Aktuelles aus der Kultur - heute: Ausstellungen

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 
Thema heute: Ausstellungen


Galerie Ostendorff in Münster zeigt Werke von Picasso und Cocteau
 
Münster - Unter dem Titel „Eine Künstlerfreundschaft“ zeigt die Galerie Ostendorff in Münster eine Ausstellung mit Werken der Künstler Pablo Picasso und Jean Cocteau. Die bis zum 26. September geplante Schau zeigt Zeichnungen, Keramik und Originalgrafiken der beiden Maler, die vor genau 100 Jahren eine schöpferisch inspirierende Beziehung in Paris begannen, wie es vor dem Start der Ausstellung hieß.
Den französischen Universalkünstler Cocteau (1889 – 1963) und den spanischen Maler, Grafiker und Bildhauer Picasso (1881-1973) verbanden nach Angaben der Aussteller viele gemeinsame Interessen: Antike, Mythos und Stierkampf sind wiederkehrende Themen in ihren Werken. Die Galerie präsentiert rund 100 Bleistift- und Buntstift-Zeichnungen auf Papier, Farb- und Schwarz-Weiß-Lithographien, Plakate und Studien zu Wandmalereien von Cocteau sowie einige seiner keramischen Arbeiten. Ihnen zur Seite gestellt werden ausgewählte Lithographien, Linolschnitte und Keramikarbeiten Picassos.
Daß es in den keramischen Arbeiten beider Künstler die größte Verwandtschaft gibt, ist nicht verwunderlich. Ab 1957, seit Cocteau sich erstmalig, durch Picasso angeregt, dieser Kunstform zuwandte, haben sie sich an der Cote d’Azur in Vallauris regelmäßig getroffen und ausgetauscht. Gemeinsame Motive sind auch hier das Hirtenleben, musizierende Faune und Tänzer und Gesichter, bei Picasso zudem noch Stierkampfszenen und Stillleben mit Blumen und Tieren.
 
Die Ausstellung ist montags bis freitags von 9.30 bis 13 Uhr und von 14 bis 18.30 Uhr sowie samstags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Kontakt: Galerie Ostendorff - Prinzipalmarkt 11 - 48143 Münster - Tel: 0251-57404
 
 
Bunkerkirche in Düsseldorf zeigt Kunstausstellung über den D-Day 1944 in der Normandie
 
Düsseldorf - „The Normandy 1944 Cyclus“ ist der Titel einer Ausstellung, die in der Bunkerkirche in Düsseldorf zu sehen ist. Präsentiert werden Bilder der niederländischen Künstlerin Cynthia Tokaya, die die Landung der Alliierten (D-Day) 1944 in der Normandie gemalt hat. Mit diesen Bildern könne in bemerkenswerter Weise an die Befreiung und den Beginn des Friedens in Europa erinnert werden, hieß es vor dem Start der bis zum 4. Oktober geplanten Schau.
Der 2013 und 2014 entstandene Zyklus beinhaltet in einigen Bildern außerdem die berüchtigte Schlacht im Hürtgenwald in der Eifel. In Öl und Mischtechniken auf Leinwand, Papier, Pappe, Holz und Metall zeigt Tokaya ihre Sicht auf die Invasion. Aus dem Blickwinkel der Alliierten aber ohne Nationalpathos oder Provokation, beleuchten die Werke eher einen spirituellen Blick auf diese Geschehnisse im Zweiten Weltkrieg. Im Falle des Normandie-Zyklus waren es die Toten, oft unbekannte Gefallene und vermisste Krieger, die sie inspirierten, deren möglichen Geschichten zu malen. Die Invasionsküste in der Normandie sowie der Hürtgenwald in der Eifel sind nach Auffassung der Künstlerin Orte, die mehr sind als nur Gedenkstätten und spektakuläre Landschaften.
Die Malerin wurde bekannt mit ihren Gemälden für einige katholische Kirchen. Der Kreuzweg in der St. Bruno Kirche in Düsseldorf und das Himmelstor-Triptychon in der Kapelle von Hagen am Teutoburgerwald sind bekannt für ihre leuchtende Farbpracht und Wirkung.
 
