10. Wuppertaler Gespräch
Montag, 31. März 2008, 19.00 Uhr Schauspielfoyer
Eintritt frei! Wie wichtig ist zeitgenössische Musik für die Zukunft von Wuppertals Oper? Schräge Töne, ein leises, kaum hörbares Quietschen, von dem mancher Zuschauer nicht weiß, ob es vom Hörgerät des Nachbarn oder aus dem Orchestergraben stammt, bedeutungsvolle Pausen und irritierendes Gestammel statt melodiöser Kantilenen: Nicht allzu viele Zuschauer sind begeistert von zeitgenössischen Opern, die meisten reagieren verstört bis verärgert auf die modernen Klangexperimente, die oft auch mit ausgefallenen, ästhetisch eigenwilligen Bühneneinrichtungen einhergehen. Nichtsdestotrotz setzen die Opernhäuser immer wieder derartige Neuerscheinungen auf die Spielpläne. In Wuppertal waren das in den letzten Jahren Werke u.a. von Salvatore Sciarrino, Kurt Schwertsik und John Adams. Im Sinne des
öffentlichen Bildungsauftrags soll das Theater nicht nur Amüsement verschaffen, sondern auch über den aktuellen Zustand der Welt aufklären - die Entwicklung der Musik aufzeigen, ist Teil dieser Aufgabe.
Wieviel Raum sollte zeitgenössische Musik im Spielplan einnehmen, wie wichtig ist es, den Zuschauern den Anschluß an die aktuelle Entwicklung in der Musik zu ermöglichen? Wollen die Zuschauer das überhaupt? Kann und soll man ihnen das zumuten, auch auf die Gefahr der Ablehnung hin? Kann zeitgenössische Musik auch Spaß machen? Besteht dabei eine kulturelle Verpflichtung der öffentlichen Bühnen gegenüber dem Bürger? Und in weichem Rahmen wollen die Wuppertaler Bühnen diesen Bildungsauftrag in Zukunft wahrnehmen?
Ausgehend von einem zentralen Werk des 20. Jahrhunderts, Benjamin Brittens Peter Grimes, soll das Thema für Wuppertal von den Podiumsteilnehmern des 10. Wuppertaler Gesprächs diskutiert werden.
Podiumsteilnehmer: Gerd Leo Kuck (Generalintendant der Wuppertaler Bühnen), Prof. Dr. Michael Scheffel (Literaturwissenschaftler, Bergische Universität Wuppertal), Johannes Weigand (Oberspielleiter und Regisseur des Wuppertaler Peter Grimes), Dr. Klaus-Peter Kehr, Dr. Norbert Abels (Chefdramaturg Oper Frankfurt)
|