Gemischtes Büffet für vier Tuben

Melton Tuba Quartett: „What A Wonderful World“

von Frank Becker

Appetitlich angerichtet –
gemischtes Büffet für vier Tuben

Die Tuba, im Orchester für die tiefen Klangfarben, in der Marschmusik, mit der sie eng verbunden ist, für den richtigen „Zack“ und in Bierzelten für das beschwingte Humptata zuständig, kann viel, viel mehr - soeben erneut glänzend bewiesen vom Melton Tuba Quartett. Das mit Musikern aus ganz Deutschland hochkarätig besetzte Ensemble präsentiert mit seinem neuen (vierten) Album „What Wonderful World“ eine Auswahl von 17 Titeln aus Klassik, Jazz, Pop und Latin zum Ruhme des mächtigen, wohlklingenden und überraschend vielseitigen archaischen Blasinstruments.

Von der Deutschen Oper am Rhein und den Duisburger Philharmonikern kommt Ulrich Haas, Heiko Triebener spielt bei der Bayerischen Staatsphilharmonie und den Bamberger Symphonikern, Jörg Wachsmuth, neu hinzugestoßen, ist Tubist der Dresdner Philharmonie und Hartmut Müller gehört dem Wuppertaler Sinfonieorchester an. Sie bilden das erste und einzige Tubaquartett in Deutschland, das fürwahr ein Klangkörper von bemerkenswertem und besonderem Ausdruck ist. Walzer und Bossa Nova, Samba und Tarantella, die behäbig wirkende Tuba hat kein Problem damit. Dmitri Schostakowitschs Walzer aus der Jazz-Suite Nr. 2 erklingt federleicht schwebend, Tschaikowskis Tanz der Rohrflöten aus dem Ballett „Der Nußknacker“ funktioniert auch mit den um einige Nummern größeren Blechen und wie für diese geschrieben jubiliert zirkusreif Julius Fučiks „Einzug der Gladiatoren“. Eine Komposition verdient besondere Beachtung, die „Samba de Mogán“ von Ingo Luis, Baßposaunist im Rundfunkorchester des WDR Köln, eigens für das Melton Tuba Quartett und sein neues Album geschrieben. Luis hat auch einige der vorzüglichen Arrangements besorgt.

Niccolo Paganinis venezianischer Karneval, der durch die Comedian Harmonists unsterblich gewordene kleine grüne Kaktus, A.C. Jobims Bossa „Desafinado“, Gioacchino Rossinis Wilhelm Tell-Ouvertüre, Georg Friedrich Händels Hallelujah oder das Titelstück „What A Wonderful World“ - alle werden mit Glanz und Gloria und so hinreißend präsentiert, daß man häufig auf die „Return“-Taste drückt, um das eine oder andere nicht zuletzt auch wegen der pfiffigen Ideen gleich nochmal zu hören. Dem Spiritual „Swing Low Sweet Chariot“ hat Ingo Luis ein jazziges Zentrum hinzu arrangiert und gibt dem getragenen Stück damit einen besonderen Reiz. Was soll ich noch viel erzählen. Besorgen sie sich das Album einfach. Lohnt sich.  
 
Melton Tuba Quartett – „What A Wonderful World“
© 2005 Diavolo Records Remscheid - Eine Produktion des Melton Tuba Quartetts
Ulrich Haas (Euphonium Melton 551, F-Tuba Melton 45 SLZ) - Jörg Wachsmuth (F-Tuba B&S 3100, Euphonium Melton 551) - Heiko Triebener (F-Tuba Melton 45 K Modell Triebener) - Hartmut Müller (BBb-Tuba 195/2 „Fafner“, F-Tuba B&S 3099/2)
 
Titel:
1. What a Wonderful World 2:28 - 2. La Danza Tarantella Neapolitana 2:39 - 3. Walzer aus der Jazz-Suite Nr. 3:43 - 4. Mein kleiner grüner Kaktus 2:38 - 5. The Carnival of Venice  7:50 - 6. Auburn is the Colour...  5:44 - 7. Seventeen Come Sunday  2:37 - 8. Campera aus den 3 Milongas  3:36 - 9. Desafinado  3:16 - 10. Samba de Mogán  3:34 - 11. Tuba Libre Funk  3:42 - 12. The Carol of the Angels  2:19 - 13. Tanz der Rohrflöten  1:57 - 14. Allegro aus der Ouvertüre zu Wilhelm  Tell  3:09 - 15. Hallelujah Chor  3:28 - 16. Einzug der Gladiatoren  2:38 - 17. Swing Low  3:07
Gesamtzeit: 47:27

Weitere Informationen unter: www.melton-tuba-quartett.de