Die Ausstellung ist samstags und sonntags von 15 bis 17 Uhr und nach Vereinbarung geöffnet.
Kontakt: Bunkerkirche St. Sakrament - Pastor-Klinkhammer-Platz - Düsseldorf-Heerdt - Tel: 0211-4745588
 
 
Ausstellung mit Performance in Schokoladenbad in Duisburg
 
Duisburg - Unter dem Titel „Blackbox“ zeigt das Lehmbruck Museum in Duisburg eine Ausstellung um Wahrnehmung und Deutung von Kunst. Zur Eröffnung gehörte auch eine Performance im „Schokoladenbad“ von Sonja Ahlhäuser zum Start der bis zum 3. April kommenden Jahres geplanten Ausstellung. Im Mittelpunkt der Schau steht nach Angaben von Museumsdirektorin Söke Dinkla der Mensch mit seinen Gefühlen, Erfahrungen und seiner Wahrnehmung. Die präsentierten Kunstwerke sind Angebote, Vorschläge, aber auch Statements und Fragen. Sie rufen sinnliche Erlebnisse in Betrachter wach und fordern Besucher dazu auf, gewohnte Wahrnehmungsmuster zu überdenken.
Somit wird die Wahrnehmung selbst in den Vordergrund gerückt: wir sehen, riechen, hören, schmecken, tasten. Der Besucher muß dabei nach Angaben der Kuratoren eine aktive Haltung gegenüber den Kunstwerken einnehmen, um seine eigene Realität zu schaffen. Zu sehen sind Kunstwerke unter anderem von Markus Raetz, Troika, Dejan Saric oder Venske und Spänle. Der Titel der Ausstellung spielt mit dem Modell der „Black Box“, des „Schwarzen Kastens“, dessen Inneres dem Betrachter verborgen bleibt, ebenso wie das Wissen, das in Bildern, Objekten und Installationen eingeschlossen ist. Dadurch eröffnet die Ausstellung ein reiches Reservoir, das unsere Kraft der Imagination aktiviert. Die Deutungshoheit liegt dabei in den Händen der Besucher.
Die Ausstellung ist mittwochs, freitags und samstags von 12 bis 18 Uhr, donnerstags von 12 bis 21 Uhr sowie samstags/sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
Kontakt: Lehmbruck Museum - Friedrich-Wilhelm-Straße 40 - 47051 Duisburg - Tel: 0203-283-3294
 
 
Ausstellung zu Person und Werk von Tadeusz Kantor im Polnischen Institut Düsseldorf
 
Die Schau findet unter dem Titel „Der ewige Wanderer“ statt
 
Düsseldorf „Der ewige Wanderer“ ist der Titel einer Ausstellung, die im Polnischen Institut in Düsseldorf gezeigt wird. Die bis zum 11. Dezember geplante Schau widmet sich der Person und dem Werk des polnischen Malers, Regisseurs, Kunsttheoretikers, Bühnenbildners, Schauspielers und Aktionskünstlers Tadeusz Kantor (1915-1990) und seinem Wirken in Deutschland. Weltruhm erlangte er als Theatermensch. Jedoch blieb er auch auf der Bühne vor allem ein Maler, der in Bildern denkt und anstatt Farben Schauspieler und Requisiten benutzt, hieß es vor dem Start der Ausstellung, die anläßlich seines 100. Geburtstags stattfindet.
Die größte Errungenschaft Kantors war das Theater „Cricot2“, dessen Aufführungen – angefangen bei der „Toten Klasse“ (1975) – zu den theatralischen Meisterwerken gezählt werden. Die besondere Formel des „Theaters des Todes“ war die Erschaffung von plastischen Illustrationen der Erinnerungsmechanismen: Sequenzen von irrealen Bildern, Erinnerungsfetzen, penetrant wiederkehrende Szenen, absurde Situationen. „Kantor erschuf einen ungemein suggestiven Raum, in dem sich die Toten mit den Lebenden vermischten, in dem sich die dunkelsten Begierden und die furchtbarsten Erlebnisse offenbarten: Krieg, Liebe und Verbrechen, Angst, Leidenschaft, Haß“, so die Aussteller.
Kantor verstand es, die Menschen auf der ganzen Welt zu berühren – von Sydney und Tokyo bis hin zu Shiras, Paris und New York. Deutschland jedoch nahm in seiner künstlerischen Biographie eine besondere Rolle ein. Angefangen im Jahr 1959 bei der „documenta 2“ in Kassel und einer Einzelausstellung in der Kunsthalle und dem Kunstverein in Düsseldorf, über seine Gastdozentur auf der Staatlichen Hochschule für bildende Kunst in Hamburg (1961), bis hin zu den Aufführungen von „Heute ist mein Geburtstag“ in Berlin und München (1991) wird in der Ausstellung informiert. Ein ganzer Raum ist zudem dem Theater des Todes gewidmet, der eng verknüpft ist mit der Inszenierung der „Toten Klasse“, dem in Polen und auf der ganzen Welt bekanntesten Schauspiel Kantors.
 
