Aktuelles aus der Kultur NRW

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

www.musenblaetter.de

Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt

von Andreas Rehnolt



K
ünstleragentur Paul Spiegel hat Insolvenz angemeldet

Düsseldorf - Die vom ehemaligen Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Paul Spiegel gegründete Internationale Künstler- und Medienagentur hat Insolvenz angemeldet. Dies teilte die Tochter des vor zwei Jahren verstorbenen Firmenchefs, Leonie Spiegel am Montag in Düsseldorf mit. Gründe liegen nach ihren Angaben in einigen Aufträgen, die sich nicht realisiert haben und somit Zahlungen ausgeblieben sind. "Die Insolvenzanmeldung ist eine Maßnahme zum Schutz vor persönlicher Haftung", betonte die 36-jährige, die gemeinsam mit ihrer Mutter Gisele nach dem Tod von Paul Spiegel am 30. April 2006 die Geschäftsführung der Agentur übernommen hatte.


Cubus-Kunsthalle Duisburg würdigt Werk von Otto Piene

Duisburg - Anläßlich seines 80-jährigen Geburtstags widmet die cubus kunsthalle in Duisburg seit Freitag in einer Einzelausstellung das Werk des Zero-Mitbegründers und Künstlers Otto Piene. Bis zum 29. Juni sind nach Angaben der Galerie Zeichnungen, Malereien sowie ein Lichtraum Pienes zu sehen. 1957 gründete Piene gemeinsam mit Heinz Mack in Düsseldorf die später international einflußreiche Künstlergruppe ZERO (Nullpunkt der Kunst), der sich 1961 auch Günther Uecker anschloß. Das Trio strebte einen kompletten Neubeginn in der Malerei und die Einbeziehung
von Licht und Schatten in das künstlerische Schaffen, sowie - für Piene - auch von Feuer an. Zu sehen sind neben "Lichtballetten" und Rauchbildern auch Luft- und Lichtskulpturen sowie Gemälde in Feuerfarben. Weiter zu sehen sind Skizzen für "Gedenkbauten", die auch Kopfporträts berühmter Menschen sind.

Öffnungszeiten: Mi-So: 14-18 Uhr
Internet: www.cubus-kunsthalle.de


Ruhrtriennale setzt sich mit Erfahrungen des "Fremdseins" auseinander

Bochum - Unter dem Motto "Aus der Fremde" setzt sich das am 22. August startende Kulturfestival Ruhrtriennale mit den unterschiedlichsten Erfahrungen des "Fremdseins" auseinander. Bei der Programm-Präsentation in Bochum sagte Intendant Jürgen Flimm, im Fokus des bis zum 5. Oktober laufenden Festivals stünden Themen wie "Emigration" und "fremde Blicke von außen". Sechs Wochen lang werden internationale und nationale Künstler in verschiedenen Industriedenkmälern des Ruhrgebiets etwa in Bochum, Essen und Mülheim/Ruhr Musik- und Theatervorstellungen, Tanz und Literatur präsentieren. Insgesamt stehen 31 Produktionen auf dem Programm der Ruhrtriennale.

Zu den acht Uraufführungen gehören die Produktion "Eine Kirche der Angst vor dem Fremden in mir" von Christoph Schlingensief in der Gebläsehalle des Landschaftsparks Duisburg-Nord sowie ein von Schorsch Kamerun entwickelter "begehbarer Ausnahmezustand" in der Maschinenhalle Zeche Zweckel in Gladbeck, bei dem sich das Publikum unter dem Titel "Westwärts" durch eine musikalisch-theatralische Installation bewegt. Nach Auffassung des NRW-Kulturstaatssekretärs Hans Heinrich Grosse-Brockhoff reflektiert der Titel der diesjährigen Triennale den Zustand einer Region, "deren kulturelle Ursprünge vielfältig sind und deren Gegenwart kreativ und weltoffen ist". Der Vorverkauf für die Ruhrtriennale startete am vergangenen Freitag.

Internet: www.ruhrtriennale.de


120 Veranstaltungen bei Neusser Kulturnacht am 31. Mai

Neuss - Die diesjährige Kulturnacht im rheinischen Neuss findet am 31. Mai statt. Nach Angaben von Kulturdezernentin Christiane Zangs vom Donnerstag öffnen alle Kulturinstitute der Stadt ihre Türen und wollen sich gemeinsam mit einem reichhaltigen und abwechslungsreichen Programm präsentieren. Unter rund 120 Veranstaltungen aus Musik, Literatur und Kunst, Tanz und Theater können die Besucher an diesem Abend auswählen. Erstmals sind sechs weitere Teilnehmer mit ins Programm aufgenommen worden. Zudem wird die Tourist-Information zur Kulturnacht bis 23 Uhr öffnen.


