Aktuelles aus der Kultur

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker
Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 




Apollo Varieté-Schau “London Calling“ ist Augen- und Ohrenschmaus
 
Neues Programm in Düsseldorf läuft bis zum 30. März
 
Düsseldorf - Das neue Programm „London Calling“ des Apollo Varieté in Düsseldorf ist ein einziger Augen- und Ohrenschmaus und läßt auch kulinarisch mit einer Luxus-Varante von „Fish & Chips“ keine Wünsche übrig. Die Premiere am vergangenen Donnerstag überzeugte von der ersten bis zur letzten Minute des knapp dreistündigen Programms und endete mit glücklichen Gesichtern vor und auf der Bühne sowie mit minutenlangem Beifall des Publikums.
 
Vor der Bühnenbild-Silhouette der englischen Hauptstadt mit Big Ben, Tower Bridge und Buckingham Palace glänzten die sechs Tänzerinnen der Singer & Dancers Steve Bor, die auch bei der Abschlußfeier der Olympischen Spiele 2012 in London aufgetreten waren. Mal mit Schirme und Melone, mal im Outfit der Palast-Garde - immer hübsch knapp bekleidet - war die Gruppe einer der zahlreichen Hingucker des Programms. Musikalisch gabs neben zahlreichen Beatles-Hits wie „Come together“ oder „Hard days night“ Songs aus James Bond Filmen wie „The man with the golden gun“, Lieder von Queen wie „Somebody to love“ oder „Killerqueen“ und den Elton-John-Titel „Candle in the wind“. Zwischendurch spielte das herrlich trocken-komische Moderatoren-Duo „Die Lords of Comedy“ mit Trompete, Sägen-Geige und gigantischen Alphörnern auf.
 
Akrobatik vom Feinsten lieferen Oksana & Vadim, die sich in einer roten Telefonzelle in unglaublichem Tempo immer wieder umzogen, Shenea Booth mit ihrer eleganten Handstand-Nummer und das einfach traumhafte Duo Guidi. Hier jongliert der kräftige Sascha seine zierliche Partnerin Jana auf seinen Füßen und schleudert sie ein ums andere Mal in die Luft, läßt sie das Rad schlagen, um sie dann sicher wieder mit den Füßen aufzufangen.
Und dann die unglaubliche Balance-Nummer von Albert Micheletty, der in der Rolle eines Angetrunken eine freiarmige Laterne erklimmt, auf deren Spitze sein Fahrrad steht, auf dem er dann hin- und herschwankend die tollsten akrobatischen Kunststücke vollbringt. Herrlich auch Jongleur Romano Frediani, der mit Keulen und Bällen über die Bühne wirbelt und mit goldenen Ringen um sich wirft, die er auch schon mal Zuschauern zukommen läßt, die sie ihm aus dem Publikum heraus wieder auf den Kopf werfen müssen. Nicht zu vergessen drei Kinder von Apollo-Chef Bernhard Paul, die mit einem weiteren jungen Mann als Gruppe „Les Paul“ waghalsige Rollschuh-Darbietungen präsentieren.
 
Das Programm läuft bis zum 30. März. Karten gibt es unter 0211-8289090 oder unter www.apollo-variete.com
 
 
Festival Junger Tanz startet am 26. Januar in Düsseldorf
 
Düsseldorf - Unter dem Titel „Take-off“ findet vom 26. Januar bis zum 10. Februar das inzwischen 7. Festival Junger Tanz im Tanzhaus NRW in Düsseldorf statt. Zwei Wochen lang lädt das Tanzhaus alle Altersgruppen ein, Tanz in seinen verschiedenen Spielarten und Themen auf der Bühne zu erleben. Im Rahmen der Festivaleröffnung gastiert das belgische Tanztheater Fabuleus mit einer Inszenierung für acht junge Tänzerinnen zwischen zehn und 14 Jahren.
Weitere Aufführungen stammen von Jugendlichen, die unter Leitung von Damian Gmuer und Nora Pfahl auf die Bühne gehen, sowie von Erik Kaiel und der Performing Group unter Leitung von Leandro Kees. Auch das Junge Schauspielhaus, das Forum Freies Theater und die Tonhalle in der NRW-Landeshauptstadt werden in das Festival Junger Tanz einbezogen.
 