Die Ausstellung ist dienstags und mittwochs von 11 bis 19 Uhr sowie donnerstags und freitags von 11 bis 16 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung über die preußische Rheinprovinz im Blick der Düsseldorfer Malerschule
 
Leverkusen - „Tiefernst und stumm ist hier die Welt“ ist der Titel einer Ausstellung, die im Haus der Stadtgeschichte in Leverkusen gezeigt wird. Die bis zum 1. November geplante Schau zeigt die preußische Rheinprovinz im Blick der Düsseldorfer Malerschule. Am 9. März 1819 wurde durch König Friedrich Wilhelm III. von Preußen per Erlaß die Kunstakademie in Düsseldorf als nun königliche Kunstakademie neueröffnet. Rasch etablierte sich hier eine prosperierende Kunstausbildungsstätte, die ein wichtiger Bestandteil der preußischen Kulturpolitik in den neu hinzugewonnenen Ländern am Rhein darstellte.
Die Ausstellung mit Werken aus der Sammlung des Museums Zitadelle Jülich legt den Schwerpunkt auf das Bergische Land und den Niederrhein. Durch Carl Friedrich Lessing und Johann Wilhelm Schirmer wurde die Landschaftsmalerei ein besonderes Charakteristikum der Düsseldorfer Malerschule. Zahlreiche Künstler entdeckten die heimische Landschaft als Quelle ihrer Kompositionen, in denen sie die bereits von den Schatten der Industrialisierung bedrohte Natur überhöhten und idealisierten.
Die damals entstandenen Ansichten geben tiefe Einblicke in das Erscheinungsbild auch der ärmlichen Gegenden, wie sie Caspar Scheuren auf dem Blatt „Eifel“ aus dem Jahr 1862 treffend beschrieb: „Tiefernst und stumm und kalt ist hier die Welt ... In diesen öden unfruchtbaren Weiten.“ Gezeigt werden über 80 Exponate der bekannten Landschaftsmaler und -komponisten. Dabei handelt es sich überwiegend um Aquarelle, Zeichnungen, Drucke und Gemälde, die seit dem 19. Jahrhundert nicht mehr zu sehen waren.
 
Die Ausstellung ist mittwochs und freitags von 15 bis 17 Uhr, samstags von 14 bis 17 Uhr und sonntags von 11 bis 16 Uhr geöffnet.
Kontakt: Haus der Stadtgeschichte - Haus-Vorster-Straße 6 - 51379 Leverkusen - Tel: 02171-47843
 
 
Ausstellung zur Planungs- und Baugeschichte der Benrather Schlösser
 
Die Schau mit dem Titel „Sehenswert“ zeigt Gemälde, Graphiken, Zeichnungen und Dokumente
 
Düseldorf - Im Museum Schloß Benrath in Düsseldorf ist eine Ausstellung zur Planungs- und Baugeschichte der Benrather Schlösser zu sehen. Die bis zum 22. November geplante Schau findet unter dem Titel „Sehenswert“ statt. Mit diesem Attribut charakterisierte der spätere amerikanische Präsident, Thomas Jefferson im Jahre 1788 Schloß Benrath. Die Ausstellung thematisiert nicht nur das heute noch existierende, großartige neue Schloß, das Kurfürst Carl Theodor zwischen 1755 und 1771 erbauen ließ, sondern auch das alte Schloß, von dem sich künstlerisch herausragende Ausstattungselemente aus dem mittleren 17. Jahrhundert erhalten haben.
Das alte Benrather Schloß wurde nach italienischen Vorbildern vom Oberingenieur Johannes Lolio, genannt Sadeler, zwischen 1661 und 1668 erbaut und diente Pfalzgraf Philipp Wilhelm und seiner Gemahlin Elisabeth Amalie Magdalena als Sommerresidenz. Während das Wasserschloß im 18. Jahrhundert abgerissen werden mußte, hat sich ein Flügel der Hofbauten erhalten, der später als Orangerie genutzt wurde. Hier zeugen noch heute zum Teil hochkarätige Stuck- und Gemäldereste vom künstlerischen Anspruch des Bauherrenpaars.
Diese Fragmente sowie die Exponate der Ausstellung veranschaulichen, daß das alte Schloß Benrath zu den qualitativ bemerkenswertesten herrschaftlichen Landhäusern des 17. Jahrhunderts nördlich der Alpen zu rechnen ist. Erstmals wird die Ausstellung auch diesen in Bild und Text dokumentierten Bau anschaulich rekonstruieren. Mit der Ausstellung beleuchtet die Stiftung Schloß und Park Benrath erstmals die Entstehungsgeschichte des alten wie des neuen Schlosses, des Parks und der Gärten in hochkarätigen zeitgenössischen Ansichten und Dokumenten. Viele Exponate werden erstmals ausgestellt und vermitteln den Besucherinnen und Besuchern anschaulich die Konzepte, Planungen und schließlich die errichteten Anlagen.
Neben Exponaten aus der eigenen Sammlung und Leihgaben aus Düsseldorf werden in der Ausstellung Gemälde, Graphiken, Zeichnungen und Dokumente unter anderem aus folgenden Sammlungen gezeigt: Alte Pinakothek München, Wallraf-Richartz-Museum Köln, Staatsgalerie Stuttgart, Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim, Kurpfälzisches Museum Heidelberg, Württembergisches Landesmuseum Stuttgart.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 11 bis 17 Uhr sowie samstags/sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Seit Eröffnung des Max Ernst Museums in Brühl vor zehn Jahren kamen über 550.000 Besucher
 
