Aktuelles aus der Kultur - heute: Ausstellungen

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

oto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 
Thema heute: Ausstellungen



Ausstellung mit Theaterfotografien von Erich vom Endt
 
Eine Werk-Schau im Düsseldorfer Theatermuseum
 
Düsseldorf - Unter dem Titel „Bildregie“ wurde am 22. Mai im Theatermuseum der Stadt Düsseldorf eine Ausstellung mit Theaterfotografien von Erich vom Endt eröffnet. Seit 2014 befindet sich die beeindruckende Sammlung von Theaterfotografien des 1935 geborenen vom Endt im Museum. Insbesondere mit seinen subjektiven Bühnenfotos und Porträts macht sich der Fotograf seit den 1960er Jahren einen Namen, hieß es am Freitag in einer Ankündigung der bis zum 8. November geplanten Ausstellung. In Essen erhielt er die Gelegenheit ganze Produktionen exklusiv zu begleiten, darunter auch Gastspiele von Jean Genet, Jean-Louis Barrault oder Erwin Piscator. Die Schau findet anläßlich des 80. Geburtstags des Fotografen statt.
Vom Endt erweiterte nach den Angaben der Aussteller in den späteren Jahren sein thematisches Spektrum und schuf unter anderem auch zahlreiche Industrie- und Landschaftsaufnahmen. Er gehört als Schüler von Otto Steinert, der als Begründer der „subjektiven Fotografie“ gilt, zu den Fotografen, die mit ihrer Kamera das Wesentliche eines Menschen, einer Situation, eines Prozeßes oder einer Sache freilegen. Ob in Momentaufnahmen bei einer Inszenierungsszene mit dem französischen Theaterregisseur Jean-Louis Barrault oder bei einem Probenfoto von Pina Bausch mit einer Zigarette - vom Endt gelang es stets, zur Essenz des Dargestellten vorzudringen.
Den fotoscheuen Autor Jean Genet fotografierte er, als dieser vor der Premiere von „Die Wände“ überraschend angereist war und bei der Essener Generalprobe auf die Bühne sprang und Änderungen anordnete. Die im Theatermuseum ausgestellten Aufnahmen sind in den Jahren zwischen 1959 und 1966 entstanden. Nach einem Jurastudium in Saarbrücken und Bonn begann der in Köln geborene vom Endt ein Fotografiestudium in Saarbrücken und Essen. 1962 machte er sein Examen bei Otto Steinert an der Folkwangschule für Gestaltung in Essen. In den 60er Jahren fotografierte vom Endt ausschließlich für die Bühnen der Stadt Essen. 1978 übernahm er die Fotografieklasse im Fachbereich Kunst und Design der Folkwangschule. 1997 emeritierte vom Endt. Er lebt und arbeitet in Düsseldorf.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 13 bis 19 Uhr geöffnet.
 
 
Kunstmuseum Bonn zeigt Arbeiten von Tanja Geiß
 
Bonn - Unter dem Titel „Geisterbahn“ zeigt das Kunstmuseum Bonn die diesjährige Ausstellung für Kinder und Jugendliche. Zu sehen sind Zeichnungen, Gemälde und Plastiken der 1975 in Köln geborenen Tanja Geiß. Geiß ist seit 2005 im Atelierhaus der Gemeinnützigen Werkstätten Köln tätig. Diese Werkstätten unterhalten Arbeitsplätze für Künstlerinnen und Künstler mit kognitiver Beeinträchtigung. In ihren detailreichen Zeichnungen oder auch raumfüllenden Wandmalereien „erzählt“ die Künstlerin von einer sowohl unberechenbaren und manchmal unverständlichen als auch einer skurrilen und aufregenden Wirklichkeit.
Dabei setzt sie sich mit Geistern und Monstern ebenso wie mit dem Museumsraum selbst als Ort von Geschichten auseinander. Der Ausstellungsraum verwandelt sich in eine Geisterbahn, wo Gruseliges und Komisches, Fantastisches und Ungeheuerliches beginnen, an den Wänden sowie im Raum ein Eigenleben zu führen. In der Mitte dieser Geisterbahn lädt ein großer Arbeitstisch alle Museumsgäste zum Zeichnen und Schreiben, aber auch zu Begegnungen und Gesprächen ein. Im Rahmen der Ausstellung findet ein vielfältiges inklusives Angebot mit Kursen und Workshops für Besucher ab fünf Jahren statt. Das Programm für Schülerinnen und Schüler sowie für Vorschulkinder aus Kindertagesstätten wird von Künstlerinnen und Künstlern der Gemeinnützigen Werkstätten begleitet.
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr sowie mittwochs von 11 bis 21 Uhr geöffnet.
 
