Dümmer geht´s nimmer - ein Musenblattschuß für die idiotischste Aktion des Jahres: Probeliegen im Grab

Die Diakonie Düsseldorf lädt für morgen zu einer höchst zweifelhaften Unternehmung ein

Eine Meldung von Andreas Rehnolt - bearbeitet von der Musenblätter-Redaktion

Foto © Frank Becker
Ja gibt´s den sowas!

Diakonie lädt zum Probeliegen im selbst geschaufelten Grab


Unser Korrespondent Andreas Rehnolt meldet aus Düsseldorf:  Probeliegen im selbst geschaufelten Grab können Interessierte am Osterdienstag (also morgen) im Hof der Evangelischen Bergerkirche in der Düsseldorfer Altstadt. Diakoniepfarrer Thorsten Nolting lädt zwischen 10 und 16 Uhr ein zur Auferstehungsübung "Raus hier. Jedes Grab ist zu eng", teilte ein Sprecher der Diakonie am Donnerstag mit. Die Besucher sind eingeladen, an vorgearbeiteten Kuhlen weiterzugraben bis zu einer Tiefe, die ihren Körper komplett aufnimmt. Die Löcher werden mit einer Decke ausgekleidet, damit man sich bequem hineinlegen kann. Wenn sich ein Teilnehmer der Aktion hineingelegt hat, soll die Kuhle mit einem Brett zugedeckt werden, hieß es in der Ankündigung.
Wer meint, lange genug in der Kuhle gelegen zu haben, soll nach Angaben von Nolting rufen, daß er aus dem Grab wieder raus will. Dann werde die Befreiung eingeleitet und die Abdeckung weggenommen. "Die Aktion soll an die drei Tage erinnern, die Jesus im Grab verbracht hat und dann verschwunden war", so der Diakonie-Pfarrer weiter. Nach Paulus müsse jeder Christ mit Jesus sterben und begraben sein, um als neuer Mensch aufzu(er)stehen, betonten die Verantwortlichen der Aktion.

Die Musenblätter-Redaktion meint: dümmer geht´s nimmer. Diese unverantwortliche Aktion zeugt von wenig psychologischem Gespür und von deutlich noch weniger gutem Geschmack. Ja ist denn niemand manns genug, die erwähnten unverantwortlichen "Verantwortlichen" aufzuhalten, die einerseits im Geiste von Dschungelcamps im Kommerzfernsehen schreiend komische  ("Holt mich hier raus! Ich bin noch nicht tot!"), zum anderen bestürzend dumme Veranstaltung zu stoppen? Hat Pfarrer Nolting zu tief ins Glas geschaut, sich eine zu üppige Tüte genehmigt, in der Bastelwerkstatt der Diakonie zu lange am Leimtopf geschnüffelt oder irgend etwas anderes Schädliches eingeworfen? Wie auch immer: ein deutlicher Musenblattschuß für "Probeliegen im Grab".

Redaktion: Frank Becker