 
 
Zero-Künstler Otto Piene mit Deutschem Lichtkunstpreis ausgezeichnet
 
Celle/Düsseldorf - Otto Piene, in Düsseldorf lebender Mitbegründer der Avantgardekunstgruppe Zero, ist am Sonntag in Celle mit dem erstmals vergebenen Deutschen Lichtkunstpreis ausgezeichnet worden. Der 85 Jahre alte Piene erhielt den mit 10.000 Euro dotierenden Preis für sein herausragendes Lebenswerk, hieß es in der Laudatio. Er habe mit seinen Lichtballetts, Feuerbildern und Himmelsskulpturen die Entwicklung der Lichtkunst entscheidend mitbestimmt, so die Robert Simon Kunststiftung, die den Preis künftig im Zwei-Jahres-Turnus vergibt.
Der 1928 im nordrhein-westfälischen Laasphe geborene Piene steht international für Kunst mit Licht, Schatten, Luft, Rauch und Feuer. Gemeinsam mit dem Nagelkünstler Günther Uecker und Heinz Mack gehört er zu den Pionieren der Nachkriegskunst in Deutschland und genießt weltweit Anerkennung. Als Lichtkünstler ist Otto Piene ein Visionär mit weltweiter Strahlkraft. Nicht zuletzt mit seiner “Sky Art“, bei der sich die schwebenden Skulpturen am Himmel entfalten, wurde Piene international berühmt. Die Preisverleihung fand im Kunstmuseum Celle statt, einem der wenigen Museen weltweit, die einen Schwerpunkt bei der internationalen Lichtkunst setzen.
 
 
Dokumentarfilmfest „Stranger than Fiction“ startet am 25. Januar in NRW
 
Köln - Das diesjährige Dokumentarfilmfest „Stranger than Fiction“ findet bis zum 16. Februar in Nordrhein-Westfalen statt. Nach Angaben der Veranstalter gibt das Filmfest zum 16. Mal einen Einblick in das internationale und regionale Dokumentarfilmschaffen. Neben den bewährten Orten in Köln, Bochum und Münster sind in diesem Jahr zum zweiten Mal die Städte Dortmund und Düsseldorf und zum ersten Mal Essen und Mülheim dabei. Die beiden Programmreihen „Werkstattgespräche“ und „Dokumentarfilme aus NRW“ finden nach ihrer erfolgreichen Einführung im vergangenen Jahr nunmehr ihre Fortsetzung.
Es zeige sich immer mehr, daß NRW ein wichtiges Produktionsland für Dokumentarfilme ist. Die Erfolge der Hochschulfilme, die zahlreichen in Kino und auf Festivals erfolgreichen Produktionen der NRW-Autoren und Produzenten seien der beste Beweis dafür, daß an Rhein und Ruhr der Dokumentarfilm eine Heimat hat und hier eine lebendige Filmszene arbeitet. Auf dem Programm des Dokumentarfilmfestes stehen Streifen wie „Der große Demokrator“,  “Rememberance“, „Wrong Time Wrong Place“ oder der Musikdokumentarfilm „This Ain't No Mouse Music.“
 
 
 
Rund 150.000 Besucher weniger fanden 2013 den Weg in ein LVR-Museum im Rheinland
 
Köln - Im vergangenen Jahr haben rund 1,13 Millionen Menschen die elf Museen des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) besucht. Das seien rund 150.000 Gäste weniger als im Vorjahr gewesen, erklärte die Kulturdezernentin des Verbandes, Milena Karabaic in Köln. Die LVR-Museen setzen auch im laufenden Jahr auf eine ansprechende museale Vermittlung auf qualitativ hohem Niveau, die auch die Interessen und Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen sowie von Menschen mit Handicap berücksichtige, so Karabaic weiter. “Damit sind wir im Wettbewerb auch überregional gut aufgestellt“, so die Kulturdezernentin.
Zu den herausragenden Aktivitäten in diesem Jahr gehört das Verbundprojekt „1914 - Mitten in Europa. Das Rheinland und der Erste Weltkrieg“. Damit erinnert der LVR an den Beginn des Ersten Weltkrieges. Erstmalig arbeitet der LVR mit seinen Freilicht-, Industrie- und Kunstmuseen sowie seinen weiteren Kultur-Dienststellen (wie etwa Denkmal- und Bodendenkmalpflege) mit zahlreichen kommunalen Partnern im Rheinland zusammen. Es geht laut Karabaic darum, „Voraussetzungen und Konsequenzen des Ereignisses zu beleuchten, das die Geschichtsbücher als Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts bezeichnen.“
 
 
 
