigt die Ausstellung aber auch Teile ihrer jüngst in Bonn gezeigten Portraitserien, in denen meist Frauen ein übergeordnetes Motiv darstellen. Redhardt faßt dabei mehrere Portraits zu Standbildern zusammen und präsentiert sie in einem Art "Regalsystem." Ferner werden auch Ihre Loops (Videoprojektionen) gezeigt, die das Thema Portraits von der medialen Seite beleuchten.
 
Die Ausstellung ist mittwochs bis sonntags von 14 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung "Eine Handvoll Erde aus dem Paradies" in Leverkusen
 
Die Schau zeigt magische Bilder und Objekte aus dem Museum Morsbroich
 
Leverkusen - "Eine Handvoll Erde aus dem Paradies" lautet der Titel einer Ausstellung im Leverkusener Museum Morsbroich. Die bis zum 12. Januar nächsten Jahres angesetzte Schau handelt vom Potential der Kunst, dem Numinosen eine Form zu geben und umgekehrt das Profane, Alltägliche zu verwandeln und magisch aufzuladen. So konnte für den Künstler Daniel Spoerri 1966/67 eine Handvoll Erde aus dem Garten seines Vermieters auf der griechischen Insel Symi zur "Handvoll Erde aus dem Paradies" werden.
Die Auseinandersetzung mit Fetischen, Dingmagie und Metamorphosen, mit dem Sphärischen, Transzendenten und Heiligen hat seit jeher Künstler fasziniert und tut es bis heute, so die Aussteller.  Das belegt auch eine entsprechende Sammlung des Museums. Yves Kleins "Monochrome bleu" von 1959, Bernhard Schultzes fabelhafte Kunstwesen, die Migofs, wie auch die riesigen kultischen Objekte aus Klaviertasten des belgischen Bildhauers Vic Gentils – sie schlagen den Betrachter durch ihren magischen Charakter in ihren Bann.
Der Schweizer Spoerri verfolgt als Künstler-Magier neue Bildstrategien in Anlehnung an ein Verständnis von "Magie" als Traumdeutung, als asketische Praxis wie auch als "Kunst des Messers", des Messers, das nach dem Prinzip der Collage Gegenstände teilt und neu in Beziehung zueinander setzt. Kuhhorn und Rattenschwanz werden mit Fundstücken aus Metall oder einer ausgehöhlten Kokosnuss kombiniert und wie Reliquien als Zimtzauberkonserven präsentiert. Schon die ehemaligen Museumsdirektoren lenkten den Blick auf magische Kunstwerke, deren Öffnung ins Transzendente und Religiöse, ins Traumhafte und Phantastische neue Perspektiven zur Deutung der Welt erschlossen.
Die magische Sammlung des Museum Morsbroich, zu der sich diese Bilder und Objekte im Lauf der Jahre fügten, bildet einen wichtigen Teil des musealen Bestands, der nun erstmals in einer Überblicksschau präsentiert und um bedeutende Leihgaben ergänzt wird. Zu sehen sind unter anderem Werke von Michael Buthe, Alexander Calder, Natalie Czech, Gotthard Graubner, Alexei von Jawlensky, Konrad Klapheck, Yves Klein, Gabriele Münter, Hermann Nitsch, Otto Piene und Günther Uecker.
 
Die Ausstellung ist donnerstags von 11 bis 21 Uhr sowie dienstags, mittwochs, freitags, samstags und sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung "Zugaben" zum 30-jährigen Bestehen der Freunde der Kunstmuseen Krefeld
 
