Carl Biebighäuser - Ein edler Räuber

Neues Hörbuch von Olaf Reitz

Präsentation am 9. Dezember in Wuppertal

Der Wuppertaler Theatermacher, Sprecher und Schauspieler Olaf Reitz stellt sein neues Hörbuchprojekt vor

Carl Biebighäuser - Ein edler Räuber

Olaf Reitz hat sich im Wuppertaler Stadtarchiv durch die Zeitungen der Jahre 1873/74 gelesen und die Geschichte des Räuberhauptmanns Carl Biebighäuser recherchiert. Herausgekommen ist ein Feature über den legendären - aber fast vergessenen - Volkshelden des frühindustriellen Wuppertals.

Gemeinsam mit Tim Buktu wurden die Aufnahmen in der Manufaktur realisiert und so führt Caroline Keufen durch die Geschichte und Paul Decker (Striekspöen) gibt dem Biebighäuser seine authentische Stimme.

Aber nicht nur das: Für dieses Hörbuchprojekt konnte Reitz eine schlagkräftige Bande gewinnen, die seinesgleichen sucht: Vom Wuppertaler OB, über den Kämmerer bis zum Geschäftsführer der Sparkasse, vom Gewerkschaftschef bis zum Sozialdezernenten: alle liehen einem der 20 Angeklagten ihre Stimme.

Präsentation & VÖ:
09. Dezember 2007 | 18 Uhr
im: ORT e.V. | Luisenstrasse 116  | 42103 Wuppertal


In den 1870er Jahren treibt der gelernte Färber Carl Biebighäuser sein Unwesen im Tal der Wupper. Von Elberfeld bis Barmen, zwischen Schwelm, Neviges und Altena gilt er als „Robin Hood“ oder „Schinderhannes“ des Bergischen Landes, und ist der „Star“ seiner Zeit.
In der Nacht des 30. März 1874 wird Biebighäuser durch Verrat in einer Höhle am Mirker Busch überrascht und verhaftet.


Carl Biebighäuser

Der durch zahllose Tumulte gestörte mehrtägige Prozess endete erst nach der Räumung des Gerichtsgebäudes und der angrenzenden Strassen am 29. Juli 1874 um 2 Uhr nachts.
Doch „Wuppertaler hängen keinen, sie hätten ihn denn.“ Nur zwölf Tage später gelingt Biebighäuser die Flucht. Postwendend schreibt er der Barmer Zeitung und diese veröffentlicht prompt sein Schmähgedicht. Der Elberfelder Born Verlag gibt sogar einen Epos über „den argen Bösewicht“ heraus.
Schließlich wird Biebighäuser mit seiner Bande bei einem seiner zahlreichen Wirtshausbesuche erkannt und erneut verhaftet und endgültig für zehn Jahre eingesperrt.
Nach langen Jahren im Gefängnis und der Rückkehr ins Tal macht Biebighäuser mit einem Streifenpolizisten bekanntschaft, pikanterweise in einem „Etablissement“ An der Fuhr, dem heutigen Islandufer. Das führt zur erneuten Verhaftung Biebighäusers. Er gilt als nicht mehr resozialisierbar und wird nach Amerika abgeschoben. Kurze Zeit später aber ist Carl Biebighäuser wieder da. Er behauptet, sie hätten ihn in Amerika gar nicht erst einreisen lassen und ihn direkt wieder zurückgeschickt: „En Amerika hatten se schleite Völker genoch, do konnten se meck nit bruken“.
Wieder im Wuppertal eröffnet Biebighäuser in der Parlamentsstrasse 7 eine Gemüsehandlung, die er dann bis zum Ende seiner Tage betreibt.

Sprecher:
Erzählung: Caroline Keufen
Carl Biebighäuser: Paul Decker
Quellen: Olaf Reitz
Krippendorf: Reinhard Schiele

Angeklagte:
Lorenz Bahr (Bürgermeister der Stadt Wuppertal),
Dörte Bald (Heckinghausen)
Uwe Becker (ITALIEN),
Dietmar Bell (ver.di-Geschäftsführer des Bezirks Wuppertal-Niederberg),
Hans-Joachim de Bruyn-Ouboter (Bergischer Ring)
Andreas Feicht (Vorstandsvorsitzender der WSW AG),
Dr. Gerhard Finckh (Direktor des Von der Heydt-Museum Wuppertal),
Herbert Heck (Stellvertr. Geschäftsführer der Stadthalle Wuppertal),
Monika Heigermoser (Leiterin des Kulturbüros der Stadt Wuppertal),
Heinz Th. Jüchter (ehm. Kulturdezernent der Stadt Wuppertal),
Peter Jung (Oberbürgermeister der Stadt Wuppertal),
Ursula Kraus (ehem. Oberbürgermeisterin der Stadt Wuppertal),
Hans Kremendahl (ehem. Oberbürgermeister der Stadt Wuppertal),
Dr. Stefan Kühn (Sozialdezernent der Stadt Wuppertal),
Petra Lückerath (Geschäftsführerin „die börse“ Wuppertal),
Birgit Pardun (Orangsch),
Enno Schaarwächter (Geschäftsführer der Wuppertaler Bühnen),
Dr. Johannes Slawig (Stadtdirektor/Kämmerer der Stadt Wuppertal),
Peter H. Vaupel (Vorstandsvorsitzender der Wuppertaler Stadtsparkasse),
Gerd Peter Zielezinski (Fraktionsvorsitzender im Rat der Stadt Wuppertal für Die Linke),

Danke an (und für):
Gunnar Bäldle (Biebighäusers Fotorestaurierung), Hans-Joachim de Bruyn-Ouboter(Beratung und Zuspruch), Dietmar Bell (Kommunikator), Michael Knieriem (Negativ Biebighäusers / Historisches Zentrum Wuppertal), Stadtarchiv Wuppertal (Staub der Geschichte), Dirk Raulf (Wein und Gesang)


Olaf Reitz

Eine Produktion von:
Tim Buktu & Olaf Reitz
Text: Olaf Reitz
Musik: Tim Buktu
Aufnahmen und Mischung:
Tim Buktu @ Manufaktur Media GmbH, Wuppertal
Mobile Aufnahmen der ‚Angeklagten’: Olaf Reitz

Weitere Informationen unter:  www.bergischegeister.de