Der Zauber Bucharas und Samarkands

Ein musikalischer Ausflug ins Märchenland Usbekistan mit dem Feruza Ochilova Quartett

von Frank Becker

Foto © Frank Becker
Der Zauber Bucharas und Samarkands
 
Ein musikalischer Ausflug ins Märchenland Usbekistan
 
 
Schließen Sie die Augen und stellen Sie sich die Pracht der märchenhaft schönen Moscheen von Taschkent, Samarkand oder Buchara vor. So zauberhaft wie deren perfekte Architektur und leuchtenden Farben unter dem Licht Zentralasiens zeigte sich am Donnerstagabend im Remscheider Teo Otto Theater auch die Musik Usbekistans, vorgestellt vom Feruza Ochilova Quartett. Die usbekische Sängerin im smaragdgrünen, reich goldbestickten Gewand, wie ihre Partner Shavkat Matyakubov, Husniddin Atoev und Jorabek Ochilov zugleich eine hervorragende Multiinstrumentalistin, nahm die wenn auch kleine, so doch begeisterte Zuhörerschaft mit auf eine Reise zur musikalischen Hochkultur ihres Landes, deren traditionelle und folkloristische Form ihr Temperament, ihre Melodien und Rhythmen hörbar aus Einflüssen Ost- und Vorderasiens speist.

Der klangvolle Mavregi, ein faszinierender Untertongesang, wird von den landestypischen Instrumenten Doira (einer Handtrommel mit Schellen), den vielen Variationen der 4-saitigen Langhals-Laute Tanbur, der zart klingenden Doppelflöte Nay, der klagenden Kegeloboe Surnay und der 11-saitigen Laute Rubab begleitet. Musikelemente osmanischen wie chinesischen und uigurischen Ursprungs sind deutlich hörbar. Einige erklärende Kommentare in englischer Sprache gab dankenswerterweise Husniddin Atoev, der mit der Hand-Perkussion Qayroq zusätzlich kastagnettenähnlichen Rhythmus vorgab.
Es ist eine sehr melodiöse, auch für das mitteleuropäische Ohr eingängige Musik von überraschender Vielfalt, mit - wenn man die Worte auch nicht versteht - ausdrucksvollen Vokalbeiträgen oft im Wechsel- oder Dialog-Gesang. Ein lohnenswerter 75-minütiger Ausflug in die traditionell lebensfrohe Kultur des weltoffenen islamischen Landes und ein weiterer Höhepunkt der verdienstvollen NRW-Konzertreihe „Klangkosmos Weltmusik“.


Foto © Frank Becker
 
Heute Abend ist das Feruza Ochilova Quartett in Kempen, morgen in Bonn und am 27.11. noch einmal in Köln zu hören.
Nähere Informationen: www.klangkosmos-nrw.de