Mit viel Humor und italienischem Flair

Konzertsaison 2014/15 eröffnet mit Pianistin Enrica Ciccarelli

von Daniel Diekhans


Mit viel Humor und italienischem Flair
 
Wuppertaler Konzertsaison 2014/15 eröffnet
mit Pianistin Enrica Ciccarelli

Programm:
Wolfgang Amadeus Mozart, „Sinfonie Nr. 29 A-Dur“ - Nino Rota, „Concerto soirée für Klavier und Orchester“ - Felix Mendelssohn Batholdy, „Sinfonie Nr. 4 A-Dur“, „Italienische” genannt
 
Mitwirkende:
Enrica Ciccarelli, Klavier - Sinfonieorchester Wuppertal, Ltg. GMD Toshiyuki Kamioka
 
Je größer ein Komponist, desto größer sein Humor. Auch wenn diese Regel nicht allgemein gilt, so stimmt sie doch immer wieder. Freilich braucht es Musiker, die diesen Humor in ihrem Spiel auch zum Klingen bringen. Zum Glück haben Toshiyuki Kamioka und sein Sinfonieorchester Wuppertal das richtige Gespür für musikalische Scherze aller Art – und so geriet die Eröffnung der neuen Konzertsaison zu einem kurzweiligen Abend. Auf dem Programm stand – neben Sinfonien von Mozart und Mendelssohn – Nino Rotas „Concerto soirée“ für Klavier und Orchester. Solistin war die Italienerin Enrica Ciccarelli, deren Interpretation ebenfalls für Vergnügen sorgte.
Mozarts „Sinfonie Nr. 29“ bot impulsiv bewegte Klänge in den Ecksätzen und kammermusikalisch intime Mittelsätze. Beim „Andante“ hatte Kamioka die Lacher auf seiner Seite, indem er die Kontrabässe mit harschen Geräuschen auf das filigrane Spiel der hohen Geigen antworten ließ. Beim abschließenden „Allegro con spirito“ schienen die Streicher spontan auf die kleinste Bewegung des Dirigenten zu reagieren, was die Spannung noch steigerte. Auch bei Mendelssohns „Italienischer Sinfonie“ ging das Orchester frisch ans Werk. Auf den spritzigen Kopfsatz folgte ein getragenes „Andante“. Das Rondofinale, nach dem italienischen „Saltarello“-Tanz benannt, vollführte wahre Bocksprünge.
 
Wer Rotas „Concerto soirée“ hört, entdeckt Motive, die später in der Musik zu Fellinis Filmklassikern „La Strada“ und „8 1/2" wieder auftauchen. Gleichzeitig stellen die spieltechnischen Finessen für jeden Pianisten eine Herausforderung dar. Bei der einleitenden „Walzer-Fantasia“ ließ Enrica Ciccarelli ihren Flügel wie ein betagtes Barpiano klingen. Die über Kreuz gespielten Figuren meisterte sie mit Leichtigkeit. Der „Ballo Figurato“ entwickelte suggestive Kraft und erwies ganz nebenbei George Gershwins jazzigen Melodien die Ehre. Ein fast orientalisch anmutendes Thema wurde in der „Romanza“ vorgeführt, bevor die „Quadriglia“ und der „Can Can“ Ciccarelli noch einmal die Gelegenheit boten, Humor und Virtuosität auf höchstem Niveau miteinander zu verbinden.
 
Weitere Informationen unter: www.sinfonieorchester-wuppertal.de