In der Traumstadt
(Schönes Fräulein)
Wenn ich endlich einmal wüßte,
wer das schöne Fräulein ist, das auf einer Bank im Parke meiner Traumstadt sitzt und liest – liest in einem Band Gedichte.
(die Gedichte sind von mir.) Ist es eine Kunststudentin, Malerei, Gesang, Klavier? Oder zaubert sie Kostüme,
oder formt sie kühne Hüte? Oder faßt in Gold und Platin sie Smaragde, Chrysolythe? Manchmal mein´ ich, ihre Hände
hätt’ ich früher schon gesehen – – Meiner Mutter Ohrgehänge waren zwei Beryll-Kameen, meines Vaters Halstuchnadel war ein roter Karneol. Edelsteine haben Kräfte: grüner Pol und roter Pol. Meergrün sind des Mädchens Augen
und kornelienrot ihr Haar. Meine kleine
Schwester ist es,
die nie
hie
auf Erden war.
Peter Paul Althaus
Quelle: “Peter Paul Althaus läßt grüßen - Die Traumstadtgedichte von PPA”
Pendragon Verlag Bielefeld 2003 - mit freundlicher Genehmigung des Verlages |