Deutsch-niederländisches Theaterfestival „Kaas & Kappes“ in Duisburg
 
Duisburg - Das diesjährige deutsch-niederländische Kinder- und Jugendtheaterfestival „Kaas & Kappes“ findet vom 20. bis 23. Februar in Duisburg statt. Nach Angaben der Stadt hat sich die Veranstaltung seit ihrem Entstehen im Jahre 1999 zu einer festen Größe in der deutschen Festivallandschaft entwickelt. Das Festival wird von der Stadt und dem Duisburger ReibeKuchenTheater durchgeführt. Die Stadt Duisburg verleiht im Rahmen des Festivals den mit 7.500 Euro dotierten Niederländisch-Deutschen Autorenpreis für Kinder- und Jugendtheater. Am 30. Januar wollen die Veranstalter auf einer Pressekonferenz Einzelheiten zum Programm und den teilnehmenden Ensembles mitteilen.
 
 
 
Ruhrfestspiele Recklinghausen unter dem Motto “Inselreiche. Land in Sicht - Entdeckungen“
 
Recklinghausen - Das diesjährige Kulturfestival Ruhrfestspiele findet vom 1. Mai bis zum 15. Juni unter dem Motto “Inselreiche. Land in Sicht – Entdeckungen“ statt. Im Fokus der Spielzeitreise stünden Inseln – sowohl im geographischen als auch metaphorischen Sinne, hieß es in der Ankündigung des traditionsreichen Festivals. Man lenke damit den Blick auf die Peripherie Europas, so Festivalintendant Frank Hoffmann weiter. Herausragende literarische Werke aus Irland, Großbritannien, Sizilien, Japan, Australien, der Karibik und der Iberischen Halbinsel werden auf der Ruhrfestspielbühne zu wahren Neuentdeckungen.
 
Doch auch bedeutsame Autoren wie Samuel Beckett, Fernando Arrabal oder James Joyce wirken im literarischen Kosmos wie schöpferische Inseln – mit ihren ganz eigenen Sprachen und Weltentwürfen. Zum Motto passend gibt es zum Auftakt der Ruhrfestspiele Shakespeares Stück „Der Sturm“. Erneut kommen renommierte Bühnen aus dem Ausland. kommt So reisen das Abbey Theatre und das Gate Theatre aus Irland an, aus Japan kommt das Tokyo Metropolitan Theatre.
Herausragende zeitgenössische Autoren wie Owen McCafferty, Dennis Kelly und Florian Zeller sowie bekannte Schauspieler von internationalem Renommee wie etwa Isabelle Huppert, Charlotte Rampling und Barry McGovern treten bei den Ruhrfestspielen in diesem Jahr auf. Die 1946/47 gegründeten Ruhrfestspiele Recklinghausen sind das älteste und zugleich eines der größten und renommiertesten Theaterfestivals Europas.
 
 
 
Der Kinderbuchautor und Illustrator Erwin Moser wird 60 Jahre
 
Seine Heimatgemeinde Gols richtet für den Autor ein eigenes Museum ein
 
Düsseldorf - Der Kinderbuchautor und Illustrator Erwin Moser wurde am vergangenen Donnerstag 60 Jahre alt. Der aus Gols stammende Autor wurde dazu von seiner Heimatgemeinde eingeladen in den Räumen des Wein-Kultur-Hauses ein eigenes Erwin Moser Museum einzurichten, teilte eine Sprecherin des Verlags Beltz & Gelberg mit, in dem viele seiner reizvollen Kinder- und Jugendbücher erschienen sind. In dem Museum sollen Illustrationen, Manuskripte, Skizzen sowie Aquarelle und Federzeichnungen von burgenländischen Landschaften und Stillleben präsentiert werden.
Moser erzählt Geschichten, in denen es eigenartig zugeht. Dinge, die man sonst nicht beachtet, bekommen darin ein Eigenleben. Steine reden oder fliegen davon, Tiere, die sonst ehr aufeinander losgehen, sprechen miteinander, Katzen werden von Mäusen gerettet und die unterschiedlichsten Tiere unternehmen gemeinsam abenteuerliche Reisen. Was den im deutschsprachigen Raum zu den bekanntesten Autoren und Illustratoren zählenden Moser auszeichnet, ist nicht zuletzt das, das sich Fantasie und Wirklichkeit in seinen Büchern und Geschichten zu einer märchenhaften Realität vermischen.
Die Ideen für seine Fabeln und Figuren, seine Tiere und Menschen schöpft der 1954 in Wien geborene, in Gols aufgewachsene Moser aus den eigenen Erlebnissen seiner Kindheit. Er wuchs in einem kleinen Weinort im österreichischen Burgenland auf. Nach einer Schriftsetzerlehre begann er aber schon bald, als freier Autor zu arbeiten. „Jenseits der großen Sümpfe“ hieß sein erstes bei Beltz & Gelberg erschienene Buch, das sofort ein großer Erfolg wurde, dem zahlreiche weitere folgen sollten.
Für sein über 100 Bücher umfassendes Werk, das in insgesamt 19 Sprachen übersetzt wurde, erhielt Moser viele Preise. 2002 erkrankte der Autor an ALS. Inzwischen kann er nach Angaben des Verlags nicht mehr arbeiten und sprechen. Auch neue Bücher wird er leider nicht mehr publizieren. Seinen Geburtstag wird er im kleinen Kreis mit seinen Freunden feiern und am Nachmittag erhält er vom Bürgermeister „Das goldene Verdienstzeichen für besondere Leistungen der Marktgemeinde Gols. Der Verlag Beltz & Gelberg bringt anläßlich des runden Geburtstags die Moser-Klassiker “Großvaters Geschichten“ und „Jenseits der großen Sümpfe“ in einer Neuauflage heraus.
 
