Dr. Gerhard Storck gestorben

Der frühere Krefelder Museumsleiter erlag im Alter non 67 Jahren seiner schweren Krankheit

von Andreas Rehnolt

Dr. Gerhard Storck mit Joseph Beuys Foto: Stadtarchiv Krefeld
Dr. Gerhard Storck gestorben
Der frühere Leiter der Krefelder Kunstmuseen erlag im Alter von 67 Jahren seiner schweren Krankheit


Krefeld - Der ehemalige Direktor der Krefelder Kunstmuseen, Gerhard Storck, ist tot. Nach Angaben der Stadtverwaltung Krefeld starb Storck bereits am vergangenen Montag im Alter von 67 Jahren nach langer Krankheit. Er leitete von 1975 bis 1999 die Kunstmuseen Krefeld und war auch in den Jahren danach noch in beratender Funktion für Krefeld tätig. 1975 trat er als einer der jüngsten Direktoren sein Amt in der Seidenstadt an, nachdem er zuvor am Kunstmuseum Düsseldorf tätig gewesen war. Dort war er bereits als Experte für zeitgenössische Kunst hervorgetreten, unter anderem, indem er durch die Erwerbung des sogenannten Zero-Raumes die Grundlage für die Sammlung zeitgenössischer Kunst in Düsseldorf legte.

In Krefeld schärfte Storck durch konsequente Erwerbungsstrategie und Ausstellungstätigkeit das Profil der Sammlung und festigte den weltweiten Ruf der Krefelder Kunstmuseen als Ort für avantgardistische Kunst. Ausgestellt und erworben wurden die Arbeiten von heute berühmten Künstlern wie Richard Serra, Bruce Nauman, Robert Mangold, Lawrence Weiner und Keith Sonnier. Aber auch andere künstlerische Positionen wie die von Claes Oldenburg, Mario Merz oder Jannis Kounellis wurden in Haus Lange und Haus Esters gezeigt. Schon 1976 stellte er im Haus Lange zum ersten Mal Werke des damals noch wenig bekannten Gerhard Richter aus. Es war der Beginn einer langjährigen Zusammenarbeit mit dem Maler, aus der noch zahlreiche weitere Ausstellungen hervorgehen sollten.

Für öffentliches Aufsehen sorgte 1989 die erste Präsentation des Zyklus „18. Oktober 1977“, der sogenannten „Baader-Meinhof-Bilder“ von Gerhard Richter. Eine enge Beziehung verband Storck auch mit Joseph Beuys. Schon 1976 erweiterte er die Werkgruppe des Künstlers im Kaiser-Wilhelm-Museum durch den Ankauf des „Fond IV/4“ sowie zahlreiche frühe Zeichnungen.
In den 1980er und 1990er Jahren verlagerte er den Ausstellungsschwerpunkt der Kunstmuseen Krefeld auf die junge Düsseldorfer Kunstszene mit Künstlern wie Thomas Schütte oder Reinhard Mucha. Sehr früh wurden auch schon die künstlerischen Fotografien von Andreas Gursky, Thomas Ruff und Thomas Struth gezeigt.