Brühl - Das Max Ernst Museums in Brühl hat jüngst seinen 10. Geburtstag gefeiert. Nach Angaben des Museums konnten seit der Eröffnung des Hauses am 3. September 2005 insgesamt über 550.000 Besucher begrüßt werden. Das Museum verfügt mit seiner Sammlung eindrucksvoller Werke des Künstlers Max Ernst (1891-1976) sowie durch anspruchsvolle Wechselausstellungen über internationale Anerkennung. 
Wechselnde Sammlungspräsentationen vermitteln mit zahlrei­chen Plastiken, Gemälden, Arbeiten auf Papier, Druckgrafiken und fotografischen Portraits spannende Perspektiven auf 70 Schaffensjahre des Künstlers. Die Anfänge im Kreis der Rheini­schen Expressionisten, Ernsts dadaistische Aktivitäten im Rheinland und seine Beteiligung in der surrealistischen Gruppe in Paris. In den international ausgerichteten Sonderausstellungen entstehen Dialoge zu Zeitgenossen von Ernst sowie Verbindungen zu geistes- und the­menverwandten Positionen der modernen und zeitgenössischen Kunst. Aktuell zeigt das Haus bis zum 3. Januar 2016 die sehr erfolgreich angelaufene Schau „The World of Tim Burton“.
 
 
 
Ausstellung „Paradis mystérieux“ im Museum Goch
 
Goch - „Paradis mystérieux“ ist der Titel einer Ausstellung, die am kommenden Sonntag (13.9.) im Museum der niederrheinischen Stadt Goch eröffnet wird. Zu sehen sind großformatige Gemälde des Schweizer Künstlerpaares M.S. Bastian und Isabelle L. Die Gemälde entstanden in den vergangenen fünf Jahren und sind eine Reaktion auf die „Bastokalypse“ aus den Jahren 2008/2009. In gleicher Weise, in der die Künstler die „Bastokalypse“ als Teil der biblischen Apokalypse bezeichnen, verwandeln sie das Bild der Jahreszeiten in das Bild des himmlischen Paradieses, das Bild des Gartens, „aus dem alles seinen Ursprung hat und in dem alles einmal enden wird,“ hieß es in der Ankündigung der bis zum 15. November geplanten Schau.
Die Künstler verstehen dieses Paradies keineswegs als eine entrückte Welt, jenseits des Hier und Jetzt. Das Paradies wird vielmehr zu einer sehr realen Vision, die dennoch rätselhaft und geheimnisvoll bleibt. Die Geschichten bleiben unerklärt. Real ist hier nichts, ebenso wenig im Comic, einer kunstvollen Erzählsprache, in der sich die beiden Künstler ebenso bewegen, wie in der klassischen Malerei. Und so wird das irdische Paradies auch eine Bildfolge, eine Erzählung aus unendlichen kleinen Episoden, die sich aneinanderfügen, so die Aussteller.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 10 bis 17 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
Kontakt: Museum Goch - Kastellstraße 9 - 47574 Goch - Tel: 02823-970811
 
Redaktion: Frank Becker