 
16 Kommunen bei Jüdischen Kulturtagen im Rheinland 2015 dabei
 
Aachen - Die Jüdischen Kulturtage im Rheinland werden im kommenden Jahr vom 22. Februar bis zum 22. März unter dem Motto „angekommen - jüdisches (er)leben“ stattfinden. Nach Angaben einer Sprecherin der Stadt Aachen vom Donnerstag sollen wieder die zeitgenössische gegenwärtige jüdische Kunst und Kultur gefeiert werden. 2015 beteiligen sich insgesamt 16 Kommunen und Institutionen aus dem Rheinland. Die Stadt Aachen ist zum vierten Mal unter Federführung und Koordination des Kulturbetriebs der Stadt dabei. Wie bereits in den vergangenen Jahren wird der Fokus der Jüdischen Kulturtage auf heutigen Ausdrucksformen liegen, die ganz dem Leben zugewandt sind, ohne jedoch die Vergangenheit zu vergessen.
 
 
Stücke-Wettbewerb „Reif für die Bühne“ für Seniorentheater ausgeschrieben
 
Remscheid - Unter dem Titel „Reif für die Bühne“ lobt das Kompetenzzentrum für Kultur und Bildung im Alter in Remscheid in Zusammenarbeit mit dem Forum Freies Theater (FFT) Düsseldorf zum dritten Mal einen Stücke-Wettbewerb für Autorinnen und erstmals auch für Autoren aus. Das Besondere an diesem Wettbewerb bleibt seine Ausrichtung, die Stücke sollen für Seniorentheatergruppen spielbar sein, hieß es am Donnerstag in einer Mitteilung des Kompetenzzentrums. Mit dem Wettbewerb sollen Dramatikerinnen und Dramatiker angeregt werden, Stücke für Seniorentheater zu schreiben.
Die Spielfreude vieler Seniorentheatergruppen wird häufig durch den Mangel an geeigneten literarischen Vorlagen gebremst. Viele Stücke beinhalten unüberbrückbare Schwierigkeiten für Amateurtheater, was die Textlänge, die Dialoge oder auch die geringe Anzahl an (weiblichen) Rollen anbelangt. Der Wettbewerb hat keine thematischen Vorgaben. „Reif für die Bühne“ will dazu anregen, auch Themen zu bearbeiten, die nicht ausschließlich die Lebenswelt älterer Menschen in den Mittelpunkt stellen.
Die Ausschreibung wendet sich an professionelle Autoren, die in NRW geboren sind, dort arbeiten oder leben. Es gibt keine Altersbegrenzung. Die Stücke sind bis zum 15. Mai beim Kompetenzzentrum für Kultur und Bildung im Alter einzureichen. Aus den Einsendungen wird eine Fachjury ein Stück auswählen, das mit einem Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro ausgezeichnet wird. Die Aufführung des prämierten Stückes durch ein Seniorentheaterensemble aus NRW ist für 2015 geplant.
Begleitende Unterstützung für potentielle Wettbewerbsteilnehmerinnen und -teilnehmer bietet das Seminar Schreibt uns was zum Spielen! Szenisches Schreiben für Ensembles mit Älteren, das unter der Leitung des Theatermachers und -autors Erpho Bell am 14. März in der Fabrik Heeder in Krefeld stattfindet.
 
Bewerbungsunterlagen und Teilnahmebedingungen sind im Internet unter www.theatergold.de erhältlich.
 
Redaktion: Frank Becker