Rhein und wahr

Aus dem Tagebuch

von Erwin Grosche

Foto © Frank Becker
Ziemlich verrückt...

13. Juli: Der Verrückte sah mich nicht gerne, weil er wußte, daß ich wußte, daß er gar nicht ganz so verrückt War. Daß er manchmal sogar seinen Zustand bewußt ausnutzte. 
 
16. Juli: Die Expertenrunde War sich einig: „Die Universitäten in Deutschland können nur durch eine gezielte Förderung von Eliten zur internationalen Spitze aufschließen.“ Die wollen, daß wir alle so werden wie sie. 
 
18. Juli: Doktor Dicht schrie plötzlich: „Ich habe Ihren Hund mit einem Gewicht beschwert und ihn auf den Grund der Pader sinken lassen. Es tut mir leid, was ich Ihnen und Ihrer Familie angetan habe. Ich hoffe im Nachhinein, ich könnte alles wieder rückgängig machen, aber Purzel hatte mich damals so geärgert, daß ich nicht mehr wußte, was ich tat.“ Obwohl der Inhalt seiner Rede so traurig war, haben wir alle darüber lachen müssen, sogar die ehemaligen Besitzer von Purzel. Wir waren dabei aber trotzdem traurig, schon wegen der Kinder.   
 

 © 2014 Erwin Grosche für die Musenblätter