Aktuelles aus der Kultur - heute: Ausstellungen

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 
Thema heute: Ausstellungen



Ägyptisches Museum präsentiert Tierdarstellungen aus vier Jahrtausenden
 
Bonn - Tierdarstellungen von der Antike bis zur Moderne präsentiert das Ägyptische Museum der Universität Bonn bis zum 28. September. Die Schau zeigt das Tier als zahme, heimische Kreatur, aber auch als wildes exotisches Lebewesen sowie als Nutztier und Nahrungsmittel, hieß es zum Auftakt der Ausstellung. Auch die Rollen als Freund oder Feind des Menschen, als Fabel- oder Mischwesen oder auch als Prestige- und Statussymbol werden thematisiert. Nach Angaben der Ausstellungmacher prägten Tiere auch die Entwicklung der Schrift.
Etwa ein Viertel der ägyptischen Schriftzeichen bilde Tiere ab, womit der Anteil höher ist als für die "Menschenzeichen". Reliefs und Sargbrettfragmente belegten in der Ausstellung den engen Zusammenhang von Tiersymbolen und Schrift. Das Ägyptische Museum beheimatet nach eigenen Angaben mit rund 3.000 Objekten aus dem alten Ägypten eine der größten Wissenschaftlichen Sammlungen ägyptischer Altertümer im Rheinland. Die Exponate stammen aus der Sammlung Preuß, die als eine der umfangreichsten und angesehensten Privatsammlungen antiker Kunst in Deutschland gilt
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 13 bis 17 Uhr und samstags/sonntags von 13 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Grafiken von Edouard Manet im Saarlandmuseum
 
Saarbrücken - Das Saarlandmuseum in Saarbrücken zeigt seit Samstag 30 Grafiken des Künstlers Edouard Manet. Unter den Exponaten des Künstlers (1832-1883) sind Bildnisse von Berthe Morisot und Charles Baudelaire sowie Nachschöpfungen seiner berühmten Gemälde, wie das der Olympia oder des spanischen Sängers, teilte eine Sprecherin des Museums am Donnerstag mit. Manet schuf ab 1860 etwa 90 druckgrafische Einzelblätter sowie zahlreiche Illustrationsfolgen zu den Gedichten von Charles Gros, Stéphane Mallarmé und Edgar Allen Poe. Auch seine letzte Radierung mit dem Titel "Jeanne" (Der Frühling) ist Teil der bis zum 12. Oktober geplanten Ausstellung.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr und mittwochs von 10 bis 22 Uhr geöffnet.
 
 
Arp-Museum zeigt den menschlichen Körper zwischen Lust und Schmerz
 
Ausstellung "Leibhaftig" läuft seit Samstag bis zum 25. Januar kommenden Jahresgeplant

Remagen - "Leibhaftig. Der menschliche Körper zwischen Lust und Schmerz" ist der Titel einer Ausstellung, die seit Samstag im Arp-Museum in Remagen zu sehen ist. Anlaß für die bis zum 25. Januar kommenden Jahres geplante Schau ist der Ausbruch des ersten Weltkrieges vor 100 Jahren. Die Ausstellung macht diese erste globale Katastrophe nicht im großen Schlachten-Panorama, sondern mit Blick auf den Menschen selbst erfahrbar, hieß es zum Start. 
Rund 50 hochkarätige Skulpturen und Gemälde der "Sammlung Rau für UNICEF" ergänzt durch Leihgaben internationaler Sammlungen und ausgewählte zeitgenössische Positionen, vergegenwärtigen Täter und Opfer, Leid und Qual im Kreislauf der Gewalt der letzten 500 Jahre, so die Aussteller. Im gemarterten Leib, im körperlichen Schmerz Christi und der Heiligen bekommt das Leiden Gestalt, wird "leibhaftig" und erhält dadurch berührend menschliche Dimensionen.
Als Akt zieht er in Gestalt antiker athletischer Heroen wie Herkules in den Kampf. Nacht, nur mit der Keule bewaffnet, bezwingt er seine Feinde. Aktiv stellen auch alttestamentarische Helden wie Judith und David ihren Körper zur Schau. Doch halten sie sich bedeckter und erringen ihre Siege mit Klugheit und Anmut. In Christus und den Heiligen verkörpert sich dagegen der passive Held, der in seiner mutigen Opferbereitschaft Vorbild ist. Klaglos ertragen sie Kreuz und Folter und geben den Menschen Kraft, ihr Leid zu erdulden. "Ihr irdischer Leib ist ihnen nur Hülle, die sie mit dem Tod abstreifen, ums ins jenseitige Himmelreich einzugehen", hieß es zum Auftakt der Ausstellung.
Doch in ihren Knochen, den Reliquien, bleiben sie im Diesseits gegenwärtig. Die in ihnen verbliebene Kraft vermag sogar andere zu heilen. Aufklärung und anatomische Wissenschaft rücken mehr und mehr den säkularisierten Körper in die Öffentlichkeit. Und die Kunst des 19. Jahrhunderts feiert die Lust am Körper. Die Ausstellung ist Teil des Themenjahres "Menschliche Dimensionen" des Arp Museums im laufenden Jahr.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung "Im Fußballhimmel und auf Erden" im Museum für Klosterkultur
 
