Rhein und wahr

Aus dem Tagebuch

von Erwin Grosche

Foto © Frank Becker
Unangenehme Momente
...und dann doch ein Hoffnungsschimmer

14. März: Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, da bohrte man vor der Ampel in der Nase. Heute nützt man die Rotphase, um schon mal die 22stellige IBAN Zahl in eine Überweisung zu schreiben. Was ist eigentlich ekliger?
 
15. März: Nieheimer Roller: Ich wußte doch nicht, daß man nach dem „Nase zuhalten“ nicht mehr summen kann. Natürlich war ich überrascht, als er den alten Nieheimer Roller-Käse auspackte und ich mir die Nase zuhalten mußte. Daß er mir dann als Wette vorschlug, daß ich es nicht schaffen würde, drei bekannte Volkslieder nachzusummen, war pure Gemeinheit. Kein Wunder, daß ich die Wette verlor und dafür den ganzen Nieheimer Roller essen mußte.
 
17. März: Heimat: Der linke Fuß schlüpfte in den rechten Schlappen und fühlte sich dort gar nicht wohl. „Dieser Platz ist nichts für mich“, sagte er. „Ein Zuhause stelle ich mir anders vor.“
 
20. März: Flaschenpost: „Wer dies mal liest, soll glücklich sein, daß es die Liebe gibt. Zusammen ist nicht nie allein, wer liebt, wird auch geliebt.“

22. März: Anfang eines Hoffnungsvollen Liedes: Was sagt mehr als tausend Worte/Vielleicht nur drei Stückchen Torte und gehaucht „Ich liebe dich“. 



© 2014 Erwin Grosche für die Musenblätter
Redaktion: Frank Becker