Düsseldorf - Das Stadtmuseum Düsseldorf erinnert seit Dienstag an den 140. Geburtstag und 50. Todestag des vor allem durch seine Fälschungen von van Gogh-Bildern berühmt-berüchtigt gewordenen Maler Hans Wacker. Dank der Unterstützung privater Leihgeber werden bis zum 1. April etwa 70 repräsentative Arbeiten gezeigt, teilte ein Sprecher des Museums mit. Wacker wurde am 21. Dezember 1868 in Düsseldorf geboren und war später Akademieschüler bei Andreas Achenbach und Hubert Salentin. Studienreisen führten ihn durch Holland, Belgien, Frankreich, Italien und die Schweiz. 1913 siedelt seine Familie nach Holland über. Von 1914 bis 1928 lebte er in Berlin, anschließend in Ferch am Schwielowsee.

Wacker präsentierte seine Werke mit zunehmendem Erfolg in zahlreichen Ausstellungen. 1928 wurde er allerdings in den Kunstfälscherskandal um seinen Sohn Otto verwickelt, der rund 30 van-Gogh-Fälschungen in den Handel brachte. Die Falsifikate waren von so guter Qualität, daß sie sich zum Teil bereits in Museen und in Werkverzeichnissen van Goghs befanden und Experten auch nach langen Auseinandersetzungen noch über deren Echtheit stritten. Erst Röntgenaufnahmen der Bilder führten 1932 zur Verurteilung von Otto Wacker. Da Hans Wacker die Technik van Goghs beherrschte, ist es nach Angaben des Museums naheliegend, in ihm den Maler der von seinem Sohn Otto angebotenen Fälschungen zu sehen. Vielleicht war es aber auch nur seine Begeisterung für die französischen Impressionisten und ihre Nachfolger, die dann vom Sohn für dubiose Geschäfte ausgenutzt wurde.

Hans Wacker war ein facettenreicher Maler, der die deutsche und holländische Landschaft mit künstlerischer Qualität und Sensibilität überzeugend darzustellen wußte. Sein Werk umfaßt unter anderem Porträts, Stillleben und allegorische Darstellungen. Ab 1933 zog er sich weitgehend vom Kunstbetrieb zurück. Er starb am 26. März 1958.

Öffnungszeiten: Di-So: 11-18 Uhr
Internet: www.duesseldorf.de/stadtmuseum