Große Namen und interessante Ausstellungen

Die NRW-Museen im ersten Halbjahr 2014

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker
Große Namen und interessante Ausstellungen
 
In den NRW-Museen gibt es im ersten Halbjahr 2014
unter den zahlreichen Ausstellungen
wieder etliche Glanzlichter zu sehen
 
Von Andreas Rehnolt
 

Düsseldorf/Köln/Essen - Nach einem eher müden Ausstellungsjahr 2013 können sich Kunstfreunde in Nordrhein-Westfalen im ersten Halbjahr 2014 auf viele große Künstlernamen und interessante Ausstellungen freuen. Den Auftakt machte am 19. Januar die Ludwig Galerie Schloß Oberhausen. Sie widmet sich in einer Sonderausstellung Andy Warhol, einem der Pioniere der Pop Art. Die Schau mit dem Titel „Andy Warhol - Pop Artist“ präsentiert etwa 100 Arbeiten, darunter Drucke wie Electric-Chair und Campbell's Soup, Porträts von Marilyn Monroe, Mao Tse-tung sowie die Verkündigung nach Leonardo da Vinci. Den Schwerpunkt der Ausstellung bilden Warhols (1928-1987) Druckgrafiken, aber auch Leinwandarbeiten, von ihm gestaltete Plattencover und orginale Drehbücher.
 
Das Kunstmuseum in der Alten Post in Mülheim/Ruhr zeigt ab dem 1. Februar die Ausstellung „August Macke - Sehnsucht nach dem verlorenen Paradies“ präsentiert. Anlaß ist der 100. Todestag des Künstlers im September dieses Jahres. Die Exponate zum Werk des rheinischen Expressionisten stammen aus der Kunstsammlung des Mülheimer Nobelpreisträgers Karl Ziegler. Im Verbund mit Leihgaben aus Museen und Privatsammlungen werden Werkzusammenhänge und Themenkreise im Kontext von Vorstudien und Variationen gezeigt.
So gewährt die Ausstellung einen Einblick in die „Werkstatt“ des Künstlers und gibt dem Besucher Gelegenheit, den schöpferischen Prozess der Bildfindung nachzuvollziehen, erklärte Museumsleiterin Beate Reese im Vorfeld. 
 
Im weiteren Jahresverlauf wird auch im Bonner Macke-Haus eine Schau zum Werk des 1887 im sauerländischen Meschede geborenen Künstlers präsentiert. Als Überraschung zum Start ins Programm des neuen Jahres in der Kunstsammlung NRW zeigt das Haus am Rande der Düsseldorfer Altstadt ab dem 15. Februar eine Auswahl der Editionen des weltberühmten Künstlers Gerhard Richter.
Für den bedeutenden Maler sind seine Auflagenobjekte wie Druckgrafiken, Fotoeditionen und Künstlerbücher auch ein künstlerisches Experimentierfeld, wie die Direktorin der Kunstsammlung, Marion Ackermann betont. Es ist nicht ausgeschlossen, daß Richter noch eine Edition eigens für diese nur für drei Wochen angesetzte Ausstellung auflegen wird. Knapp 50 Kilometer rheinaufwärts in Köln gibt es ab dem 14. März bereits das nächste Glanzlicht. Es handelt sich um die erste umfassende, rund 300 Werke zählende Retrospektive von Sigmar Polke. Der 2010 verstorbene Polke ist einer der international renommiertesten und erfolgreichsten Künstler der Nachkriegsgeneration. Polke soll in der Schau nicht nur als Maler präsentiert werden, hieß es im Vorfeld. Auch Fotografien, Filme, Installationen, Zeichnungen, Grafiken, Skulpturen, Editionen werden zu sehen sein.
 
Die Bundeskunsthalle in Bonn zeigt ab dem 11. März die Ausstellung „Kasimir Malewitsch und die Russische Avantgarde“. Malewitsch (1878 bis 1935) gehört zu den prägenden Künstlern des 20. Jahrhunderts. Die Schau präsentiert über 300 Werke aus den Bereichen Malerei, Grafik und Skulptur aus den zentralen Schaffensphasen des Künstlers von den symbolistischen Anfängen über die frühen abstrakten Bildfindungen bis zu den figürlichen Darstellungen der späteren Jahre. 
 
Im in den vergangenen Jahren hoch gelobten Von der Heydt-Museum in Wuppertal gibt es ab dem 8. April die Ausstellung „Das Menschenschlachthaus“ zu sehen. Die Schau, die in Zusammenarbeit mit dem Museum der schönen Künste in Reims realisiert wird, zeigt den Ersten Weltkrieg 1914 - 1918 in der deutschen und französischen Kunst. Dabei steht die Frage im Vordergrund, wie Max Beckmann, Otto Dix, George Grosz und andere auf der deutschen und u.a. Pierre Bonnard, Maurice Denis, Georges Rouault auf der franzöischen Seite dieses welterschütternde Ereignis in Kunstwerken von Rang verarbeitet haben.
 
Im Herzen des Ruhrgebiets, in Essen, widmet sich das Ruhr-Museum ab dem 30. April ebenfalls dem Thema 1. Weltkrieg. Die Schau trägt den Titel „1914 - Mitten in Europa“ und wird nach Angaben von Direktor Theo Grütter über 2.000 Ausstellungsstücke präsentieren. Dabei liegt der Fokus auf der Rhein-Ruhr-Region und wird neben den Kriegsjahren auch die Vorgeschichte und die unmittelbaren Folgen als „klassisches Drama in drei Akten“ darstellen. 
 
Schließlich gibt es im Jahr der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien ab Mai eine hübsche Ausstellung im Landesmuseum für Klosterkultur in Lichtenau im Kreis Paderborn. Dabei können Besucher über die Ähnlichkeiten von Ritualen, Reliquien und übernatürlichen Ereignissen - vom Stoßgebet zum „Fußballgott“ über den „heiligen Rasen“ bis zum „Wunder von Bern“ staunen und auch ganz seriöse Zusammenhänge von Fußball, Glaube und Kirche kennen lernen.
 
Redaktion: Frank Becker