Respekt?

Ein Kommentar

von Frank Becker

Foto © Silke Kesting
Respekt?
 
Die Nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft hat eine Woche des Respekts ausgerufen, in der Politiker und Kabinettsmitglieder des Landes Menschen an ihren Arbeitsplätzen bei Polizei, Feuerwehr, Rettungsdiensten, Schulen und Job-Centern etc. aufsuchen werden, die sich in zunehmendem Maß Angriffen verbaler und körperlicher Gewalt ausgesetzt sehen. Es mangelt tatsächlich allenthalben am Respekt gegenüber denen, die für uns im öffentlichen Dienst tätig sind, soviel steht fest. Ob man diesen Mangel mit einer Woche des Respekts durch Minister und Staatssekretäre beseitigen kann, darf in Frage gestellt werden. Solange Polizeibeamte im Einsatz bespuckt, beleidigt, körperlich angegriffen und verletzt werden können (alle 67 Minuten sei das der Fall in unserem Land, heißt es), solange Rettungsdienste bei ihrer Arbeit angegriffen und behindert werden, solange Arbeitsvermittler von überspannten Nörglern für die Mängel im Sozialsystem attackiert werden, solange Gaffer sich am Elend von Verunglückten ergötzen dürfen, ohne wirkliche Sanktionen in Form schneller und harter Strafen und durchgesetzter Schadenersatz-Zahlungen zu erfahren, wird sich außer den Beschwörungen dieser politischen Blümchenwoche nichts ändern.
Schmusekurse helfen da nicht, sind auf jeden Fall kontraproduktiv. Das hohle Politiker-Geschwätz von z.B. NRW-Innenminister Ralf Jäger, der verspricht, daß Täter die „ganze Härte des Rechtsstaates“ zu spüren bekommen, ist doch längst als heiße Luft erkannt worden. Wirkliche Folgen treten kaum ein. Vernünftige Erziehung der Jugend, deutliche Grenzen für diejenigen, die alle Autorität per se in Frage stellen, konsequente Bestrafung von Tätern wären Mittel, die helfen könnten. Aber das traut sich wohl keine Regierung mehr. Was wohl nach der „Woche des Respekts“ übrigbleibt? Ich fürchte: Nichts.

Lesen Sie aus gegebenem Anlaß hier noch einmal unsere Rezension des Weckrufs von Tania Kambouri
Deutschland im Blaulicht:

Es geht uns alle an!
 
Eine Polizistin redet Tacheles. Endlich.
 
Was sich heutzutage in Zeiten verklemmter (und verlogener) „political correctness“ kaum noch jemand zu sagen getraut, was von Politik und geschönter (Kriminal-)Statistik bewußt verschwiegen bzw. verharmlost wird und was mehr als nur ein marginales Problem ist, sind die Kriminalität, die Respektlosigkeit und die Brutalität von Straftätern aus Einwandererfamilien schon im jugendlichen Alter und vor allem von Intensivtätern dieser Provenienz gegenüber Gesellschaft, Polizei und Justiz. Namentlich Täter mit Wurzeln im islamisch geprägten Raum, also Türken und Araber verschiedener Nationalitäten repräsentieren dieses drängende soziale Problem. Tania Kambouri, eine deutsche Polizeibeamtin mit griechischen Wurzeln traut sich und sagt es. Deutlich. Ungeschminkt. Nach einem offenen, bundesweit diskutierten Leserbrief in der GdP-Zeitschrift „Deutsche Polizei“ legt sie nun ein Buch vor, das sich eingehend, realitätsbezogen und ohne Maulkorb mit diesem Problem befaßt. Der Titel ist vom Verlag ungeschickt und reißerisch gewählt: „Deutschland im Blaulicht – Notruf einer Polizistin“, und er wird dem anspruchsvoll sachlichen Inhalt nicht wirklich gerecht. Das Buch, weit besser als sein Titel, ist, es war längst überfällig, eine Mahnung an die deutsche Gesellschaft, die nicht überhört werden sollte.
 
