Der Mottenmolch

von Fritz Eckenga

Der Mottenmolch

 
Der Mottenmolch strolcht durch den Tann
und molcht sich an die Motten ran.
Den Mottenmolchdolch zwar gereckt,
doch unterm Molchmuff gut versteckt,
wartet er auf das Insekt,
das lecker wie kein anderes schmeckt.
 
Den Muff getränkt mit Mottenäther,
den Dolch benutzt der Strolch dann später,
um die Beute zu entbeinen,
denn man sollte ja nicht meinen,
daß der Molch die Motte kaut,
am Stück mit Knochen, Haar und Haut.
 
„Zu trocken“, weiß der Molch, „zu zäh,
von Motten nimmt man nur Filetl“
 
 
Fritz Eckenga
 


© Fritz Eckenga - aus: "Draußen hängt die Welt in Fetzen, laß uns drinnen Speck ansetzen"
2002 Antje Kunstman Verlag