Schwebende Dramatik und köstliche Süße Von schwebender Dramatik und köstlicher Süße, doch nicht ohne den pikanten, leicht herben Geschmack bitterer Schokolade führt das fast elfminütige Allegro in Onslows Klavier-Trio-Œuvre ein. Die inspirierte Interpretation durch das Trio Cascade verrät die vorbereitende intensive Beschäftigung der drei Musiker mit dem Stoff und seinem Komponisten. Nahe einem Baß legt Inka Ehlerts Cello den Boden für die virtuosen Kaskaden der Violine von Katarina Schulz und den perlenden Läufen des Klaviers, die Thomas Palm Onslow zu Füßen legt. Einem schnellen Minuetto folgt mit temperamentvollem Tempo- und Stimmungswechsel das versonnene Andante con variazioni, bis zum Abschluß des op. 14 ein farbiges, eher leichtgwichtiges Finale den Strauß bindet. Op. 27, sechs Jahre später entstanden, klingt etwas abgeklärter, spürbar reifer und im Klavierpart durchaus noch brillanter als das frühere Werk. Poetischer ausgearbeitet bekommt das Klavier eine noch stärkere Position. Man muß sich das Vergnügen schenken, die Aufnahmen mindestens dreimal zu hören, ganz einfach je einen Durchlauf für jedes der drei Instrumente. Dann nämlich, bei der Konzentration auf den jeweiligen Solisten, wird die Delikatesse offenbar, mit der die Trios eingespielt und mitgeschnitten wurden. Nach dem gelungen Start der Reihe darf man sich auf Vol. II - III freuen. |
Umschlag: John Atkinson Grimshaw
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