Kontakt: Kunstmuseum Bonn - Museumsmeile/Friedrich-Ebert-Allee 2 - 53113 Bonn - Tel: 0228-77-6260
 
 
„Mit den Impressionisten entlang der Seine“
 
Ausstellung im Kölner Wallraf-Richartz-Museum
 
Köln- „Mit den Impressionisten entlang der Seine“ ist der Titel einer Ausstellung, die im Kölner Wallraf-Richartz-Museum zu sehen ist. Anläßlich des 90. Geburtstages seines Stifters Gérard J. Corboud verwandelt das Kölner Haus einen Teil seiner ständigen Sammlung in eine kunsthistorische Flusslandschaft, hieß es am Montag bei der Präsentation der bis zum 27. September geplanten Schau. 
Caillebottes bunte Ruderboote liegen startklar am Ufer der Seine. Im milden Sommerlicht geht es durch eine wilde Auenlandschaft von Renoir, mächtige Lastkähne von Signac und ­Monet schieben sich stromaufwärts, etwas später passieren die Museumsbesucher ein pittoreskes Städtchen von der Hand Morisots, um schließlich durch das galante Paris der Maler Luce und Hayet zu treiben.
Der außergewöhnliche Parcours im Herzen der „Abteilung 19. Jahrhundert“ des Museums versammelt 39 impressionistische Meisterwerke und verdeutlicht dabei, wie sich die Künstler von der Seine und ihrer Umgebung inspirieren ließen. Seit der Erfindung der Tubenfarbe verließen immer mehr Künstler ab Mitte des 19. Jahrhunderts ihre Ateliers und zogen mit Leinwand und Palette im Gepäck in die Natur. Ihre Motive fanden und malten sie gleich vor Ort unter freiem Himmel.
 
Die Ausstellung ist donnerstags von 10 bis 21 Uhr, sowie dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Kontakt: Wallraf-Richartz-Museum - Obenmarspforten 40 - Am Kölner Rathaus - 50667 Köln - Tel: 0221-221-21119
 
 
Siebengebirgsmuseum Königswinter zeigt „Preußenadler über dem Rhein“
 
Königswinter - „Preußenadler über dem Rhein“ ist der Titel einer Ausstellung, die im Siebengebirgsmuseum in Königswinter gezeigt wird. Die bis zum 18. Oktober geplante Schau findet im Rahmen des Projekts www.danke-berlin-2015.de statt und versteht sich als „Spurensuche rund um den Drachenfels“, hieß es aus dem Museum. Die Ausstellung orientiert sich an markanten Spuren der preußischen Anwesenheit im Rheinland. Der Fotograf Axel Thünker dokumentiert rheinische Orte mit preußischen Facetten. Zeitgenössische Objekte und Dokumente liefern Hintergrundinformationen. Ob Politik, Denkmalschutz, ei Amtsgericht oder die Eisenbahn - und natürlich der Kölner Dom - Preußen ist zwar überall, aber rheinisches Selbstverständnis bleibt erkennbar, so die Aussteller.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 14 bis 17 Uhr, samstags von 14 bis 18 Uhr und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Ludwig Museum Koblenz zeigt Arbeiten von Susan Swartz
 