„Aber das darf man doch so nicht sagen!“ höre ich schon etliche oberschlaue Gutmenschen, ängstliche Politiker, Multi-Kulti-Kuschler und die Friede-Freude-Eierkuchen- Sozialromantiker jammern, die sich ihr illusionäres Weltbild mit dem freundlichen türkischen Gemüsehändler an der Ecke, dem netten marokkanischen Restaurantbesitzer und dem tüchtigen libanesischen Kioskinhaber nicht beflecken lassen wollen. Um die aber und um Politiker, Künstler, Ärzte, Lehrer und die vielen, die sich hier eingelebt und zurechtgefunden haben und andere friedliche Bürger mit „Migrationshintergrund“ geht es nicht, denn die sind in ihrer neuen Heimat Deutschland „angekommen“. Hier geht es um überwiegend junge Menschen in/aus einer längst manifestierten, muslimisch dominierten Parallelgesellschaft, die sich sogar in dritter Generation in unserem Land den Errungenschaften freiheitlich demokratischer Lebensregeln, deutschem Recht und Gesetz, der Achtung vor den Rechten anderer und der Gleichstellung von Frauen und Männern mit der Arroganz des muslimischen Machos heftig und rücksichtslos widersetzen. Sozialisiert in einer sich abschottenden Gemeinschaft, die zwar die Segnungen unserer Demokratie und unseres Sozialstaates zu nutzen weiß, sich aber jeglicher Pflicht, den Sitten des Gastgeberlandes und der wahren Integration einschließlich der Beherrschung der Sprache und der Schulpflicht verweigert, die Frauen unterdrückt und Deutschland und Deutsche zu hassen scheint, zumindest aber vehement ablehnt und verachtet, werden überproportional viele junge Männer zu Straftätern. Der lächerlich überzogene Begriff der „Ehre“, den sie unerträglich bis hin zum Mord an eigenen weiblichen Familienmitgliedern dehnen und als Berechtigung für Gewalttaten nutzen, ist einer der Hinderungsgründe, sich einer demokratischen Gesellschaft zugehörig zu fühlen. Wo eine Religion als Rechtfertigung für eigene Gesetze mißbraucht wird, ist eine offene Gesellschaft machtlos. Das beschreibt Tania Kambouri bildhaft und nachvollziehbar. Diese Menschen stören selbstherrlich und überheblich den gesellschaftlichen Frieden, den sie nicht einmal verstehen wollen. 
 
Bei der Lektüre mitzuerleben, mit welcher Verachtung muslimische Männer einer deutschen Polizistin gegenübertreten, macht zornig. Zu erfahren, wie Muslime mit eigener „Justiz“ durch selbsternannte Friedensrichter die deutsche Justiz und Strafverfolgung aushebeln, ja behindern, zu lernen, daß in diesen Kreisen eine beinahe mafiose „Omertá“ herrscht, erschreckt. Anhand von Zahlen und Situationsbeschreibungen zu sehen, daß unsere freiheitliche Gesellschaft sich gegenüber solchen Kreisen nicht stark zeigt, die Justiz in seltensten Fällen konsequent durchgreift, was mangels wirklicher, harter Sanktionen zwangsläufig zu einer Massierung des Problems führt, versetzt in Unruhe.
Zu lernen, daß Diebes-, Einbrecher- und Räuberbanden aus Nordost- und Südosteuropa dank offener Schengen-Grenzen und anscheinend hilfloser Justiz hierzulande nahezu ungehindert ihr Unwesen treiben können (die wenn auch weichgespülte Kriminalstatistik spricht Bände) – und es auch tun – muß zwangsläufig Ängste wecken. Daß muslimische Einwanderer und ihre Folgegenerationen sowie reisende Straftäter aus Bulgarien, Rumänien, dem Baltikum und anderen früheren Ostblockstaaten einen überproportional hohen Anteil an Kriminalität im Sinne von Gewalt-, Körperverletzungs-, Raub-, Diebstahls- und Einbruchsdelikten haben, versucht die Statistik zu verschleiern, weil sie, sobald im Besitz eines deutschen Passes, nicht mehr als Ausländer erfaßt werden. Daß sie sich dabei aber keineswegs als Deutsche empfinden zählt nicht.
 
