Dem Tod ins Gesicht geschaut

Informationen über zwei wichtige Ausstellungen zum Thema

von Andreas Rehnolt

www.musenblaetter.de

Dem Tod ins Gesicht geschaut

Bottroper Museum zeigt Fotoausstellung "Living with War"

Bottrop - Unter dem Titel "Living with War" zeigt das Josef Albers Museum Quadrat Bottrop ab morgen, dem 9. März Fotografien der Amerikanerin Judith Joy Ross. Die bis zum 1. Juni zu sehende Ausstellung faßt nach Angaben einer Museumssprecherin vom Montag drei Gruppen von Portraits amerikanischer Menschen zusammen, die zu den Kriegseinsätzen der Vereinigten Staaten in den letzten dreißig Jahren in Beziehung stehen. Die erste Gruppe zeigt Menschen, die in Amerika gegen die Teilnahme ihres Landes am Irakkrieg demonstrieren. Begleitet werden diese Bilder von Aufnahmen von Soldaten vor gut 15 Jahren, die unmittelbar vor ihrem Einsatz im ersten Golfkrieg stehen.
Eine letzte Gruppe stellt in Einzelportraits Veteranen und Familienangehörige vor, die sich der Gefallenen des Krieges in Südostasien erinnern. Judith Joy Ross zählt zu den wichtigen amerikanischen Fotografen in der Tradtion des dokumentarischen Stils. Das Museum of Modern Art in New York widmete ihr 1995 eine Einzelausstellung. Die Schau im Josef Albers Museum ist erst ihre zweite Präsentation in einem europäischen Museum.

Öffnungszeiten: Di-Sa: 11-17 Uhr, So: 10-17 Uhr

Internet: www.quadrat-bottrop.de


Ausstellung über "Die Kunst des Sterbens" im Film

Düsseldorf - Unter dem Titel "Die Kunst des Sterbens" präsentiert das Filmmuseum Düsseldorf vom 19. April an eine Ausstellung über Todesbilder im Film. Es handele sich um die erste Ausstellung in Deutschland, die sich mit der Darstellung des Todes in der Filmgeschichte befaßt, so eine Sprecherin des Museums. Damit nehme die Schau eines der bleibend großen und bedeutsamsten gesellschaftlichen und menschlichen Themen auf. Auch im Film ist der Tod seit Beginn des Mediums ein zentrales Thema, hieß es in der Vorankündigung der bis zum 13. Juli gezeigten Schau.

In den letzten Jahren haben sich die öffentliche Diskussion und der Diskurs zum Thema Sterben und Tod auch in Deutschland in vielfacher Hinsicht verdichtet, so die Ausstellungsmacher. Der Tod sei präsent und tabuisiert, er werde fast geschwätzig besprochen und zugleich "wortlos umschwiegen". Die Kunst des Sterbens versteht sich als interdisziplinäre Ausstellung, indem sie Wechselwirkungen der Todesdarstellung zwischen den klassischen Künsten und dem Film aufzeigt. Es werden erstmals die Einflüsse sichtbar, die die Todesbilder des Films prägen. Zugleich will die Schau deutlich machen, welche ureigenen Todesbilder der Film erschafft und inwiefern diese wiederum die neuen Medien wie Internet und Computerspiele beeinflussen.

Öffnungszeiten: Di-So: 11-17 Uhr, Mi: 11-21 Uhr

Internet: www.filmmuseum-duesseldorf.de