Koblenz - Unter dem Titel „Personal Path“ zeigt das Ludwig Museum im Deutschherrenhaus Koblenz eine Ausstellung mit Arbeiten der amerikanischen Künstlerin Susan Swartz. Nach Angaben des Museums präsentiert die bis zum 2. August geplante retrospektive Schau rund 80 Arbeiten der Malerin. Die Spiritualität der Natur und das Malen als kontemplativer Prozeß sind charakteristisch für die Kunstwerke von Swartz, der es in ihren Bildern nicht um die Aufarbeitung abstrakter oder gar informeller Themen geht.
Die Begriffe Schönheit und Ästhetik werden hier aus anderer Sicht zur Disposition gestellt. Es geht um Spiritualität, Ästhetik und um den Wirkungsanspruch einer Künstlerin, die die Natur zum großen Bestandteil ihrer Arbeit gemacht hat und den Betrachter vielleicht provoziert über die ursprünglichen Strukturen unseres Dasein nachzudenken. Erstmals in Deutschland widmet das Ludwig Museum der Malerin eine retrospektive Ausstellung.
Swartz begreift sich selbst nach Angaben der Aussteller als Künstlerin und als Aktivistin. Sie beteiligt sich an Umweltkampagnen gegen Wasser- und Luftverschmutzung und unterstützt und produziert Dokumentarfilme durch eine Filmfördergesellschaft, der sie als Gründungsmitglied angehört und die soziale und ökologische Ungerechtigkeit aufzeigen wollen. ; mit einem ihrer Filme gewannen sie den Oscar für den besten Dokumentarfilm.

Die Ausstellung ist dienstags bis samstags von 10.30 bis 17 Uhr sowie sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
Kontakt: Ludwig Museum im Deutschherrenhaus Koblenz - Danziger Freiheit 1 - 56015 Koblenz - Tel: 0261-304040
 
 
LVR-Museum Bonn zeigt Malerei und Skulpturen von Julia Lohmann
 
Bonn/Düsseldorf - Unter dem Titel „Rote Kammern“ zeigt das LVR-Museum in Bonn Malerei und Skulpturen der Düsseldorfer Künstlerin Julia Lohmann. Die bis zum 5. Juli geplante Schau findet im Rahmen der Reihe „Szene Rheinland“ statt. Lohmann, die unter anderem bei Josef Beuys studierte, entwickelt seit vielen Jahren ein Werk, das malerische, skulpturale und installative Ansätze zu einer ganz eigenen künstlerischen Sprache verbindet.
Lohmanns Bezugspunkt ist immer wieder der Raum: Ihre Malerei ist plastisch, bisweilen gar objekthaft und greift visuell in den Raum aus. Dabei suchen ihre Arbeiten bewusst den Grenzgang zwischen Abstraktion und dinglicher Welt. In ihnen verbinden sich untrennbar Fragen nach den malerischen und bildhauerischen Möglichkeiten mit vielschichtigen historischen und aktuellen Bezügen, die Welt, Gesellschaft und soziale Bedingungen in den Blick nehmen. Lohmanns künstlerische Auseinandersetzung orientiert sich dabei immer wieder an Reisen, bei denen die Künstlerin sich an fernen Orten mit anderen Kulturen beschäftigt.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags und sonntags von 11 bis 18 Uhr sowie samstags von 13 bis 18 Uhr geöffnet.
Kontakt: LVR-LandesMuseum Bonn - Colmantstr. 14-16 - 53115 Bonn - Tel: 0228 - 2070 - 0
 