Schau über die Zusammenhänge von Fußball und Glauben eröffnet
 
Lichtenau/Paderborn - Unter dem Titel "Im Fußballhimmel und auf Erden" widmet sich das Museum Kloster Dalheim in Lichtenau bei Paderborn seit Samstag den vielfältigen Begegnungen von Fußball und Religion. Im Jahr der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien wolle man den Kult um den "heiligen Rasen" ergründen, hieß es zum Auftakt der bis zum 14. September geplanten Schau. Dabei gehe es auch "um den Fußball als Ersatzreligion", so die Veranstalter weiter. 
Um eine Vitrine mit "Reliquien des Wunders von Bern", des deutschen WM-Siegs gegen Ungarn 1954, reihen sich Trikots, Schals, Vereinskutten sowie Wimpel und Pokale. Auch ein Original-Autogramm des ehemaligen argentinischen Fußballprofis Diego Maradona, der sich einst selbst als "Hand Gottes" bezeichnete, und der dazugehörige Maradona-Altar sind zu sehen. Präsentiert werden Devotionalien und Souvenirs aus mehr als 100 Jahren internationaler Fußballgeschichte und Fankultur. Neben dem "Glückspullover" von Fußball-Bundestrainer Jogi Löw sind auch Voodoo-Figuren aus Westafrika unter den Exponaten.
"Die Ausstellung zeigt die Verbindungen von Kick und Kult, aber auch was sie trennt. Dabei stellt sie auch die Frage, ob die letzte Wahrheit wirklich auf em Platz liegen kann", erklärte Kurator Ingo Grabowsky zur Idee der Schau. Thematisch geht es um die Ähnlichkeiten von Ritualen, Reliquien und Wallfahrten - ob die Gläubigen nach Santiago de Compostela in Galicien oder die Fußballfans ins heimische Stadion - so Grabowsky weiter. 
Dabei lernen Besucher die Zusammenhänge von Fußball, Glaube und Kirche kennen, etwa daß die Dortmunder Borussia ihren Ursprung in einer katholischen Jugendgruppe hat oder daß die Bundesliga-Clubs Schalke 04 und Eintracht Frankfurt eigene Stadionkapellen eingerichtet haben. Vielen Spielern sei es zudem wichtig, auf dem Spielfeld offen ihren Glauben zu bekennen, so die Aussteller.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellungen mit Werken von Goya und Picasso in Münster
 
Die Schau zu Francisco de Goya findet anlässlich des 200jährigen Jubiläums des spanischen Unabhängigkeitstages statt
 
