Frechheit siegt

Sommerplatte - ein vergnüglicher Sound-Mix

von Frank Becker

Frechheit siegt
 
Sommerplatte - ein die Genres überschreitender
vergnüglicher Sound-Mix
 
Zunächst einmal: nicht ungeduldig werden! Die ersten 4:35 Minuten strecken sich zu einer kleinen akustischen Mutprobe, die zwar den Rhythmus-Fuß in forderndes Wippen versetzt und die Finger trommeln läßt, den Melodiehunger jedoch in kein(st)er Weise stillt. Spannend ist das aber allemal, weil es doch knistert. Umso tiefer tauchen Ohr und Gemüt dann jedoch im zweiten Stück – keines der zehn Stücke hat einen Titel, notabene – in Wohlgefühl und sanfte Harmonien ein, die raffiniert instrumentiert das Ohr streicheln. Dem Schmetterling widerfährt Gerechtigkeit. Das Beständige ist der Wechsel, so kommt Nr. 3 poppig funky und mit wummernden Bässen daher. Und weil die vier äußerst spielfreudigen Herren die Pop-Schiene nicht verachten, machen sie aus Nr. 5 eine vertiabel fetzige Hommage an Mezzoforte. Nr. 7 baut in ruhiger Atmosphäre über fast sieben Minuten erneut Spannung auf, um dann in einer Endlosschleife auszutrudeln. Nr. 9 bedient sich elektronischer Effekte, macht ein ganz klein wenig auf Kraftwerk, ohne jedoch abzukupfern und das ideenreiche Quartett „Sommerplatte“ spielt im abschließenden Stück, das im Leaflet unter dem Symbol eines Zuges firmiert, abermals mit der Elektronik, bricht bei 3:55 abrupt ab, läßt bis 5:32 Ungewißheit einkehren, um dann eiligen Schrittes und unter sich rasend steigerndem Tempo das Tonstudio zu verlassen – Aram Chatschaturjan läßt grüßen.
 
Sommerplatte
© 2013 Frutex Tracks
Hanno Busch (Gitarre) - Tobias Philippen (Tasteninstrumente) - Claus Fischer (E.-Bass) - Florian Bungardt (Schlagzeug)
10 Stücke ohne Titel – Gesamtspieldauer:  49:11
 
Weitere Informationen: www.popup-records.de  und  www.hannobusch.de