Grenzgänge

Meeco - „Souvenirs Of Love“

von Steffi Engler

Grenzgänge
 
Wie auch schon zuvor ist Meecos Musik auf seinem neuen Album „Souvenirs of Love“ persönlich, erzählt (s)eine Geschichte(n): „In diesem Fall habe ich meine Erlebnisse der letzten zwei Jahre verarbeitet. Die Trennung einer langjährigen Beziehung, meinen Umzug von Paris nach Berlin und nun das Finden meiner großen Liebe. Die Lieder spiegeln Erinnerungen, Gedanken, Gefühle zu diesen Ereignissen“,  zitiert ihn der Pressetext seiner Agentur. Und weiter: „Stell dir vor, du hast zwanzig Jahre in derselben Wohnung gewohnt und ziehst um. Da hat sich vieles angesammelt. Beim Aufräumen fällt dir diese Kiste entgegen. Du wunderst dich, öffnest sie und findest: alte Postkarten, alte Liebesbriefe, Fotos, Kontaktbögen, Negative, was auch immer. Und mit einem Mal sind die Erinnerungen wieder da, du bist wieder dort. Das ist das Konzept dieses Albums.“
Weil diesmal die Grenzen zwischen R’n’B, Pop und Jazz fließend sind, haben wir ein wenig gezögert, dann aber beschlossen, „Souvenirs Of Love“ doch wieder auf unseren Jazz-Seiten zu präsentieren.  
 
Und Meeco hat für „Souvenirs Of Love“ wieder Musiker zusammengebracht, die zur Weltspitze gehören und teils auch bei vorhergegangenen Produktionen dabei waren – die Liste ist auch jetzt wieder illuster. Die Bassisten Buster Williams und Richard Bona, die Schlagzeuger Victor Lewis und Marcus Baylor (langjähriges Mitglied der Yellowjackets), die Trompeter Eddie Henderson und Wallace Roney, die Saxofonisten Vincent Herring, Kirk Whalum und Grammy-Gewinner Casey Benjamin, die Gitarren-Legende John Scofield, Cellist Jaques Morelenbaum, der Vibrafonist Stefon Harris, einer größten Jazz-Flötisten: Hubert Laws und der Pianist/ Organist Shedrick Mitchell sind ebenso dabei wie die Soulsängerinnen Yahzarah und Jean Baylor. Conscious-Rapper Talib Kweli ist beim fabelhaft arrangierten Hip-Hop-Titel „Times Have Changed“ (später im Remix noch mal als hochfein rhythmische Jazz-Nummer) zu hören, ebenso DJ Stylewarz, einer der bekanntesten  Hip-Hop DJs Deutschlands.
 
Drei Instrumentalversionen und zwei Remixe beschließen nach elf neuen Titeln das Album. „Die Songs wirken gesungen oder instrumental vollkommen unterschiedlich“, kommentiert Meeco. Bei „Paris at Night“ wird das besonders deutlich: wo die Vokal-Fassung mit Jean Baylor ganz klar dem Genre R’n’B gehört, ist die Instrumental-Version mit dem genialen Vibraphonisten Stefon Harris und Vincent Herring am Sopransaxophon ein musikalisches Denkmal für den poetischen Jazz. Die elektronische Pop-Nummer „Your Eyes“ wird im Instrumental schon durch das delikate Intro von Bassist Buster Williams, den traumhaften Einsatz von Hubert Laws´ Flöte und Lionel Loueke an der E-Gitarre zu einer Jazz-Traumreise. In „Time Has Changed“ läßt Trompeter Wallace Roney Erinnerungen an Miles Davis und Benny Bailey wach werden. Und Jean Baylor erweist den Mädels von Philadelphia, vor allem aber der unvergessenen Minnie Riperton Reverenz. Ein im reinsten Sinn bildschönes Booklet von 64 (!) Seiten mit vielen tollen, stimmungsvollen Fotos ist in das Digipack eingeheftet.
„Souvenirs Of Love“ ist ein Crossover von hoher Qualität und ein Album, das einen genußreichen Jazz-, R’n’B- und Kuschel-Abend garantiert.

Meeco - „Souvenirs Of Love“
© 2014 Challenge Records / Double Moon
 
Titel:
1. Souvenirs Of Love (feat. Mary Stallings narrator, Vincent Herring alto saxophone, Eric Reed piano, Buster Williams upright bass)
2. Make My Dreams Come True (feat. Yahzarah vocals, John Scofield electric guitar, Bryan Smith acoustic guitar, Shedrick Mitchell hammond organ, fender rhodes, Richard Bona electric bass, Victor Lewis drums)
3. Every Day (feat. Aaron Marcellus vocals, Jean Baylor vocals, Kirk Whalum tenor saxophone, Shedrick Mitchell hammond organ, fender rhodes, David "DJ" Ginyard electric bass, Marcus Baylor drums)
4. Times Have Changed (feat. Talib Kweli vocals, Wallace Roney trumpet, Vincent Herring alto saxophone, Shedrick Mitchell piano, hammond organ, Dezron Douglas upright bass, Victor Lewis drums, DJ Stylewarz scratches, FX)
5. If Only I Knew (feat. Jean Baylor vocals, Eddie Henderson trumpet, Shedrick Mitchell hammond organ, Eric Reed piano, Buster Williams upright bass, Victor Lewis drums)
6. Can´t Get You Out Of My Mind (feat. Aaron Marcellus vocals,  Yahzarah vocals, Ingrid Arthur vocals, Andy Roda vocals, Wanja Janeva vocals, Shedrick Mitchell electric guitar, Brad Allen Williams electric guitar, Bryan Smith electric Guitar, David "DJ" Ginyard electric bass, Jermaine Parrish drums, Alan Plummer percussion)
7. Paris At Night (feat. Jean Baylor vocals, Vincent Herring soprano saxophone, Stefon Harris vibraphone, Eric Reed piano, Buster Williams upright bass, Victor Lewis drums)
8. Your Eyes (feat. Casey Benjamin vocoder, Lionel Loueke electric guitar, harmonizer, Hubert Laws alto flute, Shedrick Mitchell fender rhodes, Eric Reed piano, Buster Williams upright bass, Bryan Smith sub bass, Rolo Rodriguez percussion, Victor Lewis drums)
9. Words Of Love (feat. Yahzarah vocals, John Scofield electric guitar, Shedrick Mitchell piano, hammond organ, Richard Bona electric bass, Victor Lewis drums)
10. For You (feat. Yahzarah vocals, Vincent Herring alto saxophone, Shedrick Mitchell piano, Dezron Douglas upright bass, Victor Lewis drums)
11. Farewell (feat. Hubert Laws alto flute, Eric Reed piano, Jaques Morelenbaum cello)
12. Paris At Night (Instrumental)
13. Your Eyes (Instrumental)
14. Times Have Changed (Instrumental)
15. If Only I Knew (Aiko Rohd Remix)
16. Every Day (Aiko Rohd Remix)
 
Gesamtzeit:  1:13:33
 
Weitere Informationen:  www.challengerecords.com  -  www.doublemoon.de