 
Kunstraum Düsseldorf zeigt Gemälde von Christian Achenbach
 
Düsseldorf - Im Kunstraum Düsseldorf wird die Ausstellung „Deus Ex Machina“ gezeigt, die bis zum 28. Juni Gemälde des in Berlin lebenden Künstlers Christian Achenbach präsentiert. Der 1978 in Siegen geborene Achenbach studierte an der Universität der Künste in Berlin bei Daniel Richter und Anselm Reyle, dessen Meisterschüler er 2007 wurde, so der Kurator Stephan von Wiese.
Die Ausstellung präsentiert eine junge Berliner Position der Malerei, bei der alle Register gezogen werden: Achenbachs Bilder, bei denen der Malerei „eine Bühne“ gegeben wird, ziehen häufig buchstäblich Vorhänge beiseite, und dann spielt die Musik, dann verströmt lärmend Energie, dann kommt die Farbe rhythmisch in Bewegung – um in nächstem Bild wieder in Grau zu erstarren. „Wie bei einem Urknall fliegen zunächst eingefrorene Formen und Farben in alle Richtungen lustvoll aus- und durcheinander, Statik und Dynamik kämpfen miteinander“, hieß es in der Ankündigung.
 
Die Ausstellung ist donnerstags und freitags von 15 bis 20 Uhr sowie samstags und sonntags von 14 bis 18 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet.
Kontakt: Kunstraum Düsseldorf - 40225 Düsseldorf - Himmelgeister Straße 107 - Tel: 0211-899-6110
 
 
Fotoausstellung in Dortmund dokumentiert ab dem 29. Mai Wandel im Emschertal
 
Dortmund - Unter dem Titel „Chaos/Control - Besetzt den Raum!“ zeigt der Dortmunder Kunstverein ab dem 29. Mai eine Fotoausstellung, die den Wandel im Emschertal dokumentiert. Der Umbau des Flusses Emscher werde seit zehn Jahren von einem Fotoprojekt begleitet, das den Wandel im Emschertal dokumentiere und künstlerisch aufgreife, hieß es am Dienstag in einer Ankündigung der bis zum 12. Juli geplanten Ausstellung, die die jüngsten Werke der sogenannten „Bridges-Sammlung“ präsentiert. Zu sehen sind alle Arbeiten, die in diesem Jahr neu in die Sammlung aufgenommen wurden.
Die Werke setzen sich mit typischen Aspekten des Lebens in der Emscher-Region auseinander und verdeutlichen den dort stattfindenden Veränderungsprozeß, so die Veranstalter. Die von der Emschergenossenschaft initiierte „Bridges-Sammlung“ wird bis zum Ende des Emscher-Umbaus im Jahr 2020 stetig erweitert und soll dazu beitragen, den fortlaufenden Planungs- und Gestaltungsprozeß im Emschertal sichtbar zu machen und fotografisch festzuhalten. Ausgestellt werden unter anderem vier Auftragsarbeiten, die sich im Sinne einer Autorenfotografie frei mit typischen Aspekten des Lebens in der Region wie etwa Kleingärten und Gartenbau oder Freizeit an der Emscher auseinandersetzen.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 15 bis 18 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 16 Uhr geöffnet.
Kontakt: Dortmunder Kunstverein - Park der Partnerstädte 2 - 44137 Dortmund - Tel: 0231/578736
 