139 Tempo-Taschentuch-Plagiate im Museum Plagiarius in Solingen

Solingen - Das Solinger Museum Plagiarius zeigt seit Samstag, 26.4.08 aus Anlaß des Welttages des Geistigen Eigentums eine Sonderausstellung mit 139 chinesischen Tempo- Taschentuch-Plagiaten. Außerdem sind diverse vom Zoll beschlagnahmte Fälschungen weiterer berühmter Markenprodukte ausgestellt. Zur Eröffnung erhalte jeder Besucher – solange der Vorrat reicht - eine gefälschte "Tembo"-Packung, um die haptischen Qualitätsunterschiede hautnah zu erleben, teilte eine Sprecherin des Museums am Freitag mit. Die Plagiate der Papiertaschentücher tragen so unterschiedliche Namen wie Tampu, Temgo, Tinpo, Tompe oder Tunpo, hieß es in der Vorankündigung weiter.

Die Qualität der Nachahmungen reicht von hochwertiger Ware bis zum allerbilligsten Schund. Das betrifft nach Angaben des Museums sowohl den Zellstoff an sich und dessen Verarbeitung als auch die Verpackungsfolienart und Bedruckungstechnik. Seit Einführung der Original-"Tempos" in Hong Kong Anfang der 60er Jahre und in China Ende der 90er Jahre haben Tempos die Norm für die Packungsoptik aller Papiertaschentücher im "Reich der Mitte" vorgegeben, so der China-Experte Christian Rommel, der die Taschentuch-Plagiate in China entdeckt und gesammelt hat.

Öffnungszeiten: Di bis So: 10-17 Uhr
Internet: www.plagiarius.com


Kölner Museumsfest am 18. Mai mit über 200 Veranstaltungen

Köln - Das diesjährige Kölner Museumsfest am 18. Mai bietet nach Angaben der Stadt über 200 Veranstaltungen. 20 Museen und kulturelle Einrichtungen beteiligten sich an dem Fest, so ein Sprecher des Kulturamtes der Domstadt. Die Bandbreite der Veranstaltungen reicht von der Direktorenführung bis hin zum Schnupperkurs für kleine Gäste. Die Besucher erhalten beim Museumsfest auch die Chance, mit Kuratoren und Restauratoren ins Gespräch zu kommen und so zu erleben, wie lebendig Geschichte und Kultur in Köln seien, hieß es weiter. Das Datum wurde bewußt gewählt, weil am 18. Mai weltweit der Internationale Museumstag begangen wird, der in diesem Jahr unter dem Motto "Museen und gesellschaftlicher Wandel" steht.

Im Kölner Stadtmuseum werden an diesem Tag nicht nur zusätzlich Führungen auf Türkisch und Hindi durchgeführt. In Vorträgen und Diskussionen geht es auch um gesellschaftliche Veränderungen und Umwälzungen, wie z.B. der Wirtschaft im mittelalterlichen Köln oder der Geschichte der Trümmerfrauen. Ähnliches gilt für eine Reihe von Veranstaltungen im Römisch-Germanischen Museum. Im Museum Ludwig läßt sich der Einfluß von Politik auf Kunst beobachten, wenn es um die Kölner Progressiven oder die sowjetische Fotografie geht. Im Käthe Kollwitz Museum erzählt die aktuelle Ausstellung zu politischen Plakaten vom gesellschaftlichen Wandel und das Wallraf-Richartz-Museum spürt der Frage nach, was Barock und Kolonialismus miteinander zu tun haben.

Internet: www.museumstag.de


Vortrag über das Thema Kreuzigung in der Kunst

Köln - Die Kunsthistorikerin Agnes Zelck geht heute, 29. April in einem Vortrag in der evangelischen Auferstehungskirche in Köln-Sürth der Frage nach, wie sich Maler in den vergangenen zwölf Jahrhunderten des Themas der Kreuzigung Christi angenommen haben. Nach Angaben der Kirchengemeinde wurde der Kreuzestod Jesu als das zentrale Thema des christlichen Glaubens unzählige Male illustriert und auf vielen Bildern dargestellt. Der Vortrag der Kunstexpertin steht unter dem Titel "Es ist vollbracht! - Kreuzigungsdarstellungen in der Malerei vom Mittelalter bis zur Gegenwart". Ab 20 Uhr stellt Zelck mittelalterliche Buch- und Tafelmalereien sowie Gemälde von Lucas Cranach dem Älteren, El Greco, Peter Paul Rubens, Rembrandt, Paul Gauguin, Emil Nolde, Marc Chagall oder Franziskus Wendel zu dem Thema vor. Der Eintritt ist nach Angaben der Gemeinde frei.