Münster - Das Picasso-Museum in Münster zeigt seit Samstag zwei Ausstellungen zum Werk der weltberühmten spanischen Künster Francisco de Goya und Pablo Picasso. Das Werk von Goya (1746-1828) Werk gelte aufgrund seiner Radikalität als Vorbote der Moderne, hieß es zum Start der bis zum 17. August geplanten Schau unter dem Titel "Dunkle Materie". Goya schildert insbesondere in seinen grafischen Zyklen "Los Caprichos" und "Die Schrecken des Krieges" in ästhetisch drastischer Art und Weise die Missstände seiner Zeit, so die Aussteller.
Seien es die Verheerungen der Napoleonischen Kriege oder auch das Wiedererstarken der Inquisition – Goya bannte die existentiellen Erfahrungen seiner Epoche in atemberaubenden Bildschöpfungen. Anlässlich des 200 jährigen Jubiläums des spanischen Unabhängigkeitskrieges veranstaltet das Kunstmuseum Pablo Picasso Münster eine große Sonderausstellung mit Grafiken des "Propheten der Moderne".
Parallel dazu ist die Schau "Mediterane Gefilde" zu sehen, die Arbeiten des Malers, Grafikers und Bildhauers Pablo Picasso (1881-1973) zeigt. Kein anderer Künstler war nach Angaben des Museums auch in seinen Ferien so produktiv, wie Picasso. In den Sommermonaten der 1920er Jahre, die er regelmäßig in Südfrankreich verbrachte, wurden Badende zu seinem bevorzugten Motiv. Ab den 1940er Jahren verlegte der spanische Ausnahmekünstler endgültig seinen Lebensmittelpunkt in und um die Städte Antibes und Cannes, in denen sowohl neue künstlerische Techniken als auch vermehrt mythologische Sujets Einzug in sein Werk halten.
Zu sehen sind neben Lithografien und Linolschnitten auch Fotografien von David Douglas Duncan (Fotografien aus der diesjährigen Schenkung des Fotografen an das Museum werden erstmals gezeigt), Irving Penn und Lucien Clergue.
 
Die Ausstellung ist täglich von 10 bis 18 Uhr, freitags bis 20 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung mit Werken von Georg Opdenberg in Krefeld eröffnet
 
Krefeld - Unter dem Titel "Memento Mori - auch ein Totentanz" zeigt das Krefelder Museum Burg Linn seit Sonntag eine Ausstellung mit Arbeiten des Künstlers Georg Opdenberg. Der 1950 geborene Künstler lernte nach seinem Ingenieurstudium in Essen von 1979 bis 1981 an der Werkkunstschule Krefeld. Die bis zum 20. Juli geplante Schau zeigt rund 30 Bilder und Installationen des gebürtigen Krefelder Künstlers.
Die Exponate stammen aus der Zeit der 1970er-Jahre bis heute. "Die Darstellung des Totentanzes ist ein historisches Thema, das bis ins Mittelalter zurückreicht", sagte Museumschef Christoph Reichmann bei der Eröffnung der Ausstellung. Im 14. Jahrhundert raffte die "Pest" ein Drittel der Bevölkerung in Europa dahin. Diese und andere Seuchen machten keinen Standesunterschied. 
Opdenberg beschäftigt sich seit mehreren Jahrzehnten mit diesem Thema. Während seiner Arbeit als Landvermesser stieß er im freien Feld immer wieder auf Tierschädel. Eine Art "Memento Mori", gedenke, daß du sterblich bist, seien solche Funde für ihn gewesen, die er dann als Vorlage für Holzschnitte genommen habe, so der Künstler. Für seine Holzschnittdrucke verwendet er gerne leere Seiten, die er aus alten Büchern heraustrennt. Neben Papier ist es vor allen Dingen der Werkstoff Holz, den er verwendet.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Internet: www.krefeld.de
 
 
Ausstellung "Keramische Räume" in Leverkusen
 
Museum Morsbroich widmet die Schau dem Werk des argentinisch-italienischen Bildhauer Lucio Fontana
 
Leverkusen - "Keramische Räume" ist der Titel einer Ausstellung, die seit Sonntag im Leverkusener Museum Morsbroich zu sehen ist. Die bis zum 31. August geplante Schau ist dem Werk des argentinisch-italienischen Bildhauer Lucio Fontana und seinem Einfluss auf die Kunst der Gegenwart gewidmet. Mit seinen durchlöcherten und aufgeschlitzten Leinwänden habe Fontana (1899-1968) seit den späten 1940er Jahren die Kunstgeschichte revolutioniert und das zweidimensionale Bild systematisch in die Tiefe des Raums geöffnet, so Ausstellungskurator Markus Heinzelmann zum Start der Schau.
Im Museum Morsbroich fand im Jahr 1962 die erste Retrospektive von Fontanas Werk statt. Nun stehen in der aktuellen Ausstellung seine wegweisenden keramischen Werke im Fokus. Auf deren Raumkonzepte beziehen sich seit den frühen 1980er Jahren intensiv und auf je unterschiedliche Weise die Künstler Norbert Prangenberg, Thomas Schütte, Rosemarie Trockel und Markus Karstieß. Fontana verwendete für seine Kunst Glasscherben, Metallfolien, Leinwand, Pappmaché und Keramik gleichberechtigt nebeneinander.
Er schuf barocke Schlachtenbilder in Ton, Medusenhäupter und Kreuzigungen genauso wie monumentale Wandreliefs, hieß es im Vorfeld der Ausstellung weiter. In den späten 1950er Jahren Fontana auch die ZERO-Künstler Otto Piene, Heinz Mack und Günther Uecker inspiriert. Schütte, Trockel und Karstieß haben speziell für die Leverkusener Schau eine Reihe neuer Werke erarbeitet, während gleichzeitig das Museum aus dem Nachlass von Prangenberg (1949-2012) eine umfangreiche Auswahl bisher noch nicht dokumentierter Arbeiten treffen konnte.
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr, donnerstags von 11 bis 21 Uhr geöffnet.
 