 
Ausstellung zum Werk von Paulin Olowska in Aachen
 
Die Schau unter dem Titel „Needle/Nadel“ startet am 31. Mai im Ludwig Forum
Aachen - „Needle/Nadel“ ist der Titel einer Ausstellung, die ab dem 31. Mai im Ludwig Forum Aachen präsentiert wird. Die Ausstellung aus Anlaß der Verleihung des mit 10.000 Euro dotierten Kunstpreises Aachen 2014 an die Künstlerin Paulin Olwowka ist bis zum 20. September geplant. Die Schau spielt mit der Geschichte des Gebäudes und untersucht Konzepte industrieller und künstlerischer Produktion und thematisiert die niemals geradlinigen Prozeße, die zur Entstehung eines Kunstwerkes führen.
Olowska schöpft aus verschiedenen Quellen, sie nutzt Gefundenes, kombiniert Kunsthandwerk und Abfall- oder Recyclingprodukte der industriellen Produktion mit ihren eigenen Gemälden und Skulpturen. 1928 erbaut, war das heutige Ludwig Forum einst Produktionsstätte für die größte Schirmfabrik der Welt. In den frühen 1990ern wurde die Fabrik zu einem Museum umgenutzt. Olowskas Gemälde, Skulpturen und Installationen drehen sich um „weibliches Handwerk“, das besonders mit Textilien und bestimmten Maschinen, wie der Nähmaschine oder dem Webstuhl verbunden wird.
Verschiedenste Rollenzuschreibungen von Frauen – die Arbeiterin, die Hausfrau, die Erotische, die Heilige und andere mehr - sowie Referenzen zur Textil- und Metallindustrie der Region beeinflussen Olowskas Auseinandersetzung mit dem Ort. So entsteht nach Museumsangaben eine vielschichtige Ausstellung, die Stereotypen und Epochen nachspürt und Olowskas emblematische Themen verfolgt, wie Feminismus, Mode und kritische Nostalgie. Dabei lässt sich Paulina Olowska auf keine künstlerischen Techniken, Materialien oder Gattungen festlegen und arbeitet sowohl mit Ready Mades und Environments als auch mit figurativer Skulptur und Malerei. Der Kunstpreis Aachen wird alle zwei Jahre einem bildenden Künstler verliehen, dessen Arbeiten der internationalen Kunstszene nachhaltige Impulse geben.
 
Die Ausstellung ist dienstags, mittwochs und freitags von 12 bis 18 Uhr, donnerstags von 12 bis 20 Uhr sowie samstags/sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
Kontakt: Ludwig Forum - Jülicher Straße 97–109 - 52070 Aachen - Tel: 0241-1807-104
 
 
Industriemuseum Hattingen zeigt Fotografien von Pino Bertelli
 
Die Schau präsentiert Portraits aus der Arbeitswelt in der italienischen Toscana
 
Hattingen - Das Industriemuseum Henrichshütte in Hattingen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe zeigt die Ausstellung „Uomo e Macchina“ (Mensch und Maschine). Die bis zum 18. Oktober geplante Schau präsentiert Portraits aus der Arbeitswelt der Toskana, die der Fotograf und ehemalige Hüttenarbeiter Pino Bertelli in seiner italienischen Heimatstadt Piombino gemacht hat. „Unterschiedlicher können zwei Regionen kaum sein: die Toskana und das Ruhrgebiet“, hieß es in der Ankündigung.
Doch im italienischen Sehnsuchtsort der Deutschen gibt es neben Oliven, Rotwein und Renaissance auch Zechen, Hütten und Kraftwerke. Der Fotograf Bertelli, selbst 25 Jahre Arbeiter im Stahlwerk Piombino, hat 2002 im Auftrag der Region Menschen an ihrem Arbeitsplatz portraitiert und zeigt die Aufnahmen nun erstmals in Deutschland. Zu sehen sind auch Fotografien aus dem „postmontanen Hattingen“, wo Bertelli im Frühjahr 2015 mit der Kamera unterwegs war. „Die Bilder wecken auch Erinnerungen an den Hüttenkampf an der Ruhr und damit die eigene Geschichte. Umgekehrt eröffnen die Aufnahmen aus Hattingen den Arbeitern in der Toskana einen Blick in ein Leben nach dem Ende der Montanindustrie“, erklärte Museumsdirektor Dirk Zache am Dienstag bei der Präsentation der Schau.
Bertellis Biographie spiegelt den Strukturwandel seiner Heimat. Der Schüler Pier Paolo Pasolinis rebellierte gegen Kommerz und Kapital. Mit der Kamera begleitete er die Arbeiterkämpfe auch auf seiner Hütte. „Bertellis anarchistischer Weg war unbequem wie er selbst. Die Arbeiterportraits haben nichts Dokumentarisches, zeigen vielmehr Menschen, die die Arbeit ruhen lassen. Ihre Aufmerksamkeit gehört der Kamera, dem Fotografen und letztlich dem Betrachter. Sie sind es, die bleiben, auch wenn die Arbeit geht. Die Suche nach dem Leben nach der Hütte hat Pino Bertelli nach Hattingen geführt.
Der toscanische „Straßenfotograf“ hat hier die Menschen in der postmontanen Stadt gefunden. Eine Stadt, wie sie in seiner Heimat Piombino erst im Werden begriffen ist. Bertellis Begegnungen auf dieser Reise durch Raum und Zeit machen Mut. „Auch im 'New Pott‘ haben die Menschen Gegenwart und Zukunft. Ihre Hütte ist heute wieder ein Ort der Arbeit, aber auch ein Forum des gesellschaftlichen Lebens“, so Zache.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr, freitags von 10 bis 20 Uhr geöffnet.
Kontakt: Industriemuseum Henrichshütte - 45527 Hattingen - Werkstraße 31-33 - Tel: 02324-9247-140 
 
