Apollo-Varieté entführt ins Shanghai der 1930er Jahre

Das aktuelle Programm begeistert durch Ästhetik und hinreißende Akrobatik

von Andreas Rehnolt

Foto: Apollo
Apollo-Varieté entführt ins Shanghai der 1930er Jahre
 
Das aktuelle Programm begeistert durch
Ästhetik und hinreißende Akrobatik
 
Düsseldorf - Das Apollo-Varieté in Düsseldorf entführt mit seinem neuesten Programm die Zuschauer ins Shanghai der 1930er Jahre. Bei der Premiere am 13. August begeisterte die knapp dreistündige Show mit dem Titel „Shanghai-Nights“ durch Ästhetik, angenehme Unaufgeregtheit der Artisten und hinreißende Akrobatik der chinesischen Künstler. Als Clown mit dabei Raoul Schoregge, der als künstlerischer Leiter des chinesischen Staatscircus für das Programm verantwortlich zeichnet.
 
Das Programm erzählt eine Geschichte und kommt nicht als Nummer an Nummer reihende Schau daher. Das Bühnenbild mit chinesischer Häuserfassade, kleinen Tischen und einer Theke ist zwischen Teehaus und Rotlichtbar angesiedelt. Die Kostüme sind zauberhaft, auch ein rot-weißer Drache ist mit dabei. In der Anfangsszene macht sich ein junger Reisbauer auf den Weg nach Shanghai und landet prompt in dem schummrigen Etablissement. Hier wirbeln Teller auf langen Stäben, flanieren leichte Mädchen, im Hintergrund wird Tee serviert und vorne läßt ein zierlicher junger Mann eine gewaltig große chinesische Porzellanvase auf seinen Armen und Schultern rollen, wirft sie hoch, um sie danach tatsächlich mit dem Kopf aufzufangen und in alle Himmelsrichtungen zu drehen.
 
Strohhüte sausen beim Song „Bei mir biste scheen“ über die Bühne und werden bis in den Bühnenhimmel geworfen. Ein Kampf mit Schwertern und Lanzen wird mit verbundenen Augen ausgefochten. Eine der Tänzerinnen duscht in einem Meer aus farbigen Papierblumen und einer der Akrobaten balanciert über ein Dutzend Sitzbänke aus Holz auf seinem Kopf. Wunderbar, wie der Clown unsichtbare Wurfgeschosse in einer Papiertüte auffängt - und manchmal auch nicht. Unzählige Karten werden aus der Luft gezogen und über die gesamte Bühnenbreite geworfen.
 
Eine Thekenakrobatik folgt einer Diabolo-Nummer von zwei Artisten, es gibt Schulterballett und Trommeleinlagen und am Ende werden dreizehn Stühle aufeinander in den Bühnenhimmel gestapelt, um einer Artistin eine kleine schiefe Auftrittsfläche zu bieten. Am Ende gibt es langanhaltenden Applaus für die Schau, zwei Zugaben der Akrobaten und das Gefühl, einen unvergeßlichen Abend erlebt zu haben. Die Show ist bis zum 25. Oktober zu sehen.


Foto: Apollo
 
Weitere Informationent: www.apollo-variete.de