Kunstgenuß im Café Eisberg

Lesung mit Musik mit Martin König

von Daniel Diekhans

Café Eisberg - Foto © Caroline Schreer
Im Café „Eis.Berg“
schreibt man auch
Kunstgenuß groß
 
Versprechen voll erfüllt! Ein „Kunstwerk im Eis.Berg“ hatte Wolfgang Bergmann, Besitzer des neuen Eiscafés in der Wuppertaler Friedrich-Ebert-Straße, angekündigt. Gleich dreimal konnten sich die Eis.Berg-Gäste über Kunstvolles freuen. In seinen Gedichten pries Autor Martin König die süße Eiscreme und beeindruckte zugleich mit seinem Wortwitz. Das Trio „I.C.E.“ verwöhnte die Zuhörer mit Jazz. Und nicht zuletzt war dieser Abend „die Stunde der Eisbecher“ (O-Ton Bergmann). Fünf neue Eis.Berg-Kreationen wurden vorgestellt – und für jede fand Lyriker König die passenden Worte.
 
Seine Lesung ging Martin König entspannt an. „Alles kann, nix muß“ nahm einen mit ins „schöne Frankenreich“ – und auf einmal bekamen die Wörter eine ganz andere Bedeutung. Aus dem deutschen „Muß“ wurde eine köstliche „Mousse“ und auch zum Film- und Badeort Cannes war es da nicht weit. „Lust auf Eis“ kam direkt zur Sache. Ob die Sonne brennt oder der Regen fällt – Eis, stellte König fest, sei echter „Götterfraß“. „Au ja!“, hieß es im Publikum. „Ich mache Ihnen gern noch weiter den Mund wässrig“, versprach der Dichter und lobte die „Gelati di latte“ – das Milcheis in allen Varianten.
 
Das Thema Fruchteis war angesagt, als Bergmann seine erste Kreation durch das Café tragen ließ. Aus Verehrung für die Wuppertaler Dichterin und – nicht zu vergessen! – Malerin Else Lasker-Schüler hatte er einen Becher mit roten und blauen Beerensorten zusammengestellt. Noch überraschter waren die Gäste, als der Tuffi-Becher aufs Tablett kam. Von der gleichnamigen Elefantendame, die einst in die Wupper sprang, hatten die meisten wahrscheinlich schon gehört. Dickhäuter-graues Eis aber hatten sie noch nicht gesehen. Kein Problem, erklärte Bergmann. Ein bisschen Aktivkohle mache es möglich. Beim Engels-Becher war in einer Teigrolle das Gedicht versteckt, das König auf den wohl bekanntesten Wuppertaler geschrieben hatte. Die lautesten Beifallsrufe gab es aber für den Tanz-Becher. Bergmann hatte hier eine Gliederpuppe in Tanzpose mit leckerem Eis ummantelt.


Martin König -- Foto © Caroline Schreer

Zu den Gedicht- und Eis-Genüssen kam die feine musikalische Begleitung von Jannis Krüger (Keyboard), Duy Luong (E-Baß) und Daniel Langemann (Schlagzeug). Ihr Jazz war mal druckvoll-energetisch, dann wieder cool und verspielt. So konnten sie Jazz-Standards wie „Someday My Prince Will Come“ eine Frischzellenkur verpassen und bewiesen Humor mit ihrer Instrumental-Version des Songs „Ice Cream“ („I Scream, You Scream, We All Scream for Ice Cream“ heißt es da im Original von Chris Barber).
Für Martin König war es eine Ehrensache, auf die drei jungen Musiker und ihr Können aufmerksam zu machen. „Mach das Hören dir zur Übung!“, lautete die Botschaft seines Gedichts „Weg und Ziel“. Bei seiner Ode an die Musik hob er die Zeile „Ich öffne für dich Herz und Hände“ hervor. König dachte auch an seine kleinen Zuhörer, als er dem Thema Eis einen anderen Dreh gab und in Reimen von „Balduin, dem Pinguin“ erzählte.


Wolfgang Bergmann -- Foto © Caroline Schreer

Öffnungszeiten „Eis.Berg“

Dienstags bis samstags zwischen 12 und 20 Uhr.
Sonntags öffnet das Eiscafé bereits um 11 Uhr. Montag ist Ruhetag.
Adresse: Friedrich-Ebert-Straße 43, 42103 Wuppertal.

Zum Autor Martin König
Über die Aktivitäten von Martin König informiert seine Facebook-Seite:

Alle Fotos © Caroline Schreer