 
Ausstellung mit Werken von Markus Lörwald und Richard Helbin in Düsseldorf
 
Düsseldorf - Das Kunstforum des Berufsverbandes Bildender Künstler in Düsseldorf präsentiert Werke der beiden Künstler Richard Helbin und Markus Lörwald. Beide Künstler sind Lehrkräfte der renommierten Kunstakademie in der NRW-Landeshauptstadt. Mit „A Place called Vertigo“ zeigt Lörwald eine Serie von großformatigen Holzschnitten auf karbonisiertem Wollfilz. Helbin geht in seinem Projekt „Where Beauty Begins“ der Frage nach, wo Kommerz endet und wo Schönheit beginnt, beziehungsweise wo Schönheit endet und wo Kommerz beginnt.
Kein anderes Magazin repräsentiert in unserer heutigen Zeit mehr die (kommerzielle) Schönheit als die „Vogue“, so der Künstler. Er setzt sich diesem Prozeß entgegen und beseitigt mittels seiner Zeichnungen den kommerziellen Aspekt der genormten Hochglanz-Werbeanzeigen und überführt diese im original Format der „Vogue“ in eine hoch subjektive und ursprünglichere Schönheit (zurück), hieß es zu der bis zum 7. Juni geplanten Schau.
 
Die Ausstellung ist freitags, samstags und sonntags bei freiem Eintritt von 15 bis 18 Uhr geöffnet.
Kontakt: BBK Kunstforum e.V. - Birkenstraße 47 - 40233 Düsseldorf - Tel: 0211-35 44 61
 
 
Ausstellung mit Werken des Bildhauers Josef Wolf in Ratingen
 
Ratingen - Unter dem Titel „Die Entstehung der Steine Bausenberg“ zeigt das Museum Ratingen eine Ausstellung mit Werken des Bildhauers Josef Wolf. Der 1954 in Andernach geborene Künstler beschäftigt sich bevorzugt mit dem Material Stein, hieß es zu der bis zum 29. Juni geplanten Schau. In einer Serie großformatiger Zeichnungen setzt er sich mit der imaginären Herkunft des Steins auseinander. Mit schwarzem Ölstift fertigt Wolf seine subjektive Vorstellung eines kaum vorstellbaren Prozeßes.
Wolf absolvierte sein Studium an der Hochschule für Bildende Kunst in Hamburg bei Ulrich Rückriem. In der Kabinett-Ausstellung im Museum Ratingen werden erstmals Zeichnungen des Künstlers gezeigt. Die Ausstellung ergänzt seine Installation „Schichtungen und Schüttungen“ in der Kirche St. Peter und Paul am Markt in Ratingen, die ebenfalls noch bis zum 29. Juni zu sehen ist.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 13 bis 18 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
Kontakt: Museum Stadt Ratingen - 40878 Ratingen - Peter-Brüning-Platz 1 - Tel: 02102-550-4181
 
Redaktion: Frank Becker