Ohrenreise
oder
Wer braucht eigentlich Einhörner?
Daß den Texten Nora Gomringers die Lesung durch die Dichterin selbst äußerst bekommt, habe ich an dieser Stelle schon angelegentlich bemerkt. Schließlich weiß sie am besten, was ihrer Dichtung angemessen ist, und ein anderer könnte das kaum erfüllen. Daß es aber auch Texten anderer Autoren bekommt, wenn sie Nora Gomringer in die Hände, will sagen in die Sprache geraten, belegt ein Hörbuch bei Voland & Quist, das neben etlichen ihrer eigenen bisher unveröffentlichten auch Texte von Ernst Jandl, Dorothy Parker, Kurt Schwitters, Eugen Gomringer, Selma Meerbaum-Eisinger und Heinrich Heine präsentiert. Nora Gomringer läßt sich beim Vortrag von Philipp Scholz mit Schlagzeug und Perkussion begleiten, eine zugegeben originelle, überwiegend passende, ja witzige, gelegentlich aber ein wenig zu aufdringliche Idee.
Aber richten wir unser
Drumherum Miniaturen über Heimat und Erinnerung, Kindheit, Hunde und Soziales. Stücke die Nora Gomringers Geister beschwören – nicht vergessen lassen. Besonders köstlich eine Kontrafraktur über Kinderbücher: „Kindergeschichte“ und ihr ironischer Blick auf das tägliche Brot des Autors, die Lesung,
Aber noch mal zurück zum Hermelin. Denn nach diesem Stück erhebt sich doch zu Recht die Frage: Wer braucht eigentlich Einhörner?
Nora Gomringer & Philipp Scholz – „Peng Peng Peng“
© 2016 Voland & Quist
Nora Gomringer (Text und Vortrag) – Philipp Scholz (Schlagzeug, Perkussion, Glasharfe, Xylophon…)
1. Wie soll ich das beschreiben - 2. Geschichte vom Hund - 3. Vielmals - 4. Gang mit Hermelin - 5. Heimat - 6. Tobias - 7. Berliner Liegewiesenmädchen beschreibt die Umstände – 8. Geister vergessen - 9. Kindergeschichte - 10. Perfektion (Ernst Jandl) - 11. Frustration (Dorothy Parker) - 12. Du unbekannte Frau (Kurt Schwitters) - 13. Kein Fehler im System (Eugen Gomringer) - 14. Die Häuser der I-Ging (Eugen Gomringer) - 15. Avendidas (Eugen Gomringer) - 16. Schlaflied für die Sehnsucht (Selma Meerbaum-Eisinger) - 17. Sie saßen und tranken (Heinrich Heine) - 18. Was wirklich geschieht
Gesamtzeit: 57:13
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