 
Ruhr Museum Essen zeigt Chargesheimer-Ausstellung "Die Entdeckung des Ruhrgebiets"
 
Die Schau ist bis zum 18. Januar nächsten Jahres geplant

Essen (idr). Für Fotoliebhaber und Ruhrgebietsinteressierte ist am Sonntag im Ruhr-Museum Essen die Ausstellung "Chargesheimer. Die Entdeckung des Ruhrgebiets" eröffnet worden. Die bis zum 18. Januar kommenden Jahres geplante Schau zeigt Klassiker der Revierfotografie. Sie präsentiert die Reise des Kölner Fotografen Chargesheimer gemeinsam mit dem Schriftsteller Heinrich Böll durch das "schwarze" Revier von 1957 mit teilweise noch nie zuvor öffentlich gezeigten Aufnahmen, hieß es vor dem Start der Ausstellung.
"Das Ruhrgebiet ist noch nicht entdeckt worden", so die ersten Worte des Einleitungstextes von Böll zu dem Bildband "Im Ruhrgebiet", den er zusammen mit dem Fotografen herausgegeben hatte. Damals hatte die Region von Kohle und Stahl gerade ihren industriellen Höhepunkt erreicht. Die Schau geht weit über den Bildband von 1958 hinaus, hieß es zum Auftakt der Ausstellung, bei der rund 250 Fotografien als Reprints mit den stilprägenden Bildbänden konfrontiert werden, die seit dem Chargesheimer-Band in den vergangenen 50 Jahren zum Ruhrgebiet entstanden sind.
Der Fotograf hatte mit seiner Arbeit in der Folge eine ganze Schule von Bildreportagen und Fotoprojekten zum Ruhrgebiet inspiriert, so die Aussteller. So ist es nicht verwunderlich, daß auch Fotografien zu sehen sind, die das grüne, das "moderne" Ruhrgebiet zeigten. Als Böll zusammen mit Chargesheimer das Revier bereiste, wurden alleine diesem Jahr 1957 rund 120 Millionen Tonnen Kohle gefördert.
Die Aufnahmen zeigen unter anderem die damalige "Gesichtslosigkeit" der Städte und die Dominanz der schweren Männerarbeit. 1957 war zugleich der Wendepunkt für das Ruhrgebiet. Im Herbst dieses Jahres begann die Kohlekrise - und damit auch der Strukturwandel des Reviers, der bis heute nicht abgeschlossen ist und dessen Folgen nach wie vor für zahlreiche aktuelle Probleme der Region mitverantwortlich sind. 
 
