Wir sind Charlie Hebdo – auch im Karneval

Grüne in Köln zeigen beim „Jeisterzoch“ umstrittene Islamismus-Karikatur

Red./ARe/Bec

© Festkomitee Kölner Karneval

Wir sind Charlie Hebdo – auch im Karneval
 
Grüne in Köln zeigen beim „Jeisterzoch“ umstrittene Islamismus-Karikatur
 
Nach der Kritik der Kölner Grünen an der Entscheidung des Festkomitees Kölner Karneval auf einen Persiflagewagen zu „Charlie Hebdo“ zu verzichten (siehe Kommentar), geht die Partei nun einen Schritt weiter: Mit einer eigenen Karikatur greifen die Kölner Grünen die Thematik auf und zeigen deutlich Flagge für Meinungsfreiheit und Satire – auch im Karneval.

Die Grünen in Köln zeigen in leicht abgewandelter Form die aus dem Rosenmontagszug der Domstadt verbannte Karikatur zum Islamisten-Anschlag auf die französische Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ im traditionellen „Jeisterzoch“ sowie bei den Dienstagszügen in den Veedeln (Stadtvierteln). Wie der Kreisverband der Öko-Partei jetzt mitteilte, wolle man damit deutlich Flagge zeigen „für Meinungsfreiheit und Satire - auch im Karneval.“ Die auf dem Grünen-Wagen präsentierte Zeichnung zeige einen Karnevalisten, der einen Vorhang über das ursprüngliche Wagenmotiv, fallen läßt.

 
Das vom Festkomittee Kölner Karneval zurückgezogene Motiv für einen Wagen des Rosenmontagszugs zeigte einen Karnevalisten, der mit einem Stift die ihm vorgehaltene Schußwaffe eines schwarz gekleideten und mit einem Patronengurt versehenen Islamisten zum Bersten bringt. Marlis Bredehorst und Hans Schwanitz, Vorsitzende der Kölner Grünen erklärten am Freitag, gerade im Karneval sei seit Jahrhunderten Satire verwurzelt: „Es ist noch keinen Monat her, als ganz Europa den Mördern vom 7. Januar in Paris ,Je Suis Charlie, je suis Ahmed, je suis Juif‘ entgegenrief. Umso unverständlicher und bedauerlicher ist die Entscheidung des Festkomitees gewesen. Gerade im Karneval ist seit Jahrhunderten Satire verwurzelt. Und gerade jetzt braucht es starke und eben auch jecke Zeichen der Solidarität mit Charlie Hebdo und für das hohe Gut der Meinungsfreiheit. Der Terrorismus läßt sich nicht besiegen, wenn Angst regiert! Deshalb gehen wir mit unserer Karikatur auf die Straße. Das ist social jeck!“
 
Zum Hintergrund: Mit der Begründung, der Wagen würde die „Freiheit und leichte Art des Karnevals“ einschränken, wurde der Bau des sogenannten „Charlie-Hebdo-Wagens“ für den Kölner Rosenmontagszug gestoppt. Der Wagen sollte das Attentat Anfang Januar in Paris mit vielen Toten auf das französische Satire-Magazin thematisieren und ein Zeichen für die Meinungsfreiheit setzen. Bei einer Online-Abstimmung hatte es große Zustimmung für das Motiv gegeben.
 
Weitere Informationen: www.gruenekoeln.de