"Das Gelübde" - heute Abend auf "arte"

Dominik Grafs Film über Clemens Brentano und die stigmatisierte Nonne Anna Katharina Emmerick

von Tanja Güß und Frank Becker

Clemens Brentano

"Das Gelübde": Brentano in Dülmen

Arte zeigt Dominik Grafs neuen Film am 30. Mai um 21 Uhr
als TV-Premiere


Dülmen 1818: Der Dichter Clemens Brentano trifft auf die Nonne Anna Katharina Emmerick. Ihre Begegnung ist der Stoff für Dominik Grafs neuen Film „Das Gelübde“, der heute Abend, 30. Mai um 21 Uhr erstmals im Ferndehen auf arte gezeigt wird.

Gedreht wurde der von der Filmstiftung NRW geförderte Historienfilm von Ende März bis Anfang Mai 2007 in Münster, Billerbeck und Soest. In den Hauptrollen standen Misel Maticevic als Brentano und Tanja Schleiff in der Rolle der 2004 selig gespro­chenen Nonne Anna Katharina Emmerick vor der Kamera von Michael Wiesweg.


Vitrine mit den Hauben Anna Katharina Emmericks
in der Gedenkstätte in Dülmen -Foto © Frank Becker

Die in Dülmen lebende Nonne war Anfang des  19. Jahrhunderts durch ihre Wundmale Christi auf Brust, Stirn und Händen berühmt geworden. Um Trost und Zuspruch zu erhalten, pilgerten zahlreiche Gläubige an das Krankenlager der geschwächten Nonne. Brentano reiste 1818 von Berlin nach Dülmen, um als „Schreiber der Wunder Gottes" bis zu ihrem Tod 1824 sechs Jahre lang an ihrem Weidenbett die Visionen und Ansichten der Anna Katharina Emmerick niederzuschreiben, und er konvertierte vorübergehend zum Katholizismus.


Handschrift Brentanos
Foto: Frank Becker
Eine Heiligsprechung der Nonne scheiterte bislang daran, daß sich bisher niemand entschließen konnte, den knappen Kubikmeter teils unleserlicher Aufzeichnungen Brentanos, die im Vatikan lagern zu lesen und auf die Wunderwirkung der durch Papst Johannes Paul II. selig gesprochenen Frau zu beurteilen.

Das Drehbuch zu „Das Gelübde“ schrieb Regisseur Dominik Graf gemeinsam mit Markus Busch nach dem gleichnamigen Roman von Kai Meyer. Produziert wurde der TV-Film von der Kölner Colonia Media für den WDR und Arte.