Die Ausstellung ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
 

Ausstellung "Biber sucht Kunst" im NRW-Umweltministerium eröffnet
 
Düsseldorf - Im nordrhein-westfälischen Umweltministerium in Düsseldorf ist am Mittwoch die Ausstellung "Biber sucht Kunst" eröffnet worden. Die bis zum 18. Juni geplante Schau ist Resultat des gleichnamigen Kunstwettbewerbs, an dem sich rund 100 Schulen in verschiedenen Kategorien beteiligt hatten. Die Schülerinnen und Schüler hatten sich dabei mit dem Zusammenleben von Mensch und Biber auseinandergesetzt. Staatssekretär Horst Becker vom Umweltministerium betonte bei der Eröffnung der Ausstellung, der Weg "mittels Kunst sich ein Bild vom Lebensraum des erfolgreichen Burgenbauers zu machen, schafft auf kreativem Wege eine greifbare Sensibilität für den gefährdeten Lebensraum einer gefährdeten Tierart in Nordrhein-Westfalen."
Auf den Weg gebracht wurde der Kunstwettbewerb von der Biologischen Station Düren im Rahmen des Projekts "Netzwerk-Naturerlebnis Biber in der Nordeifel“. Ein Baustein des Projektes ist die Kunstausstellung, durch die der Burgenbauer und seine Werke erlebbar gemacht werden. Neben der Kunstausstellung wurden im Rahmen des Projektes auch Biberpfade und –spielplätze angelegt, Schulstunden zum Thema Biber angeboten und weitere Öffentlichkeitsmaßnahmen durchgeführt. Der Biber hat in der Nordeifel und speziell im Kreis Düren mit rund 250 von 500 Bibern in ganz NRW seinen Verbreitungsschwerpunkt – Tendenz steigend, hieß es beim Start der Ausstellung. Nachdem der Biber im 19. Jahrhundert durch menschliche Verfolgung ausgerottet wurde, haben Aussetzungsprojekte ab 1981 in der Eifel und später am Niederrhein zu einer erfolgreichen Wiedereinbürgerung der Art geführt.
 
Die Ausstellung ist zu den normalen Öffnungszeiten des Ministeriums zu sehen.
 
 
August-Macke-Haus in Bonn zeigt Aquarelle und Zeichnungen von Hermann Hesse
 
Der Schriftsteller fand im Alter von 39 Jahren auch Zugang zu bildnerischer Tätigkeit
 
Bonn - "Mit Feder und Farbe" ist der Titel einer Ausstellung im August-Macke-Haus in Bonn, die am Mittwoch eröffnet wurde. Die bis zum 14.
September geplante Schau zeigt Aquarelle und Zeichnungen, Skizzenbücher, illustrierte Gedichte und Ölgemälde von Hermann Hesse. Der Schriftsteller (1877-1962) fand nach Angaben des Museums im Alter von 39 Jahren - mitten im Ersten Weltkrieg - Zugang auch zu bildnerischer Tätigkeit. Das Malen und Zeichnen war ihm nach seinen eigenen Worten ein "Ausweg, um auch in bittersten Zeiten das Leben ertragen zu können" und auch, um Distanz von der Literatur zu gewinnen.
Hesses Aquarelle sind klein, hell und farbig und dabei sehr frei der Natur gegenüber. Vor allem Dörfer, Wälder, Seen und Berge seiner Tessiner Wahlheimat hat er gemalt. Von manchen seiner Malausflüge haben sich zusammenhängende Bilderfolgen und Aquarellalben erhalten. Ab 1919 ist es vor allem die Tessiner Landschaft, seine neue und letzte Heimat, die er abbildet. Doch sind es keine vermeintlich oberflächlichen Ansichten, die Hesse darstellt. Durch das Malen gelingt es ihm, Schreibkrisen und Selbstzweifel zu überwinden und Freude am Leben zu gewinnen, betonten die Aussteller vor dem Start der Schau.
Aus vielen seiner Bilder spricht die Sehnsucht nach Harmonie und Glück. Aber auch Einsamkeit und Leid lassen sich an den Werken ablesen: Ein toter Baum, allein in der Landschaft stehend oder von Mauern umschlossen, abweisende Häuser ohne Fenster, Berggipfel in unerreichbarer Ferne. Selbst strahlende Landschaften spiegeln die Licht- und Schattenseiten des Lebens sowie die Vergänglichkeit des Irdischen wider. Der ältere, ruhigere Hesse widmet sich mit Genuss einer Tätigkeit, die er von Anbeginn seines Malerdaseins ausübte; er illustriert Briefe und Gedichthandschriften, von denen die Bonner Ausstellung auch einige präsentiert.
Die zu großen Teilen erstmals öffentlich präsentierten Werke stammen überwiegend aus dem Nachlass von Heiner Hesse (1909–2003), dem mittleren der drei Hesse-Söhne. Die Ausstellung wurde vom Kunsthaus Stade in Kooperation mit dem Museum Hermann Hesse Montagnola konzipiert. 
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 14.30 bis 18 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
 
Redaktion: Frank Becker