Tania Kambouri hat als Polizistin im täglichen Streifendienst und bei Einsätzen auf Bochums Straßen entsprechende Erfahrungen sammeln müssen, die den Glauben an die Integrations- und Gutwilligkeit solcher, generell männlicher Kreise nachhaltig nehmen. Daß die Polizei, unsere Polizei, notabene und ihre Beamten mangels Unterstützung von Politik, eigener Führung und Presse in einem schier aussichtslosen täglichen Kampf, der auch ohne die Anfeindungen von Männern mit dem Totschlagargument Sie halten mich ja nur an / Sie kontrollieren mich ja nur, weil ich Ausländer bin / wie ein Araber aussehe und dem ständigen und beliebten Vorwurf des Rassismus" aufgerieben werden, weckt ein Gefühl der Hilflosigkeit.
Tania Kambouri fordert Respekt, nicht mehr und nicht weniger. Und sie fordert konsequentes Durchgreifen von Politik, Schul- und Sozialbehörden sowie vor allem der Justiz gegen Straftäter jeglicher Couleur. Forderungen, die keineswegs unangemessen sind.
Niemand soll glauben, daß sich die Situation durch Nichtstun verbessern wird. Im Gegenteil: durch den offenbar unaufhaltsamen Zustrom von Hunderttausenden (die Politik spricht von bis zu einer halben Million jährlich!) Muslimen aus perspektivlosen bildungsfernen Schichten Vorderasiens und Afrikas (Die Arbeits- und Sozialministerin Andrea Nahles (SPD) sprach am 22.10.2015 in Düsseldorf von einem Anteil von 80% ohne jede Berufs- oder Schulausbildung) die unsere Sozialsysteme überrennen, wird sich die Situation eher verschärfen. Wo von den zuständigen Behörden nicht vom ersten Moment an scharfe Grenzen gezogen und harte Sanktionen ausgesprochen werden, wird sich die Mißachtung einer offenbar schwachen Verwaltung und einer Streicheljustiz in katastrophalem Maß verstärken.
 
Es ist ein eminent wichtiges Buch – und vor allem: es geht uns alle an. Sie und mich, Deutsche und solche, die es sein möchten, Politik und Justiz, Verwaltung, Lehrer und Polizeiführung. Die Polizeibeamten in der täglichen Konfrontation mit Respektlosigkeit, Haß und Verbrechen wissen es aus der Praxis ohnehin besser als ihre politisch gesteuerte und gegängelte Führung. Viele vertrauliche Gespräche mit Polizeibeamten haben diesen Eindruck bei mir unterstrichen – aber auch den, daß es viele aus Sorge vor internen Sanktionen nicht wagen, offen die Wahrheit auszusprechen, das Kind beim Namen zu nennen. Umso wichtiger, daß es hier einmal geschehen ist.
Tania Kambouris Buch steht in einer Reihe mit Rainer Wendts Deutschland in Gefahr“ und Kirsten Heisigs „Das Ende der Geduld“, mit Heinz Buschkowskys „Neukölln ist überall“ und, auch wenn sie dessen Thesen im Wesentlichen ablehnt, mit einigen Aspekten von Thilo Sarrazins „Deutschland schafft sich ab“. Wer es nicht gelesen hat, kann nicht mitreden.
 
Tania Kambouri – „Deutschland im Blaulicht - Notruf einer Polizistin“
© 2015 Piper Verlag, 224 Seiten, Klappenbroschur  -  ISBN: 978-3-492-06024-0
14,99 €
 
Weitere Informationen:  http://www.piper.de