Krefeld - Mit der Ausstellung "Zugaben" blicken die Freunde der Kunstmuseen Krefeld auf eine 30-jährige Sammlungsgeschichte zurück. Es war von Beginn an das erste Ziel des Vereins angesichts knapper städtischer Kassen dem Museum mehr Spielraum beim kontinuierlichen Ausbau der Sammlung zu ermöglichen, hieß es zum Start der bis zum 16. Februar angesetzten Schau. Der Verein der Museumsfreunde verbindet den Kunstankauf mit einem breit angelegten Förderkonzept, das in nahezu alle Bereiche der Museumsarbeit hineinreicht.
Es umfasst Ausstellungsprojekte und Publikationen ebenso wie Kunst- und Architekturvermittlung oder den Bereich der Restaurierung. Beim Erwerb von Kunstwerken werden die Freunde seit rund vier Jahren durch den Fond Wirtschaft engagiert sich unterstützt.1984, nur ein Jahr nach ihrer Gründung, haben die Museumsfreunde die ersten Kunstwerke erworben. Sechs Aquarelle (1977/78) von Gerhard Richter bildeten den Grundstein für eine mittlerweile auf rund 150 Werke angewachsene Sammlung, die den Bestand der Kunstmuseen Krefeld ideal ergänzt und nun im Museum Haus Lange in einer repräsentativen Auswahl vorgestellt wird.
Ein besonderes Gewicht kommt dem Werk des Malers Sigmar Polke zu. Zahlreiche grafische Arbeiten aus den Jahren 1967 bis 2002 geben einen profunden Einblick in das gesamte Schaffen des Künstlers. Gemeinsam mit der Kulturstiftung der Länder und der Kunststiftung NRW konnte 2006 das große Gemälde "Im Westen nichts Neues, Himmelstoß" (2004/05) erworben werden. Eines der jüngsten angekauften Werke ist ebenfalls zu sehen: Das farbenprächtige und monströse Werk "Eric and Dylan" (2011) des argentinischen Malers Fabian Marcaccio, das den Amoklauf an der Columbine High School in Littleton, Colorado vom 20. April 1999 in Erinnerung ruft. Weiterhin sind Werke von Thomas Schütte, Harald Klingelhöller, Zvi Goldstein und Hermann Pitz sowie Skulpturen und Gemälde von Carl Andre, David Rabinowitch und Alan Uglow zu sehen. 
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Folkwang-Museum zeigt Arbeiten des Gestalters Wilhelm Deffke
 
Essen - Unter dem Titel "Corporate Design" zeigt das Essener Folkwang-Museum Arbeiten des Gestalters Wilhelm Deffke. Deffke (1887–1950) gehört zu den Gestaltern, die im Gegensatz zur Bedeutung und Verbreitung ihrer Arbeiten nur in Fachkreisen bekannt sind, hieß es zum Start der bis zum 26. Januar nächsten Jahres angesetzten Schau. Mit der ersten umfassenden Ausstellung und einer opulenten Monografie will die Ausstellung daran etwas ändern. Die gezeigten Exponate stammen aus dem umfangreichen Nachlaß des Gestalters.
Deffke begann 1909 als Zeichner für Peter Behrens in dessen Atelier in Neubabelsberg bei Potsdam zu arbeiten. Dessen Prinzip des "Corporate Design" verwirklichte er später für Firmen wie Reemtsma, Rückforth und Tesma. Als Professor und Direktor prägte Deffke bis zur Entlassung durch die Nationalsozialisten im Jahre 1933 die Lehre an der Kunstgewerbeschule Magdeburg. Danach konzentrierte er sich auf die Logo-Entwicklung und entwarf bis 1945 über 5.000 "Handelsmarken und Fabrikzeichen" vor allem für Industriebetriebe in Deutschland.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er als Rektor der Kunstgewerbeschule Magdeburg wieder eingesetzt. Bis heute wird er international als "Father of the modern Logo" angesehen, so die Aussteller. Die Essener Schau konzentriert sich auf die drei Bereiche: Buch, Plakat und Logo. Deffkes Buchgestaltung nahm ab Anfang der 1920er Jahre in ihrer abstrakten Stilistik spätere avantgardistische Entwicklungen vorweg. Für die drucktechnische Umsetzung setzte er die gesamte Palette der Möglichkeiten ein, arbeite sogar an einer Verfahrensentwicklung zum Farbdruck mit.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 20 Uhr sowie freitags bis 24 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung zum Thema Tod im Naturkundemuseum Bielefeld
 
