Das Leloir Projekt

MilesDavis – „Birth of the Cool“

von Frank Becker

Cover-Foto © Jean-Pierre Leloir
Ein Meilenstein
 
Miles Davis „Birth of the Cool“
ein Klassiker des Bebop neu aufgelegt

Bei Jazzfreunden fällt, nach den Größten unter den Vertretern des amerikanischen Jazz gefragt, garantiert auch dieser Name, der untrennbar mit dem Bebop verbunden ist - der des Trompeters Miles Davis (1926-1991). Er steht als Erneuerer seines Genres und Ikone des modernen Jazz ganz oben auf der Liste der bedeutendsten Persönlichkeiten der Musik.
Jazz Images hat sein frühes Album „Birth of the Cool“ im Rahmen seines Leloir-Projekts mit einem Cover-Foto des berühmten Jazzfotografen Jean-Pierre Leloir vom 5. Dezember 1957 in erstklassiger Qualität auf 180 g Vinyl wieder aufgelegt – eine Perle der Jazz-Geschichte.

„Birth Of The Cool“ war und ist ein Meilenstein der Erneuerung des Bebop am Übergang zum Cool Jazz durch den damals mit unglaublicher Energie aufstrebenden jungen Trompeters Miles Davis mit seinem Nonet, zusammengestellt aus Aufnahmen, die er mit einigen der bedeutendsten Jazzer seiner Zeit Anfang 1949 und Anfang 1950 für Capitol - ursprünglich auf Schellack-Platten - machte. Die Drummer Max Roach und Kenny Clarke waren dabei, die Saxophonisten Lee Konitz, Gerry Mulligan, die Pianisten Al Haig und John Lewis, die Posaunisten Kai Winding und J.J. Johnson, u.a.m.. Für die Arrangements stand damals eine wahre Elite: John Lewis, Gerry Mulligan, Gil Evans, Johnny Carisi und Miles Davis selbst. „Birth Of The Cool“ war mehr als ein Signal – es war ein Fanal. Cool anstatt hektisch war die Parole, Understatement anstatt plakativer Aktion. Und die Jazzfans liebten es! Mulligans „Jeru“, sein „Venus de Milo“ und sein „Rocker“ wurden neben „Budo“ und „Deception“ von Miles Davis zu unverzichtbaren Standards des Cool, ebenso „Boplicity“ von Cleo Henry, „Moondreams“ von Johnny Mercer, „Israel“ von Johnny Carisi und „Darn That Dream“ von DeLange/Van Heusen. In den 67 Jahren seit ihrer ersten Veröffentlichung ist nichts von der Frische dieser Langspielplatte verloren gegangen.
 
Miles Davis – „Birth of the Cool“
© 2016 Jazz Images (LP) / 1954 Capitol Records
Miles Davis (tp) – Kai Winding, J.J. Johnson (tb) – Junior Collins, Sandy Siegelstein, Gunther Schuller (flh) – Bill Barber (tub) – Lee Konitz (as) – Gerry Mulligan (bs) - Joe Shulman, Nelson Boyd, Al McKibbon (b) – Max Roach, Kenny Clarke (dr) – Al Haig, John Lewis (p) – Kenny Hagood (voc on B-6)

A-Seite
1. Jeru (Gerry Mulligan) 3:12 - 2. Move (Denzil Best) 2:33 - 3. Godchild (George Wallington) 3:09 - 4. Budo (Miles Davis-Bud Powell) 2:33 - 5. Venus De Milo (Gerry Mulligan) 3:10 - 6. Rouge (John Lewis) 3:13

B-Seite
1. Boplicity (Cleo Henry) 3:00 - 2. Israel (Johnny Carisi) 2:17 - 3. Deception (Miles Davis) 2:46 - 4. Rocker (Gerry Mulligan) 3:05 - 5. Moondreams (Chummy Macgregor-Johnny Mercer) 3:19 - 6. Darn That Dream (Eddie Delange-Jimmy Van Heusen) 3:24
 
Weitere Informationen:  www.jazzimagesrecords.com  -  www.in-akustik.com