Auch das Lama ißt mal Rama.

von Erwin Grosche

Foto © Harald Morsch
Gedanken

Vieles was er sagte, fand er selbst nicht so wichtig, hielt es aber fest, weil er sich dessen nicht so sicher war. Vielleicht war er nur zu dumm um seine eigene Genialität zu erkennen. Vielleicht war auch unter seinen Gedanken irgendein Lichtblick wie „Mit einer Erdbeere ist nicht gut Kirschen essen“. Wie sonderbar seine Gedanken geworden waren. Als Kind hat er nie gedacht. Da war er selbst nur Gedanke der anderen. Er hatte nun manchmal Sätze im Kopf, die er total ergreifend fand, obwohl er sie nicht verstand. Gestern weinte er noch über einen Gedanken, den er in einer Sprache dachte, die er gar nicht kannte. Warum war alles so Gedanken überfüllt? Er hoffte, daß wenigstens sein Satz: „Auch das Lama ißt mal Rama“ in den allgemeinen Sprachgebrauch der Jugend Einzug finden würde. Daß man also anstatt „Quatsch nicht rum, Alter“ in Zukunft jedes Generve mit dem Spruch „Auch das Lama ißt mal Rama“ abtun konnte. „Auch das Lama ißt mal Rama.“
 
 
Erwin Grosche