Bielefeld - Unter dem Titel "Erzähl mir was vom Tod" gibt es im Naturkundemuseum Bielefeld eine Ausstellung zur Reise ins Jenseits zu sehen. In der bis zum 4. Mai angesetzten Schau durchlaufen Besucher ab sechs Jahren insgesamt 14 Räume, die die unterschiedlichsten Aspekte des Lebens und des Todes beleuchten. Dabei ist jede Station interaktiv gestaltet. So kann etwa im "Wohnzimmer der Erinnerungen" nach vergangenen Spuren einer Familie gesucht werden, die sich in vielen Schubladen und Fächern verstecken.
Im "Paradiesgarten" schlüpfen die Besucher in die Rolle eines Archäologen, der ein historisches Grab entdeckt. "Erzähl mir was vom Tod" ist eine Wanderausstellung des "Alice – Museum für Kinder im FEZ-Berlin" und soll dazu beitragen, sich bewußt mit einem Thema zu beschäftigen, dem die Gesellschaft oft sprachlos und ängstlich gegenüber steht.
 
Die Ausstellung ist mittwochs bis sonntags von 10 bis 17 Uhr sowie nach Vereinbarung geöffnet.
Internet: www.namu-ev.de
 
 
Japanisches Kulturinstitut Köln zeigt "The Echo - Spreading of Light"
 
Ausstellung über Erdbeben, Tsunami und Atomunfall vom 11. März 2011 in Japan
 
Köln - "The Echo - Spreading of Light" lautet der Titel einer Ausstellung, die im Japanischen Kulturinstitut Köln zu sehen ist. Die bis zum 23. November angesetzte Schau zeigt aktuelle Werke von insgesamt 12 jungen japanischen Künstlern, in denen sie sich mit der Katastrophe von Erdbeben, Tsunami und Atomunfall vom 11. März 2011 in ihrem Heimatland auseinandergesetzt haben. Zu sehen sind  Installationen, Malerei, Performance, Skulptur, Videoarbeiten und Zeichnungen, hieß es zum Start der Ausstellung.
Die Schau nimmt, ähnlich wie der Klang eines Echos, Bezug auf die aktuelle Situation in Japan und sendet "zugleich Lichtstrahlen der Hoffnung in die Zukunft", so die Aussteller. Die zugleich nachdenkliche und humorvolle Ausstellung präsentiert die nächste japanische (Künstler-) Generation, in deren Arbeiten sich westliche und japanische Kunstströme vereinen: Ein silbern leuchtender Ritter – Symbol für eine Lichtgestalt ist zu sehen. Ebenso eine Hamster-Performance, in der das Leben der heutigen Großstadtbewohner hinterfragt wird, zerbrochenes Geschirr, das Tragik und Schmerz, aber auch Fürsorge und Zuversicht symbolisiert, indem es behutsam repariert wurde oder auch eine Installation aus Tüchern, mit der ein hoffnungsvoller Blick in die Ewigkeit geworfen wird.
 
Die Ausstellung ist bei freiem Eintritt montags bis freitags von 9 bis 13 Uhr sowie von 14 bis 17 Uhr und samstags von 10 bis 17 Uhr geöffnet.
Internet: www.jki.de
 
 
Ausstellung zu portugiesischen Kacheln in Duisburg
 
Duisburg - Im Foyer der Volkshochschule Duisburg ist seit Freitag eine Ausstellung zu portugiesischen Kacheln zu sehen. Gleichsam einer langen Reise durch Raum und Zeit wird auf den Azulejos die geschichtliche Entwicklung Portugals dargestellt, hieß es zum Auftakt der bis zum 18. Oktober angesetzten Schau. Die Ausstellung besteht aus Fotos von Azulejos an verschiedenen Lokalitäten, Aufnahmen von Azulejo-Wänden und Ausschnitten von Azulejo-Bildern mit antiken, alten und modernen Motiven. Die Schau entstand in Zusammenarbeit mit dem Lissabonner Keramikfliesenmuseum "Museu Nacional do Azulejo" und dem portugiesischen Institut für auswärtige Kulturpolitik.
 
Die Ausstellung ist bei freiem Eintritt zu den üblichen Öffnungszeiten der Volkshochschule zu sehen.
 
 
Ausstellung in Köln informiert über Kunstwerke aus Tapa
 
Köln - Das Rautenstrauch-Joest-Museum in Köln zeigt ab dem 12. Oktober die Ausstellung "Made in Oceania: Tapa – Kunst und Lebenswelten". Nach Angaben des Museums präsentiert die Schau auf insgesamt knapp 1400 Quadratmetern einzigartige Kunstwerke aus dem aus Baumrinde hergestellten Tapa. Darunter sind Objekte aus dem Museumsbestand, kostbare Leihgaben aus europäischen Museen und bisher in Europa noch nie gesehene Gegenstände aus dem neuseeländischen Nationalmuseum in Wellington und dem Australian Museum in Sydney.
Die Zeitspanne reicht von den ältesten Objekten aus dem 18. Jahrhundert – der Cook-Sammlung – bis zu rund 35 Werken zeitgenössischer Künstler aus Polynesien und Melanesien. Die gezeigten Rindenbaststoffe stammen aus Papua-Neuguinea, den Salomonen und Vanuatu, aus Samoa, Tonga, Futuna, Niue und Fidschi, hieß es in der Ankündigung der bis zum 27. April nächsten Jahres angesetzten Schau.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr, donnerstags bis 20 Uhr sowie jeden 1. Donnerstag/Monat von 10 bis 22 Uhr geöffnet.
 
 
Skulpturenpark Waldfrieden präsentiert Werke von Harald Klingelhöller
 
Wuppertal - Der Skulpturenpark Waldfrieden in Wuppertal präsentiert ab dem 18. Oktober in einer neuen Ausstellung Werke des Bildhauers Harald Klingelhöller. Nach Angaben einer Sprecherin des Skulpturenparks werden neue Skulpturen des Künstlers gezeigt, die auf der Grundlage sprachlicher Konstruktionen entstanden sind. Die seinen Werken zugeordneten Sprachformen bestimmen insofern deren Gestaltung, als sich aus ihnen die Grundordnung der Skulptur ableitet, hieß es im Vorfeld der bis zum 12. Januar kommenden Jahres angesetzten Schau.
Klingelhöllers Werke stellen auch in seinem jüngsten Schaffen die Frage nach der Autonomie des Kunstwerks und seiner Deutbarkeit im Zusammenhang mit dem Enstehungskontext, so die Aussteller weiter. Der 1954 in Mettmann bei Düsseldorf geborene Klingelhöller ist ein Bildhauer, dessen Werke sich in zahlreichen internationalen privaten wie öffentlichen Sammlungen finden. Er studierte an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf und hat seit 1993 eine Künstlerische Professur für Bildhauerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe inne. Er lebt und arbeitet in Düsseldorf und Karlsruhe.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung zeigt aktuelle Fotografie in historischen Rahmen
 
Ratingen - Das Museum für Kunst und Stadtgeschichte in Ratingen zeigt ab dem 11. Oktober unter dem Titel "Begegnung-Konfrontation" eine Ausstellung zu Aktueller Fotografie in historischen Rahmen. Nach Angaben des Museums ist das Verhältnis von Bild zu Rahmen von der Unmittelbarkeit des Aufeinandertreffens geprägt. Denn jedes Bild werde in seiner Wirkung massiv durch die direkte Umgebung beeinflußt, dem Rahmen, oder dem Fehlen eines Rahmens. "Der Bilderrahmen trennt nicht nur das Bild von der Wand, er interagiert zugleich direkt mit dem Bild und beeinflußt durch seine eigene Materialität und Gestaltung die Wirkung des Bildes", hieß es im Vorfeld der bis zum 26. Januar nächsten Jahres angesetzten Schau.
Die Ausstellung im Museum Ratingen versteht sich als ein Experiment, bei dem die Wechselwirkung zwischen dem Bild und seiner unmittelbaren Umgebung, dem Rahmen, überprüft werden soll, so die Kuratoren weiter. Arbeiten der Fotografen Thomas W. Kuhn, Miriam Schwedt, Katja Stuke, Brigitta Thaysen, Ingolf Timpner und Anntet van der Voort werden qualitätvollen Rahmen verschiedener Epochen ausgesetzt und es wird beobachtet, was Rahmen aus der Zeit der Renaissance bis zum Jugendstil mit den Bildern tun. Gleichzeitig werden die historischen Rahmen den Bildern ausgesetzt und es läßt sich verfolgen, was die Bilder mit den Rahmen machen.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 13 bis 18 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
Redaktion: Frank Becker