Antisemitische Vorfälle in NRW ein „Alarmsignal“

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet betont die Bekämpfung „jeder Form von Antisemitismus“

von Andreas Rehnolt

Foto © Jacek Jędrzejczak
Laschet wertet antisemitische Vorfälle
in NRW als „Alarmsignal“
 
NRW-Ministerpräsident betont bei Jahresempfang
der Kölner Synagogen-Gemeinde
Bekämpfung „jeder Form von Antisemitismus“
 
Köln - NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat am Mittwoch in Köln die anhaltend hohen Zahlen antisemtischer Vorfälle in Nordrhein-Westfalen als „Alarmsignal“ gewertet. Beim Jahresempfang der Die Synagogen-Gemeinde in der Domstadt legte Laschet ein Bekenntnis zum   Judentum ab. „Das Judentum hat seinen festen Platz in der Mitte unserer Gesellschaft und den werden wir verteidigen. Wir werden jede Form von Antisemitismus bekämpfen – im Netz, in den Schulen, überall.“ so der Ministerpräsident.

Alleine 2017 wurden in NRW 240 antisemitische Straftaten gemeldet. Zudem häuften sich die Berichte über Anfeindungen und Pöbeleien gegenüber Mitschülern jüdischer Religion in Schulen, so Laschet weiter. Er kündigte an, die Schulgemeinden zeitnah dabei zu unterstützen, jeglicher Form von Antisemitismus entschlossen entgegenzutreten. Zudem werde das Thema andauernder Tagesordnungspunkt bei den regelmäßigen Dienstbesprechungen mit den Schulleiterinnen und Schulleitern sein.
Der Kampf gegen den Antisemitismus bleibe eine der großen und wichtigen Aufgaben, der sich Politik und Gesellschaft stellen müssen, so der CDU-Politiker weiter. „Seien Sie versichert: Das Land Nordrhein-Westfalen wird alles zum Schutz der jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger tun und Rassismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit mit allen Mitteln des Rechtsstaats entgegentreten“, versicherte Laschet.
Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) sagte bei dem Jahresempfang, auch die Domstadt stelle sich gegen antisemitische Hetze, Beleidigungen und Übergriffe. „Ich stelle mich entschieden gegen derartige Tendenzen in unserer Gesellschaft und sehe es als die Pflicht der Stadt Köln und ihrer Bürgerinnen und Bürger, hier eindeutig Stellung zu beziehen“, so Reker.

Der Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland und Mitglied des Vorstandes der Synagogen-Gemeinde Köln, Abraham Lehrer, warnte ebenfalls vor wachsendem Antisemitismus in verschiedenen Formen in allen Teilen der Gesellschaft. „Steigender Antisemitismus, nicht mehr versteckt von Neo-Nazis gegrölt, sondern vollkommen offen geäußert, macht das Leben in Köln und NRW für die jüdische Gemeinschaft zunehmend schwieriger“, so Lehrer. „Früher hätte diese Gesellschaft so etwas nicht akzeptiert. Heute leider schon